Kapitel 27

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Wie zu erwarten redet Zayn am Morgen, als ich ins Wohnzimmer trete, nicht mit mir. Er sieht mich nur für einige Sekunden an und steht dann von der Couch auf. Er verschwindet im Zimmer, holt sich was zum Anziehen und geht dann ins Badezimmer.

Mit einem Seufzen gehe ich ebenfalls ins Schlafzimmer und schlüpfe in meine Kleidung. Irgendwie fühle ich mich richtig kacke. Meine Körpertemperatur ist definitiv zu hoch und mein Magen, sowie mein Kopf fühlen sich an wie scheiße. Was tut er mir an.

Die Badezimmertür geht auf und ich gehe in den Flur, um zu sehen wie Zayn raus kommt und dann in seine Schuhe steigt. Als nächstes zieht er sich seine Jacke an.

"Wohin gehst du?"

"Ich bringe deine Tür in Ordnung. Gib mir deine Schlüssel." schon wieder dieser Tonfall. Es ist ihm doch alles egal. Aber eigentlich hätte ich nichts anderes erwarten brauchen. Ich sagte nur für eine Nacht und genau so ist es geblieben. Auch wenn er schon in dieser Nacht verschwunden ist.

Jetzt im Nachhinein finde ich meine Scheiß Aktion gestern, also die mit der Panikattacke, ziemlich bescheuert und peinlich. Das mit der Tür hätte ich nicht so ernst nehmen sollen. Und er auch nicht. Aber so ein zweites Schloss kann ja nicht falsch sein.

Ich nehme meine Schlüssel aus meiner Jacke, die auf dem Boden liegt, und lege sie ihm in die offene Hand. Wieder geht er, ohne nochmal mit mir zu reden. So soll er nicht sein! Ich bin so bescheuert, bescheuert, bescheuert, ich habe alles zerstört.

Mir einem frustrierten Seufzer gehe ich mein Handy holen und lege mich dann auf die Couch im Wohnzimmer. Ich wähle Hannahs Nummer und warte ungeduldig bis sie ran geht.

"Hallo?"

"Hannah. Gestern ist etwas schlimmes passiert." ich drehe mich mit dem Gesicht zur Lehne und schließe die Augen.

"Was denn." sie klingt ein klein wenig besorgt. Aber das ist ja mittlerweile normal.

"Ich habe ihm alles erzählt. Alles...Und dann haben wir uns plötzlich geküsst und...andere Zärtlichkeiten ausgetauscht."

"Oh. Das ist doch super, was soll denn daran schrecklich sein?"

"Er ignoriert mich jetzt und ich weiß nicht wieso." am liebsten könnte ich jetzt anfangen zu heulen. Das alles ist so abgefuckt. Wieso hatte ich mich dazu entschieden Freunde zu suchen. Nicht dass ich Hannah nicht haben will und ich will ihr auch nicht wirklich die Schuld geben....aber es war dumm von mir. Ich hätte einfach mit meinem Leben weitermachen sollen, wie es war. Dann würde jetzt kein schmerzhafter Entzug auf mich zukommen, Zayn würde ich gar nicht kennen und die Trauer und die Wut wären nicht da.

"Vielleicht versucht er so mit der Sache klar zu kommen. Du weißt doch wie Jungs ticken. Gefühle sind nicht immer ihre Stärke. Das wird schon, keine Angst." ja, sie versucht es mir gut zu reden. Aber es fühlt sich nicht gut an und ich weiß, dass es das auch nicht sein wird.

"Ich hatte mir einen anderen ersten Kuss vorgestellt. Ich hätte es bei den kleinen Berührungen lassen sollen..." ein eher zwangloser Kuss wäre doch mal gut gewesen. Er hätte ganz einfach nein sagen sollen.

"Mach dir keine Sorgen Blake. Du bist ein emotionaler und schnell verletzlicher Mensch, wahrscheinlich kommt es dir nur so rüber, als würde es so schlimm sein. Lass euch Zeit und entspann dich ein wenig ja?"

"Hannah, ich wollte ihm gerade das Shirt ausziehen, als er wie vor dem Kopf gestoßen von mir abgelassen hat, aufgestanden ist und gegangen ist. Und die zwei Sätze die er gesagt hat, waren in einem Tonfall, den ich nicht als nett empfinde. Nichts wird gut und ich entspanne mich nicht." ich würde am liebsten kreischen. Erstrecht weil mir so übel ist. Und das alles ist einfach nur Kacke!

"Willst du, dass ich dich abhole und dich tröste? Ich bin mir sicher, dass sich das alles wieder klären wird, vertrau mir. Du sagtest er hat ein Geheimnis, weshalb er immer so distanziert ist. Und genau dieses Geheimnis wird der Grund für sein Verhalten sein! Warte ab und alles wird gut."

"Nagut. Aber abholen musst du mich nicht, ich muss warten bis er kommt, er hat meine Schlüssel."

"Ok."

"Tschüß."

"Bye, ich hab dich lieb, ich hoffe das weißt du. Mach dich nicht runter." und damit legt sie auf. Sie hat mich lieb....das ist zu süß. Ich verdiene es nicht.

Es vergeht einige Zeit, in der ich einfach nur auf der Couch rumhänge. Ich hoffe Zayn kommt bald wieder, damit er mich nach Hause fahren kann. Ich will nicht mit solch einer Stimmung hier mit ihm zusammen sein. Das kann er vergessen, das tue ich mir nicht an.
Ich gehe kurz ins Badezimmer und wasche mein Gesicht. Dann putze ich mir mit der Zahnbürste von gestern je Zähen. Lustig...jetzt habe ich meine eigene Zahnbürste bei ihm. Auch wenn ich die wahrscheinlich nie wieder benutzen werde, weil er mich nicht mehr zu sich rein lässt.

Ich höre wie die Tür aufgeht und gehe in den Flur. Zayn schaut mich an und gibt mir den Schlüssel zurück.

"Danke Zayn."

Er nickt nur und läuft ins Wohnzimmer. Damit platzt mir der Kragen und ich stürme ihm hinterher.

"Wieso bist du böse mit mir? Kannst du mir das mal sagen? Wenn du das gestern so schlimm fandest, wieso hast du nicht einfach nein gesagt? Du hättest gar nicht erst anfangen müssen! Ich fühle mich elend Zayn." ich laufe ihm hinterher und bleibe hinter ihm stehen. Er dreht sich langsam zu mir um und sieht mich emotionslos an.

"Hat es mit der Sache von früher zu tun? Ich hab dir mein Herz ausgeschüttet, wieso versuchst du es nicht auch mal? Vielleicht würde ich dein beschissenes Verhalten gerade dann besser verstehen! Ich habe auch Gefühle und die werden von dir gerade sehr außer Acht gelassen." ich spüre wie mir vor Wut die röte ins Gesicht steigt.

Doch er sagt noch immer nichts. Er sieht mich einfach so an und am liebsten würde ich ihm eine knallen, damit er aufwacht und seinen Mund aufmacht.

"Jetzt sag doch was!" ich spüre wie es mir in der Hand juckt. Am liebsten würde ich etwas schlagen, oder treten. Er soll mich gefälligst nicht ignorieren!

"Würdest du bitte einfach gehen." er sieht nicht mehr zu mir und hat einen so genervten Blick. Und durch diese Antwort fühle ich mich wie vom Berg gestoßen. Er will dass ich gehe. Für immer? Und selbst wenn nicht, ich will es definitiv. So will ich ihn nicht mehr sehen.

"Schön. Aber dann will ich dich auch nicht mehr wiedersehen. Ich verstehe es nicht und ich weiß nicht, weshalb du deine schlechte Laune über dich selbst an mir auslässt, aber ich bin es leid." und damit drehe ich mich um und verschwinde so schnell wie möglich aus seiner Wohnung.

Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt