*Zeitsprung Sonntag*
Ich zog den Reisverschluss meiner Tasche mit einem Ruck zu. Blickte auf den Wecker. Noch eine Stunde.
Ich schluckte. Meine Hände zitterten aufgeregt. Allein mit Ricky. Ein ganzes Wochenende. Ich warf einen Blick in den Spiegel. Ich sollte seine Freundin spielen. Würde seine Familie kennenlernen. Wieso? Er hatte ein Wochenende mit mir. Wieso verbrachte er dies mit mir bei seiner Familie? Obwohl er ganz andere Chancen hatte. Eigentlich sollte ich ja froh drüber sein. Aber die Fragen ließen mich nicht los.
Ich seufzte. Checkte nocheinmal mein Handy. Keine neuen Nachrichten. Ich beschloss einfach schon jetzt langsam los zu laufen. Zu zeitig da sein, konnte nicht schaden.
Ich schulterte meine Tasche auf und stieg die Treppe herunter. Jonas war wie sonst auch immer in der Wohnstube. Doch deisesmal stand er am Fenster, hielt sich sein Handy ans Ohr und starrte auf die Straße.
„Ja...", murmelte er. „Na gut...nein, sie ist dieses Wochenende sowieos weg... ja schon..." Er drehte sich plötzlich herum, erstarrte kurz. „Ken ich ruf dich dann nochmal an, ja?... Bis gleich."
Ich beobachtete, wie er sein Handy mit einer Handbewegung in seine Arschtasche steckte. „Alles gut?"; fragte ich.
Er nickte. „Du machst los?", wendete er das Thema.
Ich schluckte. „Jap."
„Viel spaß mit Yasmine. Wann willst du Sonntag eigentlich weiderkommen?"
Ja Yasmine. Jonas glaubt, ich würde bei Yasmine übernachten. Ich hatte ihn gestern gefragt und er hatte natürlich ohne irgendwelche einwände zugestimmt. Yasmine hatte ich davon allerdings nichts gesagt und ich konnte nur hoffen, dass meine Lügengeschichte nicht irgendwie auffällt.
Ich umgriff dne Träger eminer Tasche mit eienr Hand.
„Jane?"
Ich sah in die Augen emines Bruders. „Hm?"
„Wann kommst du am Sonntag wieder?", wiederholte er sich.
„Ehm, ich habe keine Ahhnung. Richte dich einfach auf Abend's ein."
Jonas nickte kurz. „Viel spaß.", sagte er wieder.
Ich zwang mich zum Lächeln. Lief dann aus dem Haus. Auf die Straße. Dem Unvermeidlichen entgegen. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche. Ich kramte es heraus.
Nico: Ich steh an der Kreuzung.
Jane: Bin auf dem Weg...
Nico: Du musst das nicht machen, Jane. Blaß das alles ab. Geh zurück nach Hause. Ich kümmere mich um den Arsch.
Ich lächelte leicht. Es war wohl eher ein trauriges lächeln. Wie sollte Nico es mit Ricky aufnehmen?
Jane: Doch. Und du weißt wieso. Ich schaff das schon.
Nico: Schreib mir wenn irgendwas ist!
Jane: Mach ich. Ricky hat übrigens einen silbernen Mazda. Glaub ich.
Nico: Geht klar. Ich habe den Ort auch auf dem Navi. Schreib mir einfach in welcher Straße seine Eltern wohnen.
Jane: mach ich.
Nico: Ich habe dich lieb, Jane.
Jane: Hör auf so zu schreiben als würde irgendwas Schreckliches passieren! :D Ich dich auch, Nico. Und das weißt du :)
Meine Lachsmilys waren lediglich dekoration, denn mir war kaum nach lachen zumute. Jetzt stand ich dort. An der großen Kreuzung. Hielt ausschau nach dem roten Scoda von Nico. Fand ihn und war sofort erleichterter. Dann suchte ich nach Rickys Auto. Vergeblich. Er war noch nicht da. Innerlich hätte ich gehofft er wäre schon da. Aber natürlich war ich viel zu früh. Allerdings war dieses Warten jetzt das schlimmste. Die ganzen Fragen die einem im Kopf schwirren. Soll ich doch lieber umdrehen? Wie wird es werden bei seiner Fmailie? Wie ist er drauf? Was hat er vor? Wird er es bemerken, wenn Nico ihm die ganzezeit hinterher fährt? Tat ich das richtige? Sollte ich vielleicht doch den anderen bescheid geben?
Lieber hätte ich es, gleich in das Auto einzusteigen. Dann wäre schon mal geklärt ob ich es wirklich tun sollte. Glücklicherweiße riss mich gerade in diesem Moment ein silbernes Auto per Lichthupe aus den Gedanken. Mein Albtraum. Ich beobachtete wie der Mazda an der Straßenseite hielt und lief auf ihn zu. Öffnete die Beifahrertür. Blickte geradeaus durch die Frontscheibe.
„Na, Süße?", ertönte seine Stimme neben mir. „Bekomme ich keinen begrüßungs Kuss von meiner Freundin?"
Ich stieß entsetzt die Luft aus. Drehte meinen Kopf und blickte Ricky an. Für einen Moment war ich erstaunt. Er trug ein Kariertes Hemd. Anders wie seine eigentliche Kleidung. Zum Glück hatte auch ich nach den guten Klamotten in meinem Schrank gekramt und mich für diese Entschieden. Ich blickte in Rickys Gesicht. Auf seinen Lippen lag ein spöttisches grinsen.
„Naja. Das kriegen wir später auch noch hin. Wie soll ich meinen Eltern sonst beweisen, dass du meine Freundin bist." Er lachte kurz. Fuhr plötzlich ohne weiteres los. Es war schrecklich still im Auto. Plötzlich ging mir das alles viel zu schnell. Lieber würde ich noch immer in dem Auto sitzen. Bei der Kreuzung der ich vertraut war. Ich wollte nicht zu einem Ort zu Menschen welche ich nicht kannte. Ich wollte raus aus diesem Auto, weg von Ricky. Nervös begann ich auf meiner Unterlippe herum zu beißen. Dann blickte ich in den Rückspiegel und sah den roten Scoda hinter uns. Automatisch beruhigte ich mich wieder ein wenig. Ich schielte rüber zu Ricky. Musterte ihn. Ich würde es nie zugeben, aber er sah verdammt gut aus. Ich starrte wieder geradeaus. Was denk ich denn da. Egal wie gut er aussieht, seinen Charakter kann er nicht verkleiden!
Die erstaunlich lange Fahrt wurde erträglicher, als Ricky das Radio einschaltete. Mein Blick galt dem Fenster und gelegentlich dem Rückspiegel. Irgendwann wippte auch mein Fuß zur Musik und ich konnte den Fahrer des Wagens vergessen. Desto schlimmer, als wir mit einemmal vond er Autobahn abfuhren und wie aus dem nichts im ‚Dorf' seiner Eltern ankamen. Sofort warf ich einen hektischen Blick in den Rückspiegel. Nico war noch da. Gut.
Der Radioempfang kratzte kurz. Dann ertönte wieder laut und deutlich ‚Luzifer' aus den Lautsprechern. Ricky bog links ab. Bog Rechts ab. Und hielt vor einem kleinen weißen Haus.
An unserem Auto fuhr ein roter Scoda vorbei. Ich blickte in meinen Schoß. Mit dem drehen des Zündschlüssels verstummte Motor sowie Musik und die Stille klang laut in meinen Ohren.
„Also, wir müssen noch ein paar Sachen klären.", ertönte seine Stimme neben mir. „Sieh mich an."
Ich hob den Kopf. Sah wie sich ein grinsen in sein Gesicht schlich.
„Wir sind wie schon erwähnt ein Paar. Kennen uns aus der Schule und sind seit zwei Monaten zusammen. Wenn irgendwelche Fragen kommen, beantworte ich diese. Du bist einfach höflich und benimmst dich so, wie jede Freundin, welche das erste Mal die Familie ihres Freundes kennenlernt, klar Schatz?"
Ein kurzes Nicken von mir, war das einzige was er erhielt.
„Du darfst deinen süßen Mund auch mal öffnen um ein paar Wörter herauszulassen, Süße.", spottete er.
Wie aus refelex nickte ich erneut. Ricky verdrehte seine Augne und stieg im nächsten Moment aus dem Auto. Sofort tat ich es ihm nach. Schlug die Autotür hinter mri zu und drehte mich zu dem weißen haus. Ricky kam auf mich zu. Seine Hand legte sich um meine Hüfte. Am liebsten hätte ich ihn weggestoßen. Doch lediglich meine Hand ballte sich zur Faust.
„Ich freue mich ja schon riesig auf diese Nacht.", raunte er in mein Ohr, während wir auf die Haustür zu liefen. „Und du Süße?"
Ich presste die Lippen zusammen als er plötzlich feuchte Küsse an meinem Hals verteilte. Sofort erinnerte es mich an Daniel. Wäre er doch nur hier.
Ich hob die Hand schnell zur Klingel und wie ich gedacht hatte, hörte Rickya auf als er das gedämpfte Klingeln hören konnte. Er wollte nun mal auch nicth von seinen Eltern beim Knutschen erwischt werden. Mein Glück.
Im nächsten Moment öffnete sich die Tür.
Heyo ihr Lieben, ich fahre Morgen an die Ostsee und bin erst in einer Woche wieder da. Ob ich zwischendurch doch mal ein Kapitel poste weiß ich noch nicht. Aber genießt die Ferien und bleibt gespannt! ;)
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Jonas - neues Leben (Pausiert)
Teen FictionWas passiert wenn sich mit einem Schlag alles verändert? Wenn ein Flugzeugabsturz alles bis her bestehende durcheinander würfelt? Für Jane beginnt ein neues Leben. Sie lernt plötzlich ihren Halbbruder kennen und als wäre das nicht schon genug muss s...