Chapter 28

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Zwei Stunden später befanden wir uns bereits in der Luft. In weniger als vier Stunden würden wir in Sao Paulo eintreffen, wo uns noch drei Stunden Zeit blieb zur Bank zu gelangen und das Schließfach zu räumen. Spät abends würde der Flug zurück gehen. Wir vertrieben uns die Zeit damit miteinander zu reden. Will erzählte mir davon was er in Zukunft machen wollte. Er wollte in Amerika aufs College gehen, sofern er angenommen wurde. Dabei fiel mir auf, dass ich mich schon seit einigen Wochen in der Schule nicht mehr hatte blicken lassen. Die SSO würde wohl eine glaubhafte Ausrede aufgetischt haben. Wir redeten darüber in welcher Stadt er wohl am besten wohnen könnte und andere unwichtige Sachen. Einmal fragte Will mich, was ich später mal machen wollte. Ich hatte auf meine Hände gesehen und nur mit den Schultern gezuckt. 

"Ich werde bei der SSO bleiben, was danach kommt weiß ich nicht." hatte ich ihm geantwortet. Aber mir war selbst bewusst, dass diese Antwort für mich nicht zufriedenstellend war. Es fühlte sich nicht an als würde ich von meiner Berufung erzählen, sondern mehr als würde ich von einem lästigen Übel reden. Das war die SSO und mein Job zwar überhaupt nicht, aber vielleicht hatte ich mich bei meiner Arbeit schon einmal wohler gefühlt. Vielleicht hatte ich mich in London wohler gefühlt. 

Ich verwarf den Gedanken und schob es auf Roxys Tod und meine Schwierigkeiten mit Taylor und redete mir ein, dass ich mich erst einleben musste. Der Flug zog sich hin, aber mit Will als Gesprächspartner wurde es zumindest nicht langweilig. Wir landeten in Sao Paulo und bahnten uns einen Weg aus dem Getümmel der Menschen nach draußen, natürlich mit Sonnenbrillen und Kapuzenpullovern bewaffnet um nicht von den Kameras erkannte zu werden. Dabei kamen wir an einer großen Anzeigetafel vorbei. 

Will fasste meine Hand und hielt mir fest. Ich drehte mich fragend zu ihm um. 

"Schau mal." meinte er und zeigte auf die elektronische Anzeigetafel. 

"Unser Flug nach Manaus fällt aus." Ungläubig starrte ich auf die Tafel. Neben unserem Rückflug in gerade mal sieben Stunden stand in roter Schrift: gecancelt 

"Jetzt haben wir ein Problem." murmelte ich und sah Will an. 

"Wir brauchen sofort einen Ersatzflug." meinte Will. 

"Ja gehen wir zum Schalter und schauen wir was wir tun können." 

Die Frau an der Rezeption konnte uns nur noch einen Flug am nächsten Morgen anbieten. Unser Flug nach New York ging vormittags um 11 Uhr. Dieser Flug ging um 6 Uhr. Das bedeutete, dass wir um 10 Uhr in Manaus waren und genau eine Stunde hatten um zum Hotel zurückzukommen, den Rest zu packen, wieder zurück zum Flughafen zu hetzten und noch rechtzeitig den Flug zu erwischen. Das war Wahnsinn. 

"Können wir nicht einfach versuchen einen späteren Flug nach New York zu kriegen?" meinte Will und ich schüttelte den Kopf. 

"Wenn die SSO merkt, dass ich anders geflogen bin werden sie misstrauisch. Außerdem hast du ewig gebraucht bis du das selbe Ticket wie ich bekommen hast." murmelte ich ihm zu. Will nickte. 

"Ich weiß aber wir haben keine andere Wahl." flüsterte mir Will zu. Die Frau am Schalter sah uns bereits etwas komisch an. 

"Ich weiß. Aber das ist verdammt knapp. Wir brauchen nur Stau haben oder das Flugzeug verzögert sich um ein paar Minuten und das war's." 

"Wir müssen es riskieren." 

"Du hast Recht." meinte ich leise. 

"Ok, wir nehmen die Tickets." sagte ich zu der Frau, die nickte und etwas in ihren Computer eintippte. 

"Wir brauchen ein Hotel." meinte Will und ich nickte, während ich mein Handy aus der Tasche zog. Im Internet fand ich schnell einige Hotels in der Umgebung. Will bezahlte in der Zwischenzeit die Karten. Ich wurde schnell fündig und so beschlossen wir uns zuerst ein Hotel zu suchen, wo wir unsere Sachen abstellen konnten.

Another IdentityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt