"Ich will aber tanzen", quengelte ich und sah meinen Bruder dabei erwartungsvoll an.
"Nicht jetzt. Frag wen anders", erwiederte er.
Kurz darauf nahm er meine Hand und zog mich mit sich. Es war schon um die zwei Uhr nachts.
Es lief moderenere Musik auf der Silberhochzeit, da nur noch wenige Gäste da waren.
"Willst du mit meiner Schwester tanzen?", hörte ich meinen Bruder fragen.
Ich sah auf und das vertraute Gesicht lächelte mich an.
"Klar", sagte er, nahm mich meinem Bruder ab und führte mich auf die Tanzfläche.
"Diskofox", grinste er mich an.
Ich nickte grinsend.
"Kann man immer tanzen", sagte ich kurz darauf.
Die Fläche war noch leer, bis auf uns.
Er war zwar älter, als ich und mein Bruder, aber er teilte trotzdem unseren Humor und kannte meine Schwester gut.
Ich hatte eine Zeit lang auch mal viel mit ihm zu tun gehabt. Nun arbeitete er hier als Kellner für die Silberhochzeit, wobei er eigentlich etwas mit Musik studierte.
Trotzdem war sein 'Job' nicht ganz so Ernst genommen, sodass er trinken, tanzen und allgemein Spaß haben könnte.
"Wir müssen wohl etwas schneller tanzen", sagte ich.
"Krieg ich hin", antwortete ich zuversichtlich.
Er zählte zum Takt der Musik.
Kurz darauf begannen wir die Schrittabfolgen zu gehen.
Wir bewegten uns mit der Musik.
Er zog mich mit sich.
Wir erweiterten unseren Tanz, um ihn komplexer zu gestalten.
Er wollte mich drehen, jedoch hatte ich dies zuvor noch nie gemacht, weshalb ich verwirrt stehen blieb.
"Komm her, ich zeig's dir", sagte er und ging es einmal langsam mit mir durch.
Wir machten es immer öfter, bis ich es endlich konnte.
Es dauerte nur ein paar Minuten, aber ich fühlte mich gut.
Wir tanzten weiter. Er baute oft sie Drehung mit ein, damit ich sie lernte.
"Sehr gut", bemerkte er nach einer weiteren Drehung.
Er zog mich wieder durch den Raum.
Ich lachte glücklich.
Er wollte mich nun in eine andere Drehung verwickeln. Den Anfang machte ich relativ gut, dafür, dass ich auch diese Drehung nicht kannte, aber er führte mich gut.
Diese Drehung brachte er mir auch bei.
Schließlich entstand auch noch eine andere dritte Drehung, welche ich jedoch sofort könnte, da sie nicht sonderlich schwer war.
Nun führte er mich durch den Raum.
Ich nahm ihn wahr, die Musik, die bunten Lichter und ganz hinten auch die paar Menschen, die uns zuschauten.
Als er wieder einmal relativ nah vor mir war, roch ich den beißenden Geruch von Alkohol.
"Du riechst nach Alkohol", bemerkte ich deshalb grinsend.
Er ließ diese Aussage Kommentarlos stehen.
Wir flogen weiter durch den Raum.
Ich lachte. Ich war von allen Sorgen befreit. Ich hatte keine Angst irgendetwas falsch zu machen. Ich machte mir keine Gedanken darüber, was andere nun von mir denken könnten, denn dieser Moment war wertvoll.
Seine etwas fettigen Haare flogen in sein Gesicht und umkreisten es sanft.
Seine blauen Augen leuchteten.
Auch mir fiel mein Zopf des öfteren in mein Gesicht oder auf meinen Rücken, obwohl er über die Schulter hängen sollte.
Aber ich ignorierte dies.
Der Tanz war kostbar.
Ich fühlte mich das erste Mal seit langem komplett frei.
Danach begann ein Lied, zu dem Diskofox nicht wirklich passte, sodass wir und ein paar andere der Kellnerinnen, meine Schwester und mein Bruder uns am Freestylen probierten.
Mir war es in diesem Moment wirklich egal, was andere von mir hielten, denn dieser Moment war magisch.
Er war für mcib wertvoll. Es würde nie jemanden etwas angehen, ob ich eigene Kreationen oder Standard machte.
Ich habe gelernt, Musik mit Tanz und guten Partner ist wundervoll. Nur noch ein Gesicht zu sehen, zu lachen und sich nicht zu kümmern.Das ist es eigentlich auch schon. Meinungen?
Ja, och bin noch wach Sry, mach ich sonst fast nie
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magische Gedanken
Short StoryGedanken, Gefühle, Ideen. Themen, die untergehen. Sachen, die plötzlich auftauchen. Und darunter: meine Gedanken. Ein Stück aus meinem Leben. Ein Stück aus meinem Wissen. Ein Stück aus mir.