Chapter 37

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Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich starrte auf die Tabletten vor mir. Dann auf die Tür. Dann wieder auf die Tabletten.

"Ohhh." murmelte ich leise. Lange starrte ich auf die Tabletten. Ich starrte einfach nur auf die Mischung verschiedener Tabletten. Es fühlte sich an als wolle mein Gehirn mir irgendetwas sagen wollen, als würde etwas in meinem Unterbewusstsein geschehen, doch ich kam einfach nicht drauf.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein denn ich schreckte hoch als mich jemand unsanft an der Schulter rüttelte.

Ich öffnete die Augen und starrte in das Geschicht der Schwester. Mit strenger Mine sah sie mich an.

Hatte ich etwas falsch gemacht? War sie böse auf mich?

"Deine Tabletten" murrte sie und drückte mir den Plastikbehälter der zuvor auf meinem Tablett gestanden hatte in die Hand.

Im nächsten Moment piepste etwas und sie zog eine Art Pager aus ihrer Hosentasche. Sie sah drauf, fluchte und rannte aus dem Zimmer.

Ich saß allein auf dem Bett. In der Hand die Tabletten. Ich wollten den kleinen Plastikbecher an meinen Mund führen, doch meine Hand zitterte.

Wieder hatte ich das Gefühl etwas vergessen zu haben. Ich runzelte die Stirn. Es war ein Wort. Ein Name!

Angestrengt dachte ich nach. "Es hatte etwas mit der Schwester zu tun... etwas mit Essen... Will-st du noch... Will." stotterte ich langsam vor mich hin.

Das war es! Der Namr der mir so bekannt vorkam. Ich sah zu den Tabletten. Wenn mir der Name so bekannt vorkam, ich mich aber nicht mehr erinnern konnte musste es einen Grund dafür geben.

Die Tabletten. Ein Bild flammte mir durch den Kopf.

Es war das Gespräch der Krankenschwester das ich einst belauscht hatte.

Sie hatte mich gezwungen, das Zeug zu schlucken. Ich stand auf, die Tabletten noch immer in der Hand. Im Badezimmer warf ich sie ins Klo und spülte. Ich setzte mich zurück ins Bett und aß mein Mittagessen. Doch der Gedanke ließ mich nicht los.

Will. Will. Will. hämmerte es in meinem Kopf.

Ich legte mich hin und versuchte etwas zu schlafen.

Irgendwann wachte ich auf. Das Tablett war weg.

Irgendwie fühlte ich mich komisch. So als wäre ich gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht. Mein Kopf tat weh. Vielleicht hätte ich die Pillen doch nehmen sollen. Diese Kopfschmerzen brachten mich noch um den Verstand.

Worüber hatte ich gerade noch nachgedacht? Es hatte irgendwas mit einem Namen zutun gehabt. Ich strengte mich an und überraschenderweise fiel es mir sogar wieder ein.

Will. Das war der Name gewesen. Will. William Crownwell.

Auch die nächsten Tage versenkte ich die Tabletten in der Toilette selbst wenn mich jedes Mal ein übermächtiger Drang packte die Tabletten zu spüren und in die Leere abzurutschen. Doch ich verbot es mir. Diese Tabletten waren Gift.

Immer mehr Dinge fielen mir ein, immer mehr Sachen kamen mir in den Sinn die ich vergessen hatte.

Der Dschungel. Die Mission. Will. Das Krankenhaus. Das Flugzeug. Die SSO.

Einmal kam eine Krankenschwester herein und ertappte mich dabei wie ich in meinem Zimmer auf und ab marschierte und versuchte mir die Sachen wieder einzuprägen. Sie hatte mich zurück ins Bett gebracht und war kurze Zeit später wieder mit einer Infusion erschienen, die sie in den Katheter an meinem Arm steckte.

Ich blieb brav im Bett sitzen und starrte möglichst abwesend auf die Wand. Das durchdringende Tropfen der Infusion ließ mich schier wahnsinnig werden, während die Schwester in aller Seelenruhe den Verband an meinem Bein entfernte. Mittlerweile war die Wunde fast komplett verheilt. Ich starrte beunruhigt auf die immer weiter tropfende Flüssigkeit in dem durchsichtigen Beutel. Endlich verschwand die Schwester.

Another IdentityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt