10. Kapitel

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Ich lag in meinem Bett und schlief zufrieden, wie ich war. Wir hatten die ganze Nacht noch die Computer ausgeräumt und in die Halle getragen, der Truck stand noch auf dem Parkplatz, da würde sowieso niemand nach ihm suchen.

Im Truck fanden wir noch Sachen wie Mikrowellen, Kaffeemaschinen und ein paar Kühlschränke. Die Küche war also auch schon halb renoviert. Die restlichen Geräte konnte man noch für gutes Geld verkaufen.

Ich wurde von einem schrillen Schrei aus dem Schlaf gerissen, sofort war ich aus dem Bett, auf den Boden gefallen und versuchte orientierungslos aufzustehen.
Ich wusste nicht wo ich war, wie viel Uhr es war oder gar wer ich war. Die Nacht hatte mich einfach kaputt gemacht und den Schlaf hatte ich jetzt nicht wirklich nachgeholt. Der Schrei hatte sich nach Alex angehört, entweder sie hatte wieder keine Hobbys oder schrie wirklich aus einem ernsten Grund. Oder war das einfach nur Einbildung meines müden Hirns?
Ich stand auf und torkelte zu meiner Tür und öffnete diese, es war still. Nichts besonderes. Um sicher zu gehen wanderte ich runter in unser Wohnzimmer, ich sah zur Uhr, 13 Uhr. Wir waren erst um 5 Zuhause gewesen, dass waren also 8 Stunden Schlaf gewesen, passt doch. Wieso bin ich denn dann so müde? Auf einem Sessel saß entspannt mein Vater und las seine Zeitung, ich war verwirrt.

''Hat nicht gerade jemand geschrien, Papa?'' sein Blick wanderte zu mir, eine seiner Augenbrauen hatte er angehoben. Die Antwort konnte ich mir schon denken, nicht aufs Wort genau, aber ich konnte sie mir denken.
''Andere Leute sehen Geister, du hörst sie. Du hast eine besondere Gabe, Owen'' er grinste leicht mies, ich musste leicht lachen. Zu müde war ich um herzlich zu lachen.
''Also heißt das nein?''-''Nein, was genau hast du denn gehört?'' ich überlegte kurz, nicht dass ich ihn anlog indem ich mir irgendetwas ausdachte. ''Also, ich hab einen schrillen Schrei 'gehört', hat sich wie Alex' ihre Stimme angehört. Deswegen bin ich aufgeschreckt und aus meinem Bett gefallen, jetzt steh ich hier, mehr oder weniger wach'', er nickte. War das jetzt wirklich seine einzige Antwort? Er wollte nicht fragen wieso ich so müde war und die anderen im Bett liegen? Ach stimmt ja, er ist ein Shaw, genau wie ich. Ihm brauchte man ja nichts sagen, er wusste es sowieso schon. Ein grinsen entfachte sich in seinem Gesicht ''Worüber denkst du nach?'' fragte er.
''Garnichts, seh ich etwa so aus?'' Ich hob eine Augenbraue und sah ihn so an, er lachte. Sofort wurde meine Mimik wieder weich und ich sah ihn müde und emotionslos an. ''Los, verschwinde wieder in dein weiches, warmes Bett'' diese Worte waren verführend und das einzige was ich tun konnte war nicken und wieder die Treppen hoch zu torkeln, Diesel war aus seinem Korb aufgestanden und folgte mir. Ich hielt ihm noch die Tür auf und zog sie dann aber auch zu. Er war der erste von uns beiden der im Bett lag, ich seufzte leise. Im Bett drückte ich Diesel an mich und genoss einfach seine Wärme, besser als die Wärme von der Decke.

Als nächstes wurde ich von meinem Handy geweckt, es klingelte. Meinen Schlaf schätzte ich auf 1 Stunde, war ja viel.

Auf meinem Handy war ein Schriftzug aufgetaucht ''Shila'', ich schnaubte kurz, ich wollte eigentlich schlafen. Ich griff nach dem Handy und strich mit dem Daumen über den Bildschirm ''Ja, Schatz?'' sagte ich , ich konnte ihr Lächeln durch die Leitung spüren, nichts schlimmes war passiert. Und sie ahnte anscheinend auch nichts davon, was ich getan hatte.

''Hay, Süßer. Naaa was machst du so?'' fragte sie, ich strich Diesel über den Kopf. ''Im Bett rumliegen, du?''-''Warte, wieso hörst du dich so müde an?'', sie hatte es also bemerkt. ''Ach, konnte nicht normal schlafen wie immer. Ist aber schon okay.'' und mal wieder log ich, konnte ich in dieser Beziehung eigentlich nichts anderes als lügen?
''Ooooh, armer Owen. Wenn du nicht all zu müde bist, könntest du zu mir und dann gehen wir Nachts ein wenig spazieren. Was hälst du davon?'' fragte sie. Meiner Meinung nach hörte es sich gut an und müde war ich komischer Weise auch nicht mehr so ganz. ''Ziemlich coole Idee, wann soll ich denn zu dir kommen? Bitte nicht sofort'' sagte ich mit einem amüsierten Unterton. Sie lachte herzlich, wie ich es gerade sowieso nicht konnte. ''Komm bis spätestens 6 zu mir, ok? Ruh' dich bis dahin bitte noch gründlich aus'' Sie machte sich Sorgen um mich, während ich Trucks ausraubte und log, super Gefühl. ''Okay, bis dahin bin ich wirklich da''-''Okay gut, ich liebe dich'' Worte die mein Herz berührten, ich war mir aber nicht sicher ob sie es so berührten wie es die Stimme einer anderen Person tat. Ich erschauderte leicht ''Ich liebe dich auch'' meinte ich.. oder log ich doch wieder? Das einzige was ich noch hörte, war piepsen, aus meinem Handy.
Sie hatte aufgelegt. Ich legte das Handy zur Seite und drückte mich an Diesels Körper und gab ihm einen Kuss auf die Schnauze. Vielleicht war er der einzige der meine Liebe verdient hatte, wie auch immer. Chaos brach wieder in mir aus. Verdammt, ich musste mich entscheiden. Eigentlich wusste ich ja nicht mal, für was ich mich entscheiden sollte.

My RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt