Ich raste über den Highway, die ganzen Gedanken nach hinten geschoben. Ich war schon dabei. Es gab kein zurück mehr, trotzdem war ich noch ziemlich beunruhigt.
Neben mir tauchten jeweils auf jeder Seite, rechts und links, ein Wagen auf. Mein Blick glitt erst auf die eine, dann auf die andere Seite. Künstlich setzte ich mir ein Grinsen auf, obwohl ich genau wusste, dass es nicht echt war.
Wir rasten weiter den Highway herunter, die Zeit tickte, der Moment kam immer näher.
Mir kreisten die Gedanken und es fiel mir immer schwieriger mich auf die Straße zu konzentrieren. Alles hätte schief gehen können, ich würde vielleicht sogar mit meinem Leben bezahlen und das alles nur wegen so einem Typen? Ich würde meine ganze Familie zurück lassen.Dann war es soweit, ein weißer Wagen, wie ich ihn nur bei ihm gesehen hatte, tauchte auf. Er überholte mich und machte keinen Anschein, halt zu machen. Also fühlte ich mich dazu gezwungen, das Gas durchzudrücken.
Er betätigte die Lichthupe, wurde trotzdem nicht langsamer. Neben mir raste ein Wagen vorbei, direkt auf ihn zu und wurde nicht langsamer, ich machte ihm gleich. Hinter mir war auch noch jemand,ich machte nicht Stopp. Hinter mir wurden auch keine Anzeichen gemacht, mich zu überholen. Es gab mir etwas Freiheit.
Wir mussten an den anderen Wagen vorbeirasen, immer wieder wurde gehupt, doch ich war nur auf ihn konzentriert. Immer mehr Muskeln in meinem Körper spannten sich an und Schweißperlen rannten mein Gesicht entlang. Er hatte mich so viele Nerven gekostet und jetzt war er direkt vor mir. Zum greifen Nahe, doch trotzdem noch so Fern. Es machte mich verrückt.
Er bog plötzlich in eine Ausfahrt, schnell schlug ich mein Lenkrad um und folgte ihm. Mit einem kurzen Blick, war ich sicher,dass mir beide noch folgten.
Man bemerkte, dass er vom Pedal losließ, denn er wurde langsamer,doch nicht all zu langsam. Der andere Wagen kam ihm Näher. Doch plötzlich trat er wieder aufs Gas und versuchte zu entkommen, er war nicht gerade ein leichtes Ziel. Doch der Wagen machte nicht halt und raste weiter auf ihn zu.
Er holte auf die linke Seite aus und ich riss meine Augen auf, ich wusste genau was kommen würde. Konnte aber nichts tun. Mein Herz machte einen Satz und raste.
Leonies P.O.V.
Meine Augen waren vom ganzen Weinen rot und geschwollen, es fühlte sich schrecklich an. Ich hätte Owen niemals gehen lassen dürfen, es war falsch gewesen.
Bei mir war nicht nur Chelsea, da Alex auch gegangen war, war Tyson gekommen. Seine Begründung war es, dass er nicht alleine sein wollte. Ich war aber auch ein Grund, er meinte, er hätte viel zu wenig mit mir in der letzten Zeit gemacht. Um ehrlich zu sein, war das sogar wahr.
Seitdem ich bei Owen war und er Alex hatte, waren wir gar nicht mehr zusammen unterwegs gewesen.
Wir schauten gerade einen Film, es machte mich nur noch weiter kaputt, dass es eine traurige Romanze war. Tränen flossen pausen los über meine Wangen und ich dachte die ganze Zeit nur an Owen. Ich hatte oft genug gefragt, ob nicht ein anderer Film da sei, aber es war nur dieser zur Verfügung. Tyson sah zu mir und wusch mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht und lächelte mir aufmunternd zu, vergebens.
Ich lehnte meinen Kopf einfach gegen seine Schulter und starrte geradewegs am Fernseher vorbei. Es war alles zu viel und er verstand es einfach nicht. Am liebsten hätte ich ihn jetzt an meiner Seite,ich würde ihn nie wieder gehen lassen. Ich hasste es, dass er so lebte. Er hätte doch ein ganz normales Leben führen können, so wie Luke und Tys, als Polizist. Doch ich wusste, dass ich nichts ändern konnte.
Ich bekam ein Treten in meinem Bauch wahr und legte meine Hand darauf. Ein Fuß kam mir entgegen, so schloss ich meine Augen und konzentrierte mich ganz auf meinen kleinen Jungen. Ich vernahm einen Schmerz, doch ignorierte diesen gekonnt. Wieder schossen mir die Tränen aus den Augen, ich konnte mir nicht vorstellen ihn alleine aufzuziehen. Alles, bloß das nicht.
Owens P.O.V.
Der Wagen geriet ins Schleudern, blieb an einem Mast hängen und fing an sich zu überschlagen. Er überschlug sich immer wieder, immer mehr Teile lösten sich vom Wagen und blieben auf dem Boden liegen.Bis er letztendlich ruhig stehen blieb.
Das Blut gefror mir in den Adern, doch ich drückte das Gas durch,bis ich beim Wagen eine Vollbremsung hinlegte. Der Boden unter mir quietschte. Ich machte nicht einmal Anstalten, den Motor abzuschalten, ich sprang einfach aus dem Wagen und ging vor dem Wagen auf die Knie.
Hinter mir bemerkte ich wie zwei Reifen quietschten, doch ich gab dem keine Aufmerksamkeit. Ich riss die Türe so gut es geht auf und zog ihn heraus. Er sah mich an und seine Augen verdrehten sich ruckartig.Ich legte seinen Kopf auf meinen Schoss und schlug ihm leicht auf die Wange.
''Wach auf... Nelson..''
Doch er reagierte nicht, ich lehnte meinen Kopf nach vorne und lauschte seinem Herzschlag, er war schnell, doch es ging bergab. Abrupt blieb es stehen und ich erstarrte.
Eine Hand bekam ich auf meiner Schulter zu spüren, sie drückte mich leicht zur Seite und sah hoch, Alex stand vor mir. ''Sein Herz!''.
Sie ging runter auf die Knie und ihre Bewegungen waren so schnell, dass ich sie durch mein durcheinander nicht nachvollziehen konnte. Doch ich wusste, dass sie eine Herzrhythmusmassage begann und versuchte ihn wieder zu beleben. Es machte mir eine Menge Angst, ich griff nach meinem Handy.Sie sah schnell zu mir auf ''Der Krankenwagen ist auf dem Weg'' schon war sie wieder an Nelson gewandt.
Ich wusste nicht was ich weiter tun sollte, doch vor mir ertönte ein lautes Lachen, dass mich aufblicken ließ.
''Dein Freund ist nicht mehr zu retten, tut mir Leid.'' die Wut brodelte in mir und sofort war ich auf den Füßen und ging auf ihn los. Ich war so unkonzentriert, dass jeder meine Schläge nur ins Leere gingen. Immer wieder wich er mir lachend weg.
Schließlich blieb ich erschöpft stehen und sah zu ihm auf, im Hintergrund der Krankenwagen.
Ich sah auf den Boden und wusste nicht mehr weiter, alles drehte sich in mir und Tränen schossen mir plötzlich in die Augen. Ich wollte nicht weinen! Nicht jetz.
Und plötzlich holte ich aus, meine Faust flog durch die Luft, bis ich ihn auf die Nase traf. Er stöhnte erschrocken auf und hielt sich seine Nase und lachte immer noch etwas. Was war so verdammt lustig?!
Ich schlug ihm in den Magen, während er mit seiner Nase beschäftigt war, sofort stolperte er keuchend zurück. Die blutverschmierte Hand nahm er von seiner Nase, sein Gesicht war voller Blut. Das gab mir plötzlich ein gutes Gefühl und ich schmunzelte, obwohl alles in mit zerbrach.''Glaub mir, das war noch nicht alles'' er schüttelte seinen Kopf,''Ich hab dir gesagt, dass dein Sohn mir gehören wird und den Rest deiner Familie lösche ich aus. Sieh hin, es ist schon zu spät.''
Wieder gefror mir das Blut und ich sah zum Krankenwagen,in den Nelson geladen wurde. Alex sah zu, ihr Gesicht glänzte. Mein Blick glitt wieder zu ihm, er hatte sich umgedreht und ging zu seinem Wagen.
Ein letztes Mal drehte er sich zu mir um und lachte mich höhnisch an.Alles in mir zerbrach in alle Teile.
Ich hatte es wirklich nicht geschafft.
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My Revenge
Mystery / Thriller''Owen Shaw? Ach der kleine nette Junge von nebenan!'' In nur ein paar Jahren passiert zu viel.. Ich erinner mich nur an sein breites, dreckiges Grinsen... Doch ich werde dich finden, mein Freund. Egal was es mich kostet. ''Owen Shaw? Bleiben Sie...