Meine Beine zittern. Kraftlos gebe ich nach und falle auf meine Knie. Trotzdem fühle ich mich noch schwer. Also lande ich auf dem Boden. Die Erde gibt leicht nach. Das Gras ist weich. Die Blätter knistern.
Dann bahnen sich die ersten Tränen ihren Weg aus meinen Augen, über meine Wangen in den Boden hinein.
Die Sonne strahlt sanft auf mich hinab. Die Wärme fühlt sich an wie eine Decke, jedoch breitet sich meine innere Kälte auf meinen Körper aus.
Zitternd ringe ich nach Luft. Ich gebe mich ganz meinen Gefühlen hin. Schwach krallen sich meine Hände ins Gras. Ich weine. Ich schreie. Ich versuche wieder einzuatmen, aber es klappt nur noch sehr schwer.
Die Tränen rollen. Die Traurigkeit ist überwältigend, aber ich hasse sie.
Ich wollte hier nie her, aber da ich mich verfolgt gefühlt hatte, war ich vom eigentlichen Weg abgekommen.
Es war nun lange her. Sehr lange. Zu lange. Trotzdem bin ich noch am Boden zerstört.
Alle denken, mir geht es gut. Aber jedes Mal, wenn die Wunde zugenäht und fast schon vergessen ist, wird sie aufgerissen oder platzt auf. Ich werde deswegen nie wieder Ruhe kriegen.
Aber hier war es damals immer so ruhig. Ich bin immer her gekommen. Bin immer hier her geflüchtet. Oftmals nicht allein, aber diese Zeiten sind vorbei. Ich habe nach der Trennung aufgehört her zukommen. Aber hin und wieder konnte ich dem Drang nicht widerstehen. Doch als der Wald abgeholzt wurde, fand ich es hier einfach nur noch grauenvoll. Die ganze Magie war verschwunden und es hatte nichts mehr von Freiheit.
Mein Herz pochte laut gegen meine Brust. Ich schluchzte auf. Die Tränen flossen weiter.
Ich hatte alles hieran geliebt. Der große Baum. Die hohe Bank. Das hohe Gras. Die kleine Kuhle. Die dicken Wurzeln. Den grünen Efeu.
Meine Tränen wurden weniger und meine Augen brannten. Ich war müde und erschöpft, weshalb mein Kopf erneut ins Gras fiel, da ich ihn angehoben hatte, um das gestutzte Gras zu betrachten. Dann schlief ich müde ein, obwohl mein Herz immer noch stark pochte, meine Augen ausgetrocknet waren, genau wie mein Mund, meine Nase lief und ich zitternd atmete.354 Wörter
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magische Gedanken
Short StoryGedanken, Gefühle, Ideen. Themen, die untergehen. Sachen, die plötzlich auftauchen. Und darunter: meine Gedanken. Ein Stück aus meinem Leben. Ein Stück aus meinem Wissen. Ein Stück aus mir.