Kapitel 9

13K 637 66
                                    

"Wach auf, Snow!"

Liams Stimme reißt mich aus meinen Traum. "Hmm?!" seufze ich mit geschlossenen Augen und drehe meinen Kopf weg. "Wir sind da." sagt er sanft. Sofort bin ich hellwach.
"Tom?!"
-
Als er mir die Hand gereicht hatte, waren wir zu seinem Auto gegangen. Dort hatte er mich vorsichtig in den Sitz gedrückt und bei Tom genauso. Schließlich war er los gefahren und ich war eingeschlafen.
-
"Snow? Ich habe Angst." flüstert er und drückt meine Hand. Anscheinend will er nicht, dass Liam es hört, denn er flüstert ganz leise. Doch ich habe das Gefühl, er hat es trotzdem gehört. Erschöpft schaue ich ihn an.
"Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Du...wir können ihnen vertrauen. Sie werden uns nichts tun."

Als ich das sage, spüre ich eine warme große Hand, die sich auf meine Schulter legt, so, als würde er sich über diese Worte freuen. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Egal wie gruselig er war, er würde mich immer anziehen. Und wenn ich ehrlich bin, finde ich ihn noch interessanter durch seine andere Gestalt.

Wortlos steigt Tom aus dem Auto und kommt direkt auf meine Seite zu. Als ich aussteige, nimmt er sofort meine Hand und drückt sie fest. Sofort kann ich das Unbehagen und die Angst an ihm riechen. Schnell beuge ich mich zu ihm runter. "Hab keine Angst, alles wird gut." er bringt nur ein kleines nicken heraus.

Nun spüre ich auf meiner anderen Seite eine warme Hand, die nach meiner greift. Eigentlich soll ich Liams Hand jetzt abschütteln, aber ich will Tom keine Angst machen. Egal wie sehr mir Liams Berührung nahe kommt, für Tom werde ich alles machen.
*
Und dann stehen wie auch schon da, vor der Tür von Liams Prachthaus. Ach was sage ich da, Prachtvilla!

pass auf! Etwas stimmt nicht im Haus!
Leise klingen Snowballs Worte in meinen Ohren. Ja. Etwas stimmt nicht.
*
Bedrückt öffnet Liam die Tür. Er spürt es auch. Erleichterung breitet sich in mir aus: ich bin nicht die einzige Verrückte hier! Langsam treten wir ins Haus ein. Es ist dunkel, still und gruselig. Wieder überläuft meinen Rücken ein Schauer. "Liam?..."

*Peng*

Eine Kugel trifft nah an meinem Kopf ein. Geschockt ducke ich mich im letzten Moment. Neben mir fängt Liam an, sich zu verändern. Sein Gesicht nimmt harte böse Züge an und seine Arme pulsieren unter seinem Pullover. Etwas ist hier total falsch und absurd!
Wie gesteuert werfe ich mich auf Tom. Dieser gibt noch einen erstickten laut von sich, bis er auch selber die Situation versteht. Mit ihm unter mir, robbe ich auf dem Boden ins nächste Zimmer. Schnell springe ich auf, lege den ängstlichen Tom hin  und drücke ihn fest an mich. Aus irgendeinem Grund weiß ich, was ich machen muss. Ich bekomme keine Panik, obwohl ich gerade fast gestorben wäre.
*
Aus dem Zimmer neben an hört man wildes Gebrüll. Liam! "Tom?! Ich muss ihm helfen! Bleib du hier und verstecke dich unterm Tisch!" komandiere ich herum.
Tom nickt nur benommen und krabbelt schnell unter den Tisch. Im nächsten Moment bin auch aus dem Zimmer und schaue das Spektakel vor mir genauer an.

Drei in ganz schwarz gekleidete Männer kämpfen mit Liam. Er hat ein großes blaues Auge und mehrere Schnittwunden in Gesicht. Der Kampf ist insgesamt sehr unfair, denn die drei Männer tragen immer mindestens zwei Säbel und einen Dolch an ihrem Gürtel. Bei einem kann ich sogar eine Pistole sehen. Mein Blick richtet sich wieder auf Liam. Er hat keine Waffe, nichts. Er prügelt nur mit den Händen, was mein Herz ängstlich schneller schlagen lässt.

Sicher, er ist ein großer Blödmann, der mich in seinem Bann oder so haben will, aber ich liebe ihn. Ja, verdammt! Ich liebe ihn!

Vorsichtig schleiche ich mich von hinten an. Die drei sind zu sehr mit Liam beschäftigt, also können sie mich nicht wahr nehmen. Jetzt bin ich genau hinter ihnen.

Neben mir liegt eine Leiche, stelle ich erschrocken fest. Doch beim näheren betrachten fällt mir auf, dass es keiner aus diesem Haus ist, sondern ein schwarz gekleideter Mann. Anscheinend habe ich mich nur auf die lebenden konzentriert. Doch dieser Mann kommt mir gerade gelegen.
Schnell krabbel ich auf ihn zu und suche an seinem Gürtel nach einer Waffe. Tatsächlich! An seinem Gürtel ist eine scharfe Klinge. Meine Finger suchen wie von selbst nach dem Haft.

Kurze Zeit später halte ich einen großen Säbel in der Hand. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals.
Ich kann das nicht!

Mach, bevor Liam was passiert!

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Zitternd richte ich mich auf und betrachte den Kampf. Geschockt muss ich feststellen, dass Liam schon fast an die Wand gedrückt da steht. Diese drei Männer müssen sehr stark sein! Mit flinken Schritten sprinnte ich auf ihn zu. Ich stehe immer noch hinter den drei Männern.
Ich kann jetzt mit meinem Säbel den Kopf des größten einfach absäbeln. Doch ich zögere. Mein Herz schlägt wie verrückt und meine Sicht wird trüb. Ich kann das nicht!

Ein Schrei! Ein spitzer lauter Schrei! Liams Schrei.

Meine Sicht ist vernebelt. Ich nehme nur den Kopf des Mannes wahr, der Liam einen Dolch unter die Brust sticht.

*wlapp*

Dann sacke ich in die Knie. Ich habe ihn getötet! Ich habe dem Mann den Kopf abgetrennt mit einem einzigen hieb!
Alles wird gut! Du bist stark. Außerdem hat er auch Liam fast umgebracht. Geh zu ihm, er braucht dich genau jetzt.
Ohne zu widersprechen robbe ich auf Liam zu. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass die zwei Männer davon rennen. Natürlich! Der größte von ihnen ist jetzt tot. Einfach umgekippt. Einfach von hinten überlistet worden...von einer dummen behinderten Versagerin.
*
"Snow?" reißt mich seine brüchige, aber trotzdem noch angenehme tiefe Stimme aus meinem Selbstmitleid. "Oh Liam! Mach das nie wieder!" Tränen rinnen meine Wangen hinab und schon bei der Vorstellung Liam zu verlieren zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen. "Snow. Es...e-es ist z-zu sp-ät." flüstert er brüchig.

Nein!

Niemals!

Ich lasse ihn nicht gehen!

"Niemals Liam! Du bleibst hier! Für immer, bei mir!" knurre ich wütend, ängstlich und geschockt. Er bleibt! Er wird nicht sterben.

Verzweifelt drücke ich meine Hand auf seine unterm T-Shirt versteckte Brust. Nichts passiert. Seine Augen fangen an, glassig zu werden.

"Nein! Liam!"

Immer mehr Tränen rinnen meine Wangen hinab. Plötzlich öffnet er wieder seine Augen. Sein warmer feundlicher...und schmerzender Blick trifft meinen. Ohne Vorwarnung zieht er mich zu sich runter und küsst mich.

~~^•.•^~~

Hey Leute!
Na, wie findet ihr das Kapi?
1080 Wörter!!❤XD

Wir sind mal wieder gewachsen:
2,5k.
Man!
Wie soll ich euch denn danken, hmm?
Ich bedanke mich einfach immer, denn ihr flasht mich so oft. Einfach mal Danke.

Sry, dass so wenige Kapis kommen, aber die Schule ruft:"lern endlich. Hopp hopp!"

Nunja. Ich habe zur Zeit soooo viel zu tun, aber ich versuche so oft wie möglich ein Kapi zu Posten.

Wenn euch das Kapi gefallen hat, dann lasst mir doch bitte ein vote da. Über Kritik freue ich mich auch riesig.
LG
Eure
~∆SkYdanCEr∆~

Nacht | Die MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt