Kapitel 31

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Sieben weitere endlose Tage meines traurigen Lebens vergehen und die Hoffnung, Zayn würde doch noch kommen, ist dahin. Aber dennoch muss ich niedergeschlagen zugeben, dass ich geweint habe. Mitten in der Nacht, als es niemand sehen konnte und Hannah mir keine Fragen stellen konnte. Doch jetzt am Morgen geht es mir gut und ich interessiere mich nicht weiter, was Zayn macht. Soll er doch tun was er will. 

In der Zwischenzeit habe ich Ryan mit seinen Freunden und Hannah getroffen. Sie sind lustig und leider total überdreht. Und sie machen für ihr Leben gerne dummes Zeug. Abends haben wir uns aber nie getroffen. Das traute ich mich dann doch nicht.

Hannah bündelt ein wenig mit James und ich glaube, irgendetwas wird dort noch passieren. Selbst wenn es nur ein wenig Geknutsche ist. Und ich finde, das wird auch langsam mal Zeit.

Ich bin gerade auf dem Weg zum Ärztehaus. Ich habe es in den letzten Tagen noch nicht geschafft, mich bei einer Psychologin vorzustellen. Und wenn ich die nicht bekomme, will ich nicht mehr auf die Straße.

Ich trete in das große Gebäude ein und laufe zum Empfangstresen. Dort nenne ich der Frau meinen Namen und mein Anliegen. Sie weist mich einer Psychologin namens Samantha Grey zu und sagt mir, ich solle in den Sechsten Stock fahren und die letzte Tür nehmen. Gesagt, getan. Ich klopfe an die Holztür und werde hereingebeten.

"Hallo, Blake richtig?" 

"Genau. Hallo."

"Setz dich bitte. Und dann erzähl mir mal, weshalb du hier bist" sie deutet auf den Ohrensessel gegenüber von ihr, also setze ich mich hinein und weiß zuerst gar nicht was ich sagen soll. Dr. Mollins wurde ich von den Ärzten zugeteilt, da musste ich nicht so viel sagen.

"Ehm....Ich habe Drogen genommen." ist das erste, was mir einfällt. Es hört sich bescheuert an, aber ich muss mich erst mal sammeln.

"Lassen sie sich Zeit, denken sie, bevor sie reden" ja danke, sag mir doch gleich dass ich dumm bin.

"Ich war Drogensüchtig. Das fing an, als ich neunzehn war. Der Grund sind Angstzustände. Ich wurde mit siebzehn gestalkt und abgestochen. Bin fast gestorben, habs aber doch gut hingekriegt." ich klinge ironisch. Sie soll nicht denken, dass ich das auf die leichte Schulter nehme. Aber ich finde es gerade total seltsam hier.

"Dann fang am besten mal bei dem gestalke an." sie öffnet eine Akte und zückt einen Füller.

"Ok....also. Da war ein Kerl, der hat anfangs noch ganz harmlos angefangen. Er war irgendwie immer da, wo ich war. Aber irgendwann schrieb er mir auch Nachrichten und verfolgte mich bis nach Hause. Er trug immer eine grässliche Maske. Ich könnte ihn bis aufs kleinste Detail malen, er hat sich so sehr in mein Gehirn gebrannt." es bildet sich sofort eine Gänsehaut, als ich an ihn denke. Dr. Grey schreibt alles mit was ich sage und beobachtet mich ganz genau.

"Irgendwann war es dann soweit. Meine Eltern sind an dem Abend nicht zu Hause gewesen und ich bin auf der Couch eingeschlafen. Dann bin ich mitten in der Nacht aufgewacht und habe ihn direkt vor meiner Terrassentür gesehen. Ich war so erschrocken, dass ich schreiend auf die Straße gerannt bin. Er war schneller als ich, hat mich überholt und mir ein Messer in die Seite gerammt." meine Narbe fängt wieder einmal phantomartig zu schmerzen, was sich nicht gerade schön anfühlt. Mein Hirn will mir wirklich immer einen Streich spielen.

"Kanntest du ihn? Hattest du Feinde?"

"Ich kannte ihn nicht und an Feinde kann ich mich auch nicht erinnern. Jedenfalls hat die Polizei ihn gefunden, und ihn ins Gefängnis gebracht."

"Ok. Und was war mit deinen Eltern?"

"Sie haben mich gefunden. Aber ab da wurde es komisch."

"Sind sie denn für dich da?"

"Nein. Sie sind beide tot." aber wahrscheinlich wüssten sie auch jetzt nicht, was sie mit mir anfangen sollen. Sie wären sicher überfordert mit mir und hätten mich mit neunzehn eh rausgeschmissen.

"Mein aufrichtiges Beileid. Das muss schwierig für dich gewesen sein. Waren auch sie der Grund, weshalb du zu den Drogen gegriffen hast?"

"Nein, eigentlich nicht. Ich war in ärztlicher Behandlung und hatte Beruhigungsmittel und angstmindernde Pillen bekommen. Aber irgendwann haben die nicht mehr ausgereicht, beziehungsweise überhaupt gewirkt. Also habe ich mir das geholt, was ich für am besten hielt. Ich wusste, dass das definitiv helfen würde. Hat es auch sehr gut. Ich konnte ohne das nicht mehr Abends rausgehen." sie nickt und schreibt weiter.

"Und nun bist du nicht mehr Drogensüchtig? Warst du in einer Klinik?"

"Nein. Ich habe es vor etwa drei Wochen selbst versucht. Und bis jetzt läuft alles gut."

"Das finde ich gut. Gab es einen bestimmten Grund, weshalb du aufhören wolltest?"

Das ist eine gute Frage. Eigentlich lag es einfach nur an mir, aber genau genommen ist doch irgendwie Zayn der Grund gewesen, oder? Er mochte es nicht. Und ich wollte, dass er mich mag.

"Ich glaube das lag an einem Jungen." sie beginnt zu lächeln. Wie unseriös.

"Ein Junge. Dein Freund? Was hat er gemacht, dass du es nicht mehr wolltest?"

"Er ist nicht mein Freund....Wir sind auch nicht mehr befreundet. Er mochte es nicht und hat mich trotzdem immer gerettet. Ich wollte, dass er nicht ständig mit mir sauer ist, weil ich unter Drogen war. Die Entscheidung war auch ganz spontan." sie sieht aus, als merke sie, dass Zayn mir sehr am Herzen liegt...also lag.

"Wieso seid ihr keine Freunde mehr?" was hat sie das bitte zu interessieren? Das hat gar nichts mit den Drogen zu tun.

"Ich glaube nicht, dass das wichtig ist."

"Wenn du es nicht erzählen willst, ist das in Ordnung. Aber ich sehe dass es dich beschäftigt, vielleicht würde es dir helfen" oah, die ist wirklich gut. Mit ihrer so vertrauenswürdigen Stimme bringt sie mein Gehirn von ganz alleine zum reden.

"Ja vielleicht." ich wende den Blick von ihr ab und schaue auf meine Finger.

"Erzähl mir doch, was an dem Tag passierte."

"Na gut. Ich glaube wir hatten uns ein kleines bisschen gestritten und das wollte ich bereinigen. Ich bin zu ihm nach Hause, habe mich vor seiner Tür betrunken und gefühlte zwei Stunden auf ihn gewartet. Dann kam er nach Hause und wir haben eben geredet. Dann wusste ich nicht mehr worüber ich reden wollte und wir haben einfach so geredet und gewitzelt. Dann sagte er etwas, was mich sehr angegriffen hat und ich bekam meine Macken. Ich hatte eine totale Panikattacke."

"Was genau hat er gesagt ?" die ist ja ganz schön neugierig. 

Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt