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"Mir ist langweilig. Können wir ne Runde Kirby spielen?", bettelte ich aus großen runden Augen.
"Du und deine Videospiele", lachte er.
"Sei doch ehrlich. Dir gefallen sie auch", protestierte ich lautstark.
Wir fielen in ein gemeinsames Lachen ein.
"Aber wir können hier nicht den ganzen Tag rumsitzen", sagte er irgendwann.
"Wir können rausgehen", sagte ich.
"Party?", fragte er.
"Party", willigte ich ein.
Ich lief in mein Zimmer und suchte mir ein graues T-Shirt und eine schwarze Jeans raus. Dann versuchte ich meine Haare zu bändigen, was mir nur mäßig gelang.
"Hast du eigentlich irgendwo mein Akkukabel gesehen?", rief ich durch die Wohnung.
"Das hab ich. Meins ist irgendwie weg", hörte ich die Antwort.
Geschockt drehte ich mich um.
"Du kleines mieses", begann ich und lief auf seine Zimmertür zu, die plötzlich geöffnet wurde.
"Ich kleines mieses was?", fragte er belustigt.
Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Ich drehte mich um und ging in Richtung Wohnungstür. Schritte folgten mir, als ich in die Küche abbog.
Ich drehte mich um und sah ihn genervt an. Erst jetzt hatte ich Zeit ihn genauer zu betrachten.
Seine Haare waren perfekt hochgestylt und er trug wie ich ein einfaches T-Shirt und eine Jeans.
Mein Herz begann mir bis zum Hals zu schlagen.
Ich sagte nichts, sondern ging leicht zitternd aus der Küche.
"Geh'n wir?", rief er nun.
"Ja", rief ich zurück.
Ich war froh, dass meine Stimme nicht zitterte.
Dann lief ich in den Flur, zog mir eine Jacke über und meine Schuhe an. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, ob er meine Nervösität bemerkt hatte.
Als wir einen nah gelegenen Club betraten, schlug mir der Geruch von Alkohol entgegen. Wir gingen zur Bar und bestellten uns etwas.
Ich sah mich in dem Club um. Ich konnte mich glücklich schätzen mit meinem Leben, aber trotzdem fehlte mir ein Stück und ich wusste selbst nicht was. Die Tatsache machte mich irgendwie traurig. Nach ein paar Minuten ging er auf die Tanzfläche. Lächelnd sah ich ihm zu, als mir schlagartig klar wurde, was es war, was mich bedrückte. Er fehlte mir, denn ich liebte ihn. Aber er war nicht schwul. Er hatte auch schonmal eine Freundin gehabt. Ich hatte es nie ertragen die Beiden zusammen zu sehen, auch wenn sie nett gewesen war.
Ich wurde immer trauriger, weshalb ich mich zu ihm drängelte.
"Mir ist schlecht. Ich geh", schrie ich ihm zu, da es fast unmöglich war etwas zu verstehen.
Verwirrt sah er mich an, doch ich eilte schon aus dem Club.
So schnell es ging, lief ich zur Wohnung. Darin angekommen, ließ ich mich auf der Fensterbank in meinem Zimmer nieder. Es war wie ein Versteck für mich, auch wenn man mich hier sofort sehen würde, wenn man mein Zimmer betreten würde.
Tränen ronnen meine Wangen hinab. Ich ließ sie. Ich wusste, dass es nichts bringen würde sie weg zu wischen. Ich starrte in den Nachthimmel.
Er beruhigte mich etwas.
"Hey, was ist denn los?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Ich zuckte zusammen, drehte mich jedoch nicht um.
"Geh", flüsterte ich mit rauer Stimme.
"Ich will nicht, dass du mich so siehst."

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