7. Kapitel

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Monate waren vergangen und ich hatte meine Ausbildung zum Polizisten kurz vor Schluss abgebrochen.
Mein Hass auf die Polizei war einfach auf einmal so sehr angestiegen, es ist 6 Jahre her, dass Sally getötet wurde und sie hatten immer noch nichts zu dem Thema gefunden. Nichtmal ein Verdacht, nicht einer. Dieser Hass stieg immer noch ununterbrochen an. Ich fühlte mich einfach nur im Stich gelassen. Im Stich vom Staat und alles was es hier gab, was den Menschen 'helfen' sollte. 

Heute war Lisks und mein 18. Geburtstag und genau vor einer Woche hatte ich diese Ausbildung abgebrochen, meine Eltern konnten es einerseits verstehen. Shila jedoch konnte es nicht nachvollziehen, meine Geschwister staunten nur und sagten nichts dazu. Besser so. Ich habe mich noch mit Luke angefreundet, was bringt es mir aber wenn wir nur während unserer Zeit in der Ausbildung geredet haben, der Kontakt war schon seit einer Woche weg. So würde es wahrscheinlich auch bleiben.

Heute war also mein Geburtstag und ich war Arbeitslos. Ich hatte Shila eingeladen, der Rest der da war, war nur meine Familie. Genug Leute um einen Geburtstag zu feiern. 
   Shila kam gegen 14 Uhr und das erste was sie mir schenkte war ein Kuss voller Liebe, mit ihren zarten Lippen. Hinter ihrem Rücken hielt sie eine kleine Tüte, ein Grinsen konnte ich mir natürlich nicht verkneifen.
Sie sah mich an und ich erwiderte ihren Blick ''Grins nicht so blöd, sonst bekommst du dein Geschenk nicht! Sondern dein Bruder'' ich atmete erschrocken auf, natürlich nur gespielt. Wenn ich von ihr nichts bekommen würde, wäre das vollkommen in Ordnung. Da ich mehr als ihre Liebe sowieso nicht brauchte, sie lächelte.
   ''Das war natürlich ein Spaß, Stinker'' ich musste lachen ''Glaubst du, ich habe dich eine Sekunde lang ernst genommen?''
   Sie sah mich etwas skeptisch an ''Vielleicht eine Sekunde''.

Ich hatte sie herein gebeten und begleitete sie mit in das Wohnzimmer. Dort saßen meine Eltern, Alex,Hector und Lisk. Sie begrüßte jeden einzeln, vorbildlich. Lisk gratuliert sie natürlich auch noch. 
Alex begann nervös auf dem Sessel hin und her zu rutschen ''Ich hab Hunger! Lasst uns endlich essen! Bitte!'' ich grinste und sah zu meinen Eltern, meine Mutter stand auf als ein Piepen aus der Küche ertönte und lief dort hin.
   Bevor sich alle an den Tisch gesetzt hatten, halfen ich und mein Bruder unserer Mutter dabei, den Tisch zu decken. 

Als alles dort stand wo es stehen sollte setzten sich alle und fingen an zu essen. Alex stopfte sich sofort den Mund voll und ich musste mir das Lachen verkneifen. Lisk saß genau neben ihr und sah komisch zu ihr, er tippte ihr gegen den Kopf. Alex schluckte herunter und sah zu ihm, er sah sie warnend an, sofort wand sie sich ab und aß wie jeder andere.
   Mein Blick wanderte zu Hector, er hatte eine Menge abgenommen in der letzten Zeit, ich sah wie gequält er das ganze Essen ansah und sich nur ein wenig nahm. Das meiste war Salat. Ich seufzte kurz und nahm mir dann mein Essen. Zu essen begannen wir erst als alle sich etwas genommen hatten. Wir wünschten allen einen guten Appetit und aßen erst einmal los. Nach einer Weile erhob mein Vater das Wort und schenkte allen Alkohol aller Art ein. Zwar waren Alex und Hec erst 16, aber das machte nichts aus. Er sprach ziemlich ermunternde Worte aus und dann tranken wir alle, danach ging es mit dem Essen weiter, wir unterhielten uns und lachten. Der ganze Mist den ich gemacht hatte war vergessen.

Nach einer Weile erhob sich Hec und verabschiedete sich, er war in der letzten Zeit fast nur bei unserem Onkel und machte seine Lehre. Er arbeitete in seiner Werkstadt und half überall dort, wo er konnte. Unser Onkel nannte ihn immer einen fleißigen Schüler und ich konnte ihm das aufs Wort glauben. Er war kaum Zuhause und arbeitete sich seinen Fett ab, aber er hatte wirklich Spaß daran sich seine Finger dreckig zu machen und Abends nach Schweiß zu stinken. Meist kam er erst Nachts  und duschte, danach verkroch er sich in sein Zimmer, zockte oder schlief.
   Heute hatte unser Onkel leider keine Zeit uns Gesellschaft zu leisten, denn er war auf Geschäftsreise. Trotzdem versprach er Lisk und mir eine Freude zu bereiten, sobald er wieder da war. 

My RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt