Er ist leise. Ich hätte es ihm besser nicht erzählen sollen. Jetzt denkt er genau wie ich und die Maske, dass ich Schwach bin. Und dass ich ein Angsthase bin. Und ich mich einfach hätte wehren können und nicht wie ein Feigling wegrennen. Genau aus diesem Grund gab es die Drogen. Sie unterdrücken meine Anfälligkeit Angst zu bekommen. Durch sie bekomme ich keine Ausrutscher....
"Wieso sagst du nichts?" Frage ich, doch er antwortet nicht.
Ich stehe vom Boden auf und werfe meine Hände in die Luft, als ich die Frage ein klein wenig zu laut wiederhole. Es war echt so dumm! Ich spüle, mache mir den Mund und die Hände am Waschbecken sauber und laufe an ihm vorbei in den Flur. Wütend wische ich mir die Tränen von den Wangen. Keiner versteht mich. Vielleicht konnte ich nunmal nicht anders handeln? Wer kann sich denn bitte wehren, wenn er unter Angst steht? Stimmt. Wahrscheinlich jeder. Ich bin ein Versager. Ich weiß, ich wollte kein Mitleid oder so. Aber nichts zu sagen ist auch beschissen.
"Blake." er steht plötzlich vor mir und hält mich an den Armen fest. Ich sehe, dass er überfordert ist, aber dass er es wenigstens versucht, beruhigt mich.
"Es tut mir leid. Du musst nicht alleine sein. Wirklich. Du kannst hier bleiben wenn du willst. Und in der Zwischenzeit besorge ich dir einen Querriegel für deine Wohnungstür ok? Ich mach alles, aber bitte weine nicht." über seine unbeholfene Seele muss ich fast Lächeln. Aber mir ist gerade echt nicht nach Lachen. Stattdessen wische ich mir abermals die Tränen aus dem Gesicht und drücke mich an seine Brust. Ich weiß, er mag solch engen Körperkontakt nicht, aber ich brauche jetzt eine Umarmung.
Er legt vorsichtig seine Arme um mich und atmet tief ein.
"Hast du vielleicht etwas zum anziehen für mich?" frage ich, als ich mich von ihm löse und an meiner Kleidung runterschaue.
"Klar." er löst sich schnell von mir und läuft vor in sein Schlafzimmer. Ich folge ihm und sehe wie er an seinem Kleiderschrank steht und gerade Sachen herauszieht.
"Hier. Ich glaube ich habe sogar noch eine Zahnbürste im Bad." er verschwindet, also ziehe ich mich um und warte, bis er mit einer Zahnbürste in der Hand wiederkommt und sie mir entgegen hält.
"Danke Zayn." mit einem Lächeln laufe ich zurück ins Bad und bediene mich an der Zahnpasta. Glücklicherweise werde ich nun diesen ekelhaften Geschmack los. Ich wasche mir noch einmal das Gesicht und befeuchte meinen Nacken. Das alles war wirklich unangenehm. Und ich kann nicht sagen, dass ich jetzt unbedingt erleichtert bin...
Mit leisen Schritten begebe ich mich zurück ins Schlafzimmer, wo mein Blick nach einigen bewegungslosen Sekunden in den Spiegel fällt, in dem ich schwächlich, bleich und schmal wiedergespiegelt werde. Zayn ist nicht in Sicht, also schließe ich die Tür und trete näher heran.
Ich betrachte sein schwarzes Shirt und hebe den Kragen über die Nase, um seinen Duft in mir aufzunehmen. Er riecht frisch, aber im Stoff, wie auch im Zimmer, liegt sein eigener Geruch, der viel schöner ist, als jedes Parfum. Ich fühle mich zwar bescheuert, aber damit aufhören, tue ich nicht.
Und dann muss ich an die Geschichte zurück denken, die Zayn nun bis ins kleinste Detail kennt. Jeder meiner Gedanken, jede meiner Gefühle und jede einzelne Sekunde des Geschehens. Wie die Schmerzen, die ich empfand. Und wie ich fest davon überzeugt war, zu sterben.
Doch als mir zum wiederholten mal schlecht wird, schüttle ich den Kopf und drehe mich weg. Ich öffne die Tür und trete in den Flur, wo ich hören kann, dass Zayn im Wohnzimmer die Balkontür zuschmeißt und die Vorhänge schließt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er nach so einem Mist erst mal eine rauchen musste. Würde ich auch tun, wenn ich nicht beschlossen hätte, dass jetzt Schluss ist. Auch wenn eine Zigarette nicht so schlimm ist wie Drogen....
![](https://img.wattpad.com/cover/54194876-288-k78553.jpg)
DU LIEST GERADE
Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ff
FanfictionBlake leidet an einer Angststörung und nimmt Drogen verschiedener Art. Sie kennt niemanden und will niemanden kennen. Doch dann kommt sie in Kontakt mit Zayn und geht, um ihn zu vergessen, wieder in Diskos, wo sie Hannah kennenlernt, in der sie eine...