► Musik PLAY // Uncover by Zara Larsson
"Meine Eltern wollten mit mir abhauen." „Wohin?" „Saudi-Arabien." Kam die knappe Antwort und ich nickte verwundert. Wow, das war weit weg „Ich wollte mich nur verabschieden und mich bedanken." „Wofür den bedanken? Das ich dein Leben mehr als fünf Mal in Gefahr gebracht habe? Ich hätte dich da nie mit reinziehen dürfen!" „Machst du Witze? Ich war bei einer Verfolgungsjagd live dabei, bin in ein Agentenhauptquartier eingebrochen, hab gelernt mit einer Waffe umzugehen und habe mitgeholfen zu verhindern das Terroristen eine Bombe in London zünden. Und vor allem bin ich dankbar dafür für eine kurze Zeit so eine Freundin wie dich haben durfte." Darauf fiel mir nichts mehr ein und ich starrte auf meine Bettdecke. „Ich muss gehen, ich darf eigentlich nicht hier sein." Sagte er und ich sah auf. Dann beugte er sich zu mir rüber und wisperte in mein Ohr. „Und denk daran, man sieht sich immer zweimal im Leben. Muhandis Masaid Al Anqari" „Hä?" war alles was ich raus brachte. Will lächelte nur, stand auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand.
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Trotz der Hitze wurde mir abwechselnd heiß und kalt. Konnte es sein, dass Will mir damals in London seinen neuen Aufenthaltsort mitgeteilt hatte? War er hier? Vielleicht sogar ganz in der Nähe? Ich zwang mich, mich zu beruhigen. Das konnte nicht wahr sein. Wie unwahrscheinlich war es, dass Will ausgerechnet in Riad war? Es gab viele Städte in denen er jetzt wohnen könnte. Ich zuckte zusammen als plötzlich eine Person neben mit auftauchte. "Pita" murmelte der alte Mann und stellte mir einen kleinen Teller mit einem flachen Brot hin. Er stellte noch einen weiteren Teller daneben, auf dem Fleischspieße lagen. Mir lief buchstäblich das Wasser im Munde zusammen. Daneben stellte er eine Tasse, die mit einer Flüssigkeit gefüllt war, Tee vermutlich. Ich nickte dankend und der Mann verschwand. Ich war mir sicher, dass das Essen nicht einmal die Hälfte von dem gekostet hatte, was ich ihm gerade gegeben hatte, aber zu diskutieren machte wohl wenig Sinn. Ich aß alles restlos auf. Vor allem der warme Tee war eine Wohltat und löschte meinen Durst. Ich hätte nie gedacht, dass warme Getränke an heißen Tagen so wohltuend sein könnten. Doch die ganze Zeit waren meine Gedanken bei Will. Eigentlich war es unwahrscheinlich, dass ich ihn finden würde. Aber würde ich es mir je verzeihen es nicht wenigstens versucht zu haben? Nachdem ich alles gegessen hatte, nahm ich meine Tasche und ging zurück zur Theke, wo der junge Mann stand und ein Buch in der Hand hielt. "Entschuldigung?" machte ich auf mich aufmerksam. "Können Sie mir vielleicht ein Taxi rufen?" fragte ich und der Mann nickte eifrig. Er klappte sein Buch zu und nahm ein Telefon. Nachdem das Telefonat beendet war erklärte mir, dass das Taxi in zehn Minuten hier wäre. Ich wusste nicht, wie ich mich in dieser Situation richtig verhalten konnte, aber ich musste unbedingt wissen, was es mit den Fotos auf sich hatte. "Diese Bilder da hinten. Haben Sie die gemacht?" fragte ich und zeigte auf die beklebte Wand. "Nein. Mein Cousin. Er mag es zu fotografieren." Ich nickte wissend. "Sind alle Bilder hier in Riad gemacht worden?" fragte ich weiter und der Mann nickte. "Ja. Alle aus Riad." Gedankenverloren nickte ich. Das Taxi war schneller hier als ich dachte und mich noch einmal bedankend verließ ich den kleinen Laden. Ich nahm auf der Rückbank Platz. Eigentlich war es total dumm zu glauben Will wäre hier, aber irgendwas in mir sagte mir, dass es durchaus so sein könnte. Ich hatte mich nie wirklich von ihm verabschieden können. Alles war so schnell passiert. Der Taxifahrer murmelte irgendwas auf arabisch und sah mich genervt an. Gedankenverloren sah ich auf und sprach gedankenverloren nicht den Namen meines Hotels, sondern die Wort die Will mir ins Ohr geflüstert hatte aus: "Muhandis Masaid Al Anqari" Entsetzt über meine eigenen Wort, wollte ich mir bereits die Hand auf den Mund schlagen, doch der Fahrer nickte nur und startete den Motor. Ich sah aus dem Fenster, während meine Neugier immer größer wurde. Mittlerweile kam es mir vor als würde ich schon ewig in diesem Taxi sitzen. Wie konnte man nur so blöd sein? Aber auf der anderen Seite zerriss mich die Neugierde innerlich. Der Taxifahrer hatte nicht einmal nachgefragt, was hieß ihm war mein Ziel sehr wohl bekannt. Und dies wieder rum bedeutete, dass es wirklich eine Straße oder ein Ort war und dieser auch noch in Riad lag. Also zumindest hoffte ich das.
Das Taxi hielt und ich gab dem Taxifahrer Geld.Zögerlich stieg ich aus. Ich befand mich in einer Straße mit luxuriösen Häusern. Auch die Straße schien hier breiter zu sein als im Rest der Stadt.Diese Gegend hatte keine große Ähnlichkeit mehr mit den Gassen durch die ich noch vor ein paar Stunden gewandert war. Ich wollte mich gerade umdrehen und dem Taxifahrer sagen, er sollte hier warten. Doch in diesem Moment trat er bereits aufs Gas und fuhr davon. Na toll.Und wieder stand ich alleine irgendwo in Riad. Aber zumindest hatte ich nun Zeit mir diese Straße näher anzusehen. Konnte es sein, dass Will nun hier wohnte? Billig sah die Gegend ja nicht aus, allerdings war das Haus der Familie Crownwell in London auch schon ganz beachtlich gewesen. Vor lauter Aufregung begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich lief ein bisschen die Straße auf und ab und begutachtete die verschiedenen Autos. An einem schwarzen Auto blieb mein Blick hängen. Ein Blick auf das Kennzeichen brachte mir Gewissheit, da ich die Zahl wiedererkannte. Ich hatte die Ziffernkombination schon einmal gesehen.In London. Damals hatte ich William ausspioniert und war bei meinen Recherchen auf ein Auto mit genau dieser Zahl auf dem Kennzeichen gestoßen. Mein Herz ging noch schneller, als ich langsam auf das Haus zuging. Die Tür war weiß und wirkte ziemlich groß, hatte aber keine Klingel. Langsam hob ich meine Hand.Sollte ich das wirklich tun? Konnte es sein, dass das alles nur ein Zufall war?Nein. Das konnte es nicht. Außerdem würde ich sonst nie herausfinden, was es mir dieser Straße und dieser Hausnummer auf sich hatte. Warum tat ich das hier überhaupt? Vielleicht wollte ich ja ein bisschen Glück erleben. Vielleicht wollte sehnte ich mich ein bisschen nach friedlicher Vergangenheit. Ich nahm einen erneuten Anlauf auf die Klingel zu drücken, doch wurde ich diesmal von einer Stimme unterbrochen, die mich auf Arabisch ansprach. In mir schien alles zu Stein zu gefrieren. Ich kannte diese Stimme. Langsam drehte ich mich um.
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Ich bin gerade im Urlaub bzw. auf dem Weg dort hin :D Und vermutlich geht der letzte klägliche Rest meiner Internetflat jetzt dafür drauf dieses Kapitel hochzuladen. Also hoffe ich, dass ich wenn irgendwie möglich noch updaten kann aber es sieht eher nicht danach aus. Ich würde mich über Kommentare und Votes freuen. Wie hat euch das Kapitel gefallen? :) ♥
Blog: thelittlediamonds.de // twitter: xAlinaDiamondx // Instagram: alina_littlediamonds
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Another Identity
Acción[Teil 2] Während dem letzten Jahr wusste ich noch was gut und was böse, was recht und was schlecht war. Heute ist das nicht mehr so. Manchmal muss einem vor Augen geführt werden, dass das Gute genauso Böse wie das eigentliche Böse sein kann. Wenn...