Chapter 29

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PLAY Music // El Tango de Roxanne (das Lied ist vermutlich nicht lang genug für das Kapitel, also müsst ihr es vielleicht einfach ein zweites Mal starten. Viel Spaß beim Lesen :) )

Nachdem wir uns beide etwas passenderes angezogen hatten, machten wir uns auf den Weg ins Restaurant. Das Hotel beinhaltete ein eigenes Restaurant und so ließen wir uns vom Kellern an einen Tisch führen. Tangomusik wurde im Hintergrund gespielt. Ich trug ein kurzes, schwarzes Kleid und Will hatte sich schnell eine halbwegs elegante Jacke übergeworfen. Der Versuch war vorhanden gewesen sozusagen.

Wir bestellten Wein und etwas zu Essen. Währenddessen unterhielten wir uns über Wills Zeit in Saudi-Arabien. Der Kellner konnte es natürlich nicht lassen rote Rosenblätter auf unserem Tisch zu verstreuen auch wenn ich ihm verzweifelt versuchte klar zu machen, dass wir nicht zusammen waren. Will lachte sich währenddessen kaputt. Irgendwann gab ich es auf, da wir zeitgleich unser Essen bekamen.

Ich war richtig hungrig und erst jetzt bemerkte ich, dass es schon ewig her war, seitdem ich eine richtige Mahlzeit zu mir genommen hatte. Es gab auch eine Bühne auf der man tanzen konnte. Ich konnte sowas ja gar nicht und das was dort abging sah für mich auch nicht nach einem Tango aus. Wir redeten viel, im Großen und Ganzen aber über Belanglosigkeiten.

"Weißt du noch damals als ich dich in meinem Auto mitgenommen habe?"

"Oh ja!" lachte ich auf. Das wirklich lustig gewesen. Ich hatte Will observiert und sein Auto unter die Lupe genommen, als er plötzlich aufgetaucht war gefragt hatte ob er mich ein Stück mitnehmen sollte.

"Wieso hast du mich damals eigentlich mitgenommen?" fragte ich ihn unverwandt.

"Ich weiß nicht. Du hattest immer diese geheimnisvolle Ausstrahlung. So unnahbar aber trotzdem so bemüht gemocht zu werden. Ich wusste das du anders warst und ich schätze deshalb fand ich dich so interessant."

"Ach wirklich?" lächelte ich. "Hat sich dein Eindruck den geändert?" fragte ich grinsend weiter. Dieses Gespräch trieb mir ein Lächeln ins Gesicht.

"Eines deiner Geheimnisse kenne ich nun - aber ja. Du bist anders."

"Du bist auch anders."

"Inwiefern?"

"Das fragst du noch? Du teilst dir mit einer Mörderin ein Hotelzimmer und egal wie schlimm die Dinge auch sind die ich tue du bist mir immer zur Seite gestanden. Jeder andere hätte die Polizei gerufen oder Schlimmeres. Aber nein, du packst dir sogar noch eine Waffe und verjagst zwei Auftragsmörder." lachte ich.

Will grinste ebenfalls. "Du bist alles andere als gewöhnlich, Will." fügte ich hinzu

"Sonst wäre das Leben doch langweilig, oder?" meinte er und füllte mein Glas erneut mit Wein.

"Du weißt aber das du dich immer auf mich verlassen kannst oder?" fuhr er fort.

"Wieso hätte ich dir sonst damals erzählen sollen wer ich wirklich bin?" fragte ich im Gegenzug. Die Tangomusik lief noch immer im Hintergrund. Ich aß weiter meine Spaghetti.

"Und danke für damals." meinte er. "Wofür?" fragte ich, das Weinglas in der Hand. Es war angenehm dunkel im Restaurant und nur eine Kerze erleuchtete unseren Tisch.

"Dass du mich mitgenommen hast, dass du meine Eltern vor dem Gefängnis gerettet hast. Einfach für alles." Ich lächelte matt.

"Das ist doch das Mindeste. Immerhin habe ich dich in eine ziemlich gefährliche Lage gebracht. Und das nicht zum ersten Mal."

"Es ist mir lieber hier zu sein als sonst wo." murmelte er und sah mich an. Ich lächelte und nahm noch einen Schluck Wein. Kerzenlicht erhellte den Tisch ansonsten gab es keine Lichtquellen.

Another IdentityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt