"Ich geh was trinken", sagte ich in die Gruppe und verließ den Raum.
Lauschend ging ich die Treppe runter, als die Tür erneut zu fiel. Ich hörte Schritte hinter mir.
"Na", hörte ich eine Stimme an meinem Ohr.
Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass er hinter mir war. Unbeirrt ging ich weiter.
"Was wolltest du jetzt?", fragte ich.
Ich öffnete die Tür und betrat die Küche.
"Ich wollte nicht, ich will", sagte er.
Ich nahm mir ein Glas. Ich füllte es mit Cola. Dann trank ich etwas. Ich stellte das Glas auf die Arbeitsfläche und drehte mich um. Ich sah ihm direkt in die Augen.
"Und was willst du?", fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Dich", hauchte er.
Dann beugte er sich vor und küsste mich. Ich erwiederte nicht. Völlig perplex stand ich da, während er mich näher an ihn ran zog. Ich wusste, dass ich etwas tun sollte, doch ich war regungslos. Ich hatte meine Augen geöffnet und sah auf seine geschlossenen Lider. Als er sich löste, merkte er sofort das etwas nicht stimmte. Fragend musterte er mich.
"Ich dachte du hasst mich", brachte ich raus.
Ja. Ja, ich hatte Angst. Angst vor seiner Reaktion. Angst vor dem, was er machen würde, wenn ich ihm sagen würde, dass ich ihn nicht ab kann.
"Wer hat dir das gesagt?", fragte er.
Seine Hand legte sich an meine Wange. Ich wendete mich ab. In den letzten Tagen war sowieso alles scheiße gewesen. Ich merkte, wie alles hoch kam. Ich wollte weg. Weg von ihm. Weg von hier. Weg von allem. Doch er nahm mein Gesucht in seine Hände und starrte mich an.
"Hey, was ist los?"
Seine Stimme klang zärtlich. Beruhigend. Sanft. Doch ich hasste ihn. Ich wollte mich wegdrehen, als die erste Träne über meine Wange kullerte. Behutsam strich er sie weg. Ich biss mir auf meine Lippe um meine Tränen zu stoppen, doch es brachte nichts.
Sanft küsste er sie weg. Ich stieß ihm gegen die Brust. Das brachte ihn nur zum Grinsen und er küsste mich auf den Mund. Ich versuchte mit aller Kraft ihn weg zu schieben, doch er zog mich so fest an sich, dass ich keine andere Chance hatte, als mich ihm hin zu geben.
Sobald er sich löste und wieder atmen konnte, sagte er: "Ich weiß, dass du das willst."Ende. Oder? Ja? Nein? Nicht meine Entscheidung.
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magische Gedanken
Short StoryGedanken, Gefühle, Ideen. Themen, die untergehen. Sachen, die plötzlich auftauchen. Und darunter: meine Gedanken. Ein Stück aus meinem Leben. Ein Stück aus meinem Wissen. Ein Stück aus mir.