"Was ist denn los?", fragte er, als ich mit geröteten Augen auf ihn zu kam.
Ein paar Tränen verließen wieder meine Augen. Vorsichtig umschloss er mich mit seinen starken Armen. Auch ich schlung meine Arme um seinen Bauch. Jedoch versiegten meine Tränen schnell, da ich zuvor schon lange geweint hatte.
"Sie muss wahrscheinlich eingeschläfert werden", brachte ich mit zitternder Stimme hervor. Er drückte mich nur noch fester an sich.
"Vielleicht ja auch nicht. Die Therapie kann doch noch anschlagen. Sie hat noch Zeit." Ich nickte bestätigend an seine Brust.
"Komm", sagte er und führte mich in unsere Küche. Ich hing immer noch an ihm, während er einen Arm um meine Schulter gelegt hatte und mit dem anderen Wasser ansetzte. Danach begann er ein Brötchen zu schmieren. Er wusste, dass ich kaum aß, wenn ich geweint hatte, weshalb er mich auch nicht fragte, ob ich etwas wollte.
Als das Wasser fertig war, holte er zwei Tassen aus dem Schrank und hängte in jede jeweils einen Teebeutel. Er goss das Wasser ein und biss danach herzhaft in sein Brötchen. Ich sah zu seinem Gesicht aus und lächelte ihn schwach an.
Dann starrte ich wieder mit gedankenverlorenem Blick aus dem kleinen Fenster der Küche. An seine Seite geschmiegt schwiegen wir und hingen unseren Gedanken nach.
Als ich wieder kurz zu ihm auf sah, guckte er mich ebenfalls an.
Er hielt mir sein Brötchen mit fragendem Blick hin und ich öffnete meinen Mund. Sobald es nah genug war, biss ich ab und kaute darauf herum.
Nachdem er es auf hatte, war unser Tee fertig. Er trug es ins Wohnzimmer und ich folgte ihm. Auf dem Sofa kuschelte ich mich jedoch wieder an seine Seite.
Er schaffte es, während wir den heißen Tee schürften, mir sogar ein Lächeln zu entlocken. Er stand auf, um die Tassen wieder weg zu bringen.
"Übrigens", hielt ich ihn auf.
"Ja?", fragte er und drehte sich zu mir um.
"Danke."
Er lächelte mich an und ich lächelte zurück.328 Wörter
~großteilig verschiedenste Realitätsstücke zusammengesetzt
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magische Gedanken
Short StoryGedanken, Gefühle, Ideen. Themen, die untergehen. Sachen, die plötzlich auftauchen. Und darunter: meine Gedanken. Ein Stück aus meinem Leben. Ein Stück aus meinem Wissen. Ein Stück aus mir.