Another Identity

Chapter 9

Aiden kam auf mich zu. Die Handschellen hielt er bereits locker in den Händen. Ich verlagerte mein Gewicht und hielt meine Fäuste schützend vor den Körper. Ihn zu überwältigen war alles was mich jetzt noch retten konnte. Ich sprang nach vorne und trat ihm mit meinem Fuß in die Magengegend, verfehlte ihn jedoch, da er irrsinnig schnell zur Seite sprang. Er ging nun zum Angriff über und versuchte meinen Arm zu packen. Ich hätt ihn ins Gesicht schlagen können und ihn so außer Gefecht setzen können, aber Schläge auf den Kopf oder ins Gesicht waren bei Übungen strengstens verboten. Ich packte Aidens Arm, drehte ihn herum und legte meine Arme um seinen Hals, sodass er mit dem Rücken zu mir stand und ich meine Arme fest um seinen Hals zog. Aiden gapste, da er schlecht Luft bekam. Im nächsten Moment hob er seinen Arm und ließ die Handschelle um mein Handgelenk zuschnappen. Wütend stieß ich ihn weg, vergaß aber die Handschelle und stolperte hinter ihm gezwungenermaßen hinterher. Schwer atmend richtete er sich auf und sah mich an. "Dann mach halt." murmelte ich ergeben und hielt ihm mein anderes Handgelenk hin. Aiden grinste und sah mir ins Gesicht. Ein Fehler den er besser nicht gemacht hätte. Ich packte die zweite Hälfte der Handschelle und riss sie ihm aus der Hand. Aiden reagierte zu spät und packte mich an meinem bereits gefesselten Handgelenk. Mir blieb nicht viel Zeit, diese Sache noch zu gewinnen. In Sekundenschnelle riss ich an der Handschelle und ließ sie um Aidens Handgelenk zu schnappen. So standen wir dann da. Wie zwei aneinander gefesselte Hunde irgendwo in einem Hinterhof von New York. "Ganz schön schlau." meinte Aiden nach einer kurzen Pause und sah auf sein Handgelenk. Somit hatte niemand gewonnen. Sowohl Aiden hatte seine Mission nicht erfüllt, genauso wenig wie ich. "Die Verfolgung ist beendet. Nehmen Sie sich ein Taxi und kommt Sie umgehend zurück." hörte ich Clark aus meinem Kopfband sprechen. Aiden schien die selbe Nachricht erhalten zu haben. Dummerweise hatte waren wir nicht an meiner rechten und seiner linken Hand verbunden, sodass wir normal nebeneinander gehen konnte, sondern so, dass unsere beiden rechten Hände angekettet waren. "Zieh deinen Ärmel runter" meinte ich und machte mich ebenfalls an meiner Jacke zu schaffen um die Handschellen zu überdecken. Dann gingen wir los. Aiden voran, ich hinterher. "Ich muss sagen, ich habe dich unterschätzt." meinte Aiden nachdem wir wenige Sekunden unterwegs waren. "Inwiefern?" fragte ich "Ich weiß nicht. Ich dachte du wärst eine totale Niete im Parcour." "Da hast du mich nicht unterschätzt, das bin ich nämlich wirklich ." meinte ich leicht lächelnd. "Hat man nicht wirklich gemerkt, ohne Clarks Anweisungen hätte ich dich niemals gefunden." Ich runzelte die Stirn. "Was meinst du?" "Er hat mir immer gesagt, wo ich abbiegen muss, wie weit du noch entfernt bist -" "Was?" fragte ich verwundert. Das war richtig unfair. Er hatte nur Clarks Anweisungen folgen müssen und mir wurden überhaupt keine Informationen mitgeteilt. "Hat er dir nicht gesagt, wo ich bin und wie weit ich noch entfernt bin?" "Nein, ein paar Mal hat er mir gesagt, dass du in Sichtweite bist oder, dass du noch einige hundert Meter entfernt bist, aber das war vielleicht drei Mal." meinte ich. "Vielleicht ist das Teil der Spielregeln." meinte Aiden und ich stimmte zu. Wir waren mittlerweile an einer großen Straße angekommen, auf der auch viele Taxis unterwegs waren, doch auch nachdem wir bestimmt zehn Minuten dort gestanden hatten und versucht hatten ein Taxi zum Halten zu bewegen, machten wir uns auf den Weg zur U-Bahn Station. Vielleicht lag es an unserer nassen Kleidung, dass uns niemand mitnehmen wollte. Wir gingen die Treppe zur U-Bahn hinunter. Aiden ging schneller als ich und zog mich ständig an den Handschellen hinterher, dass ich mich fast schon wie ein Hund an der Leine fühlte. Unten angekommen, mussten wir noch ein paar Minuten warten. "Oje." meinte Aiden und ich sah auf. Von weiter hinten näherte sich der Polizist mit dem Aiden bereits vorher Bekanntschaft gemacht hatte. Es sollte uns besser nicht zusammen sehen. Das würde uns in eine unangenehme Lage bringen. Und so einen Scheiß von wegen: "Opfer und Verfolger glücklich vereint mit Handschelle" kam wohl nicht ganz so gut. "Los dreht dich zu mir um." murmelte Aiden so unauffällig wie möglich. Etwas verwirrt drehte ich mich um. Er umfasste meine Hand und zog mich näher an sich. Seine freie Hand schlang er dabei um meinen Rücken und legte sie an meinen Hinterkopf. Sein Gesicht war wenige Zentimeter von meinem entfernt. "Wooow. Also das verstehst du unter realistischer Tarnung oder was?" flüsterte ich. [BILD] "Du hast doch keine Berührungsängste oder?" grinste mich Aiden an. "Ich umarme meine Gegner immer gerne. Dann weiß ich wie breit ich das Grab schaufeln muss." grinste ich und Aiden stieß ein kurzes, herzliches Lachen aus. Der Polizist näherte sich und Aiden drehte mich so, dass man unserer Gesichter nicht sehen konnte. Einige Sekunden später ging der Polizist weiter und Aiden löste seine Hand von mir. In diesem Moment rollte die U-Bahn ein und wir stiegen ein, diesmal ging ich vorne und achtete darauf besonders schnell zu gehen. Wir sprachen nicht viel und stiegen nach fünf Stationen aus. Dann verließen wir die Subway Station und machten uns auf den Weg zum Hauptquartier. "Wer bist du eigentlich?" fragte ich ihn nachdem wir einige Minuten unterwegs gewesen waren. "Aiden McGuiness. Ich stehe eine Rangstufe unter dir und arbeite beim Notfallservice. Also wenn es brennt, kriege ich das mit als Erster mit" meinte Aiden und ich lächelte. " Moment woher weißt du denn welche Stufe ich bin?" fragte ich etwas verwundert. "Megan - ich darf dich doch so nennen?" Ich nickte und er fuhr fort. "als es hieße du würdest nach New York kommen, wusste jeder davon. Die meisten tun nur so, aber eigentlich kennt dich hier eh jeder." Wie peinlich. "Oh." antwortete ich nur. "Eigentlich bin ich auch niemand der auf Büros steht." meinte er und drehte sich lächelnd zu mir um. War es so offensichtlich, dass ich nicht in ein Büro gehörte? "Welche Kurse hast du eigentlich noch?" fragte ich ihn dann. "Fremdsprachen, IT, Nahkampf und Parcour" "Nahkampf hab ich auch." antwortete ich. "Komisch, dass wir uns da noch nie begegnet sind." meinte er und ich lächelte. Mittlerweile hatten wir das Hauptquartier erreicht und gingen zurück in den Raum, wo noch immer Clark und die Anderen waren. Niemand machte auch nur ein Geräusch als wir eintraten. Clark warf Aiden den Schlüssel zu, der die Handschellen aufsperrte. "Hierher." meinte er und zeigte auf zwei Stühle, die in der ersten Reihe standen. Ich hatte das Gefühl, dass wir es verbockt hatten und zwar so richtig. "Herzlichen Glückwunsch, P2, Sie haben gewonnen." Etwas verwundert sah ich zu Aiden, der mich ungläubig ansah. "M5, Sie wurden disqualifiziert." Meine Augen weiteten sich. "Warum?" fragte ich überrascht. "Sie haben Passanten, in diesem Fall einen Polizisten mit in die Verfolgungsjagd eingebunden. Sie wurden über die Regeln informiert, haben Sie aber dennoch gebrochen." Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Aiden war doch der, der angefangen hatte die Regeln zu brechen und ich wurde disqualifiziert? Aiden grinste vor sich hin, sein Blick erstarrte jedoch als er meinen verärgerten und auffordernden Blick bemerkte. "Sir, Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Ich habe zuerst-" "Sie haben gewonnen, P2, schätzen Sie das lieber. Wir werden nächste Woche die Verfolgungsjagd analysieren, seien Sie pünktlich." Mit diesen Worten verließ er den Raum. 

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So jetzt mal wieder ein anderes Cover, weil einige von euch damit glaube ich nicht so zufrieden waren. Ich habe versucht, dass vorherige Cover nachzustellen (leider war die Qualität nicht sonderlich gut, weshalb ich das alte nicht erneut verwendet habe). Ich hoffe euch gefällt es! 

Und danke für die vielen Kommentare :) Ich hatte ja schon angesprochen, dass ich evtl. noch ein Buch schreiben will aber in einem anderen Genre und eure Kommentare dazu waren echt toll. (Bisher "gewünscht": 2x Horror & 2x Fantasy, also machte euch darauf gefasst in die Richtung bald etwas von mir zu lesen zu bekommen :)) ♥