Kapitel 1

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Als ich den Rauch meiner Zigarette in die frische Luft puste, komme ich mir fast schlecht vor. Andere Leute müssen diesen Rauch einatmen, die vielleicht nicht rauchen. Das ist total unhöflich und ungesund. Auch für mich. Ich sollte mit dem Scheiß aufhören. Es führt sowieso zu nichts.

Während ich durch die Straße laufe, denke ich darüber nach wie es wäre, wenn ich Freunde hätte. Ich nicht immer so alleine wäre. Wäre ich dann glücklicher ? Ich bezweifle es, obwohl alle immer darüber schreiben. Auf jeder Internetseite. In jedem Buch. Einfach überall und es kotzt mich an. Sie schreiben alle vom Perfektsein, dabei sind sie es selber nicht. Sie schreiben es, wie sie es gerne hätten. Dabei ist das alles doch bloß Bullshit.

Als ein blöder Schnösel mit einer Aktentasche gegen mich läuft, fällt mir die Zigarette aus der Hand und meine Gedanken sind unterbrochen.

"Wunderbar !" fluche ich, doch er rennt schon weiter und ruft mir ein Sorry nach hinten. Ist ja nicht so, als würden die Geld kosten.

Als es langsam anfängt dunkel zu werden, mache ich mich schnell auf den Weg zurück nach Hause. Ich habe genau neun Stunden, wie ich mich traue auf die Straße zu gehen. Vor drei Jahren, als ich siebzehn war, ist da mal was passiert und seitdem habe ich Paranoia. Ist schwer zu erklären, aber die Dunkelheit ist nun nicht mehr mein Freund.

Ich komme an der ruhigen Straße an und laufe zur Haustür. In der Nachbarschaft fühle ich mich sehr wohl, wir kennen uns alle nicht, reden nicht miteinander und interessieren uns auch nicht füreinander. So muss Nachbarschaft laufen.

Ich öffne die Tür und schließe sie auch sofort hinter mir ab. Die Jalousien schließe ich, während ich aus meinen Schuhen schlüpfe und Richtung Wohnzimmer laufe. Dort schließe ich ebenfalls die Jalousien. Diese ganze Ausrüstung hat ein Schweine Geld gekostet, aber es war für mich einfach nötig. Ich will nicht in die Nacht schauen können. Würde mir irgendwann die selbe Fratze wie früher entgegen schauen, würde ich mir wahrscheinlich selbst die Kugel geben.

Ich gehe hoch ins Schlafzimmer, ziehe mich um und schließe die Vorhänge.

******

Als ich am nächsten Tag wieder durch die Straßen laufe, passiert etwas seltsames

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Als ich am nächsten Tag wieder durch die Straßen laufe, passiert etwas seltsames. Es.. Beziehungsweise Er flasht mich so sehr, dass ich nach Luft schnappen muss. Für einige Sekunden muss ich mich vergewissern, dass er nicht eine einfache Halluzination meines Unterbewusstseins ist. Schließlich habe ich mir vor nicht mal einer Stunde was eingeworfen.

Und wahrscheinlich bin ich auch deshalb so fasziniert von ihm.

Aber nein, ich bin mir sicher. Er ist wirklich da.

Er tut nichts großartiges, er läuft dort einfach mit einem Typen lang, aber seine Schönheit brennt sich sofort in mir ein. Noch bevor ich in die Gasse laufe, bleibe ich stehen. Dort wollte ich zwar eigentlich lang gehen, aber das kann ich jetzt auf keinen Fall mehr tun. Ich habe auf einmal totale Hemmungen einem Jungen entgegen zu laufen.

Bevor ich mich umdrehe, trifft sein Blick auf mich. Ganz kurz haken sich unsere Blicke ineinander, aber da habe ich mich auch schon umgedreht und laufe davon. Als ich an dieses schöne Gesicht zurückdenke, bleibt mir die Luft weg. Klar, es gibt so viele hübsche, beziehungsweise heiße Männer auf dieser Welt, wie Ryan Gosling oder Johnny Depp, aber er ist etwas anderes.

Ich hatte nie sofortiges Interesse für jemanden. Doch bei ihm ist es da. Und das macht mich wütend. Eigentlich bin ich nicht so. Nie. Ob er nett ist ? Er sieht nicht unbedingt wie ein netter Kerl aus, er trägt dunkle Sachen, kräftige Boots und hat an seiner tätowierten Hand einige Ringe. Und sein Gesicht erscheint mir einfach zu unfröhlich, aber das hat ja nichts zu heißen.

Aber ich laufe gerade vor ihm weg. Hat er das bemerkt ? Wie peinlich.

Viel zu früh als eigentlich komme ich heute zu Hause an. Normalerweise nutze ich den Tag, aber heute nicht. Obwohl nicht mal etwas passiert ist. Ich habe nur einen Jungen gesehen, den ich total unnormal auf Anhieb anziehend finde. Aber das ist doch eigentlich auch genug für einen Tag, oder nicht ? Schließlich habe ich ja auch fast einen Herzinfarkt bekommen.

Ich will ihn noch einmal anschauen. Sein schönes Gesicht sehen.

Ich trete wieder vor die Tür und schaffe es gerade mal bis zum Briefkasten, als mir bewusst wird, wie dumm ich mich gerade benehme. Als wenn ich es jetzt für einen Jungen aufs Spiel setze, zu spät zu Hause zu sein, weil ich ihn unbedingt sehen will, ihn aber nicht finden werde. Ich bin peinlich.

Wenn jemand meine Gedanken durchschauen würde, würde derjenige über mich lachen.

Ich gehe also wieder ins Haus und in die Küche, wo ich mit dem Mittagessen beginne. Doch als ich den Herd für das Nudelwasser anmache, schalte ich es auch sofort wieder aus. Ich habe eigentlich keinen Hunger. Also kann ich doch auch wieder rausgehen, oder nicht ?

Ich brauche Ablenkung. Ach ich vergas, ich habe ja keine Freunde.

Vielleicht sollte ich einfach mal wieder in eine Disko gehen, um Leute kennen zu lernen. Aber will ich das wirklich ? Ich will ja eigentlich auch bloß Spaß. Den hatte ich schon lange nicht mehr. Und mit einem bestimmten Trick wird es auch kein Problem sein, wenn es dann dunkel wird.

Entschlossen gehe ich ins Bad und hole das kleine Tütchen mit den restlichen sechs runden Pillen aus dem Schrank. Ich weiß, Drogen sind eigentlich keine Lösung. Für mich jedoch schon. Sie lassen mich die Angst vergessen. Und außerdem machen sie mich glücklich. Das bin ich nunmal nicht.

Ich laufe ins Zimmer, wo ich sie schon mal in meine Lederjacke packe.

Ich steige kurz unter die Dusche und trockne mich dann zehn Minuten später wieder ab. Meine Haare föhne ich. Als nächstes ziehe ich mir noch ein Höschen über und stehe dann vor dem Kleiderschrank. Da ich weiß, dass alles sitzen wird, trage ich keinen BH. Ist befreiend und auch total ungesund.

Ich werfe mir ein schwarzes Kleid über und ziehe mir ein paar Sneaker an. Kann ja sein, dass ich obenrum sexy aussehe, aber kein Schwein kriegt mich in High-Heels. Dafür haben meine Füße eine zu schöne Form.

Als letztes ziehe ich mir noch die Jacke über, packe mein Handy und meine Schlüssel in die Jackentasche und laufe runter. Zwar weiß ich nicht, wo ich hin muss, aber ich laufe einfach mal. Hier in Queens muss es doch eine Disko geben, die schon um siebzehn Uhr geöffnet hat.

Als ich zwischen den vielen Menschen langlaufe, dauert es eine ganze Weile, bis ich endlich einen Club finde, aus dem die Musik donnert und eine lange Schlange den Eingang ziert. Naja, was heißt ziert. Die nerven mich jetzt schon.

Stop Blake, falsche Einstellung ! Du bist hier, um jemanden kennen zu lernen.

Mit einem Nicken stelle ich mich hinten an und hole heimlich das Tütchen aus meiner Jackentasche, da es ja doch so lange gedauert hat und schon anfängt zu dämmern. Schon als ich in den dunklen blauen Himmel schaue, beginnt mein Herz heftig zu schlagen. Reiß dich zusammen.

Schnell schütte ich mir eine der Pillen auf die Hand und schlucke sie. Kann sein, dass das gerade wirklich kriminell aussah, aber was solls. Ich bin zum feiern hier. Und um nicht an diesen Kerl zu denken....

Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt