Another Identity

Chapter 31

Glücklicherweise war nichts verschwunden, da wir alles wichtigen Sachen nach Sao Paulo mitgenommen hatten. Wir packten alles was wir kriegen konnten und stopften es in meine Tasche und Wills Koffer. Ich warf die Kissen zurück aufs Bett und Will steckte die Schubladen zurück in die Kommode. Nach weniger als zehn Minuten sah das Zimmer passabel aus.

Will schloss gerade den Koffer.

"Ok, gehen wir." rief ich ihm zu.

Das Zimmer wurde von der SSO bezahlt, weshalb ich nur die Karte unten abgeben musste. "Dann los." murmelte mir Will zu.

Wir verließen das Hotel und rannten erneut los. Diesmal waren wir wesentlich langsamer, weil Will den Koffer schleppte und meine Tasche wahnsinnig schwer geworden war. Auf halbem Weg zum Taxi hörten wir quietschende Bremsen und ein Taxi kam schlitternd neben uns zum Stehen. Der schmächtige Taxifahrer stieß die Tür auf und winkte uns her.

Offensichtlich hatte sich der Stau aufgelöst und er war uns entgegen gekommen. Dankbar strahlend stiegen wir ein und setzten uns erledigt.

"Flughafen?" fragte der Mann und ich nickte niedergeschlagen. Wir hatten noch zehn Minuten bis unser Check-In begann. Das würden wir vermutlich nicht schaffen. Schwer atmend saß ich hinten und malte mir bereits aus was ich für einen Ärger von der SSO kriegen würde.

Wir brachten die Fahrt in weniger als fünf Minuten hinter uns. Ich warf dem Taxifahrer sein Geld nach vorne und sofort begannen seine Augen zu leuchten als hätte er soeben einen Schatz gefunden. Wir beachteten ihn nicht weiter sondern zogen unser Gepäck aus dem Taxi. Wir mussten es schaffen.

Einen Koffer hinter mir herziehend und einen Tasche um den Arm rannte ich auf den Flughafen zu. Meine Muskeln schienen mir nur widerstrebend zu folgen. Will rannte hinter mir, ebenfalls mit einem Koffer und einer großen Sporttasche bewaffnet. Wir rannten einmal quer durch den Flughafen bis wir keuchend am Check in ankamen.

Die freundliche Stewardess am Check-In teilte uns mit, das wir zu spät waren. Am liebsten hätte ich ihr das perfekte Lächeln aus dem Gesicht geschlagen und ich trat bereits einen Schritt nach vorne um ihr meinen Standpunkt unmissverständlich klar zu machen, doch Will zog mich zurück.

Stattdessen setzte er seinen Sonnenbrille ab und näherte sich der blonden jungen Frau.

"Hey, ehm ich und meine Schwester sind verdammt spät dran, vielleicht könntest du uns trotzdem noch rein lassen?" fragte er und setzte dabei sein gewinnendes Lächeln ein.
Schwester? Hallo?
Ich fühlte mich etwas verarscht, doch realisierte langsam, dass Wills Charme wohl die letzte Möglichkeit war in dieses Flugzeug zu kommen.

Die Flugbegleiterin kicherte dümmlich und ich verdrehte die Augen.

"Das kannst du doch bestimmt für uns tun oder?" fragte Will nach, diesmal etwas fordernder. Sie schlug sich die blonden Haare aus dem Gesicht und lächelte wissend.

"Nun gut, geht durch." kicherte sie. "Das mache ich aber nur weil dein Bruder so heiß ist." sagte sie an mich gewandt.

"Ahaha" lachte ich ironisch auf, was sie mir sogar abkaufte. Dumme Schnepfe. Will unterdrückte ein Lachen.

Wir konnten sogar noch unsere Koffer aufgeben und machten uns dann auf den Weg ins Flugzeug. An der Sicherheitskontrolle diskutierte eines Mannes wütend mit dem Securitymann.

"Das ist hundertprozentig mein Flugzeug!"

"Es tut mir leid Sir, aber leider ist es uns unmöglich Ihnen Zutritt zu diesem Flug zu gewähren." hörte ich die monoton, beruhigende Stimme des Sicherheitstypen.

"Ich bin Politiker!" hörte ich ihn noch protestieren, doch der Securitytyp, zog ihn ein Stück weg, als er mich erblickte.

Ein anderer Sicherheitsmann durchleuchtete unsere Koffer und ich hielt ihm unauffällig meinen Schein hin, er nickte und ließ mich so durch. Nachdem Wills Sachen ohne Vorkommnisse durch die Kontrolle kamen, nahm er seine Sachen vom Fließband. Hinter uns hörte ich noch immer die Proteste des Mannes.