Kapitel 33

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Als Hannah am Nachmittag zu mir kommt, um mich abzuholen, bin ich sehr erstaunt über ihr Aussehen. Es scheint mir, als hätte sie sich sehr ins Zeug gelegt, um James zu gefallen.

"Das wird James definitiv gefallen." ich stoße sie spielerisch in die Rippen und greife dann nach meiner Lederjacke, damit wir gehen können. Wir sind zwar viel zu früh, aber wir haben Ryan eine Ausrede eingetrichtert, weshalb wir früher dort sein dürfen. Wir sagten außerdem, was Mädchen eben so sagen, dass wir nicht als letzte auftauchen wollen, weil wir der komischen Situation aus dem Weg gehen wollen.

Es dauert ein Weilchen, bis wir bei Ryan ankommen und klingeln. Er wohnt in einem ranzigen Reihenhaus, welches Zayns nicht unähnlich sieht. Aber Zayns ist mir viel lieber. Auch wenn ich daran eigentlich gar nicht denken will. Gott, der taucht echt immer in meinen Gedanken auf. Ich dachte wirklich ich wäre drüber hinweg.

Der Summer wird betätigt und wir treten in den Hausflur. Das Licht ist warm und die Wände sehen für die Verhältnisse echt gut aus. Und das finde ich uncool. Das Treppenhaus von Zayn ist mir viel angenehmer. Denn immer wenn ich durch das Treppenhaus lief, konnte ich mich am Ziel angekommen immer über Zayn freuen. Doch hier kann ich das nicht.

Wir kommen im Vierten Stockwerk an und sehen Ryan und James schon in der Tür stehen. Wir gehen auf sie zu und werden umarmt. Dabei dauert die Umarmung von James und Hannah ein klein wenig länger.

"Es kommen nicht so viele, aber genug, dass die Wohnung voll ist. Fühlt euch wie zu Hause und bedient euch." wir begrüßen die anderen in der Gruppe und setzen uns zu ihnen auf die Couch. Alle haben eine Bierflasche in der Hand und außer James und Dave alle eine Zigarette. Liam hält mir die geöffnete Packung entgegen, doch ich lehne dankend ab.

Irgendwann tauchen immer mehr auf und die Party ist schon um zwanzig Uhr total am laufen. Und von wegen, es kommen nicht viele, es ist rappel voll. Die Musik dröhnt mir in den Ohren und ich fühle mich wie ein Außenseiter. Wahrscheinlich denken alle, ich bin ein Mauerblümchen. Ich rede nicht viel, trinke nicht und rauche nicht. Aber ich bin genau das Gegenteil.

War. Ich war genau das Gegenteil.

"Blake!" Ryan taucht vor mir auf und schmeißt sich neben mich auf die Couch. Dabei legt er seinen Arm um meine Schulter und trinkt einen Schluck von seinem Bier.

"Hey!"

"Gefällst dir?" da ich keine Lust habe, ihm zu antworten, nicke ich einfach. Es ist ganz Ok, aber es haut mich nicht um.

"Wir sollten tanzen." meint er dann und ext sein Bier leer. Dann greift er mit schwitzigen Fingern nach meiner Hand. Als wir zwischen den anderen Personen sind, zieht er mich mit einer Drehung in seine Arme und legt seine Hände um meinen Hintern. Ich lege meine um seinen Nacken und bewege mich zu der relativ langsamen Musik. Als ich ihn in die Augen schaue, fällt mir etwas auf. Etwas, was mir sehr bekannt ist. Im leichten Licht sind seine Augen rötlich unterlaufen und seine Pupillen klitzeklein. Seine nassen Hände bestätigen es mir fast.

"Bist du drauf?" frage ich deswegen.

"Kann schon gut sein." er weiß sofort was ich meine. Und diese Antwort bestätigt es wohl endgültig. Aber was hab ich gedacht. Es ist fast logisch. Aber mir auch egal. Soll er, ich weiß wie er sich gerade fühlt.

Das Lied wechselt und er dreht mich in seinen Armen und legt seine Hände an meine Hüften.

Ich mag Ryan. Er ist immer ruhig und entspannt und das gefällt mir. Und er ist ein guter Tänzer. Außerdem singt er bei jedem Lied das er kennt mit schrägen Grimassen mit, das ist witzig. Genau genommen mag ich Ryan auch am liebsten von den ganzen Idioten. Und ich könnte es so gut ausnutzen, da auch er nicht unoffen mit mir ist. Dazu ist er verdammt heiß und hat wirklich viele Tattoos. Überall.  Aber ich denke trotzdem immer an Zayn. Ich habe um seine Zuneigung gebettelt und nie bekommen. Ryans bekomme ich ganz einfach. Und das macht es mir nicht Wert.

Aber es kann mir egal sein. Mit Zayn ist es zu Ende.

Wie beim ersten mal in der Disko drückt er mich nah an sich und schmiegt seine Lippen an meinen Hals. Wahrscheinlich ist er von den Drogen die er genommen hat total breit. Das passiert öfter mal bei Typen. Also kann ich verstehen dass er meine Nähe sucht. Und ich lasse diese Nähe zu. Ich möchte niemanden abweisen, den ich mag und der mich mag.

Und genauso möchte ich vielleicht auch mal meinen Spaß haben. Das ist schon sehr lange her.

Ich drehe mich in seinen Armen um und drücke sogleich meine Lippen auf seine. Er scheint nicht überrumpelt, er macht einfach mit und fährt mit seinen Händen in meine hinteren Hosentaschen. Und trotz der Schmerzen, die ich in der Brust verspüre, höre ich nicht auf.

Er ist ein guter Küsser. Zwar war der  Kuss mit Zayn der beste und schönste den ich je hatte, aber dennoch macht es in gewisser Weise Spaß. Ryan zieht nichts weiteres aus dem Kuss, sondern tanzt als er zu Ende ist, einfach weiter mit mir, als wäre es völlig normal, dass wir uns Küssen. Wahrscheinlich hat er das ganze morgen eh vergessen.

Und trotz der Küsse, die wir teilen, drängt er mich zu nichts weiterem. Und das schätze ich sehr. Er macht es besser als ich.

Irgendwann landen wir wieder auf der Couch und ich ernte von Hannah einen verwirrten und fragenden Blick. Ich ignoriere ihn und höre stattdessen den anderen beim reden zu. Dabei lehne ich ganz entspannt gegen Ryans Brust.

Ich spüre mein Handy in der Hosentasche vibrieren und hole es heraus. Natürlich ist es Hannah.

Was war das denn gerade...

Was genau meinst du?

Na das mit Ryan. Ich hatte gedacht, du würdest noch Zayn hinterhertrauern

Nur weil ich 'trauere' heißt das nicht, dass ich keine anderen Typen anfassen darf. Ich möchte einfach nur fühlen, ok?

Ich sehe, wie Hannah das Handy zurück in ihre Hosentasche schiebt und hoffe, dass ich nicht zu gemein war. Es ist viel einfacher, wenn sie mich einfach mein Ding machen lässt.

Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt