Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ff

Kapitel 30

Zehn weitere Tage vergehen und seit siebzehn Tagen habe ich Zayn nun schon nicht mehr gesehen. Mein Körper ist entgiftet. Ich fühle mich gut. Ich bin zufrieden, auch wenn es mich noch immer beschäftigt, dass Zayn es nicht mal probiert hat. Klar, ich meinte dass er es lassen soll, aber eigentlich hätte er wissen müssen, dass ich gelogen habe. Doch es interessiert ihn nicht. Und das verletzt mich ein kleines bisschen.

Hannah sitzt mit mir auf dem Sofa und fragt mich über die einzelnen Sachen über Drogen aus. Sie vertraut mir und weiß, dass ich durch bin, weshalb sie einfach mit mir darüber reden kann.

"Ach, ich habe gelesen, dass Drogen und Periode nicht miteinander auskommen. Wie ist das bei dir gewesen?"

"Ich hab sie oft nicht bekommen. Aber war nicht weiter schlimm. Die Pille nehme ich deswegen auch nicht. Das verträgt sich nicht so ganz. Und sowieso hätte sie nichts gebracht, die wird praktisch außer Gefecht gesetzt, wenn man Ecstasy nimmt. Und so oder so brauchte ich sie ja eh nicht." das war wirklich alles sehr praktisch. So konnte ich fünf Tage Schmerzen aus dem Weg gehen.

"Ist das nicht ungesund?"

"Keine Ahnung. Aber was ist an Drogen schon gesund." ich muss grinsen.

"Stimmt. Und was machen wir jetzt? An den Alkohol werde ich dich sicher nicht mehr ran lassen, das kannst du so vergessen. Und was anderes hatten wir nie zu tun."

"Natürlich hatten wir auch anderes zu tun. Aber wir können doch trotzdem in die Disco gehen? In eine andere. Einfach tanzen."

"Willst du das wirklich? Ich habe so Angst um dich das glaubst du nicht." ich verdrehe die Augen und stehe auf.

"Na los, machen wir uns schick. Vielleicht lernen wir ja jemanden kennen." ich ziehe sie zu mir hoch und führe sie in mein Zimmer.

"Aber wir können doch nicht kurz nach deinem Entzug in eine Disko gehen."

"Klar können wir. Zieh an was immer du willst." ich grinse sie an und nehme mir ein Kleid aus dem Schrank.

"Ich fühle mich dabei nicht wohl." seufzt sie ergeben und zieht sich ebenfalls ein Kleid aus dem Schrank.

Ich verstehe ihre Unruhe, aber es ist Nachmittag, noch hell genug sodass wir für eine Stunde in die Disko können und ich werde nichts nehmen, was mich vergessen lässt. Ich weiß dass es ab sofort sehr viel schwerer sein wird mit dem Rausgehen. Nun muss ich ganz genau auf die Zeiten achten. Und ich denke es wäre auch am besten, wenn ich mich wieder bei einer Therapeutin anmelde. Am besten sogar schon morgen.

Wir machen uns fertig und laufen dann gemeinsam um halb fünf durch die Stadt. Es ist nicht einfach eine Disko zu finden die bereits um siebzehn Uhr aufmacht. Die eine die ich kannte ist für mich Tabu. Denn die Gefahr Zayn dort zu sehen, ist zu groß.

Es dauert auch eine ganze Weile, bis wir einen Club finden. Aber es stehen Menschen an und die Musik ist zu hören. Wir sind in irgendeiner Gasse gelandet, weil wir das Schild bitte folgen gefolgt sind. Und da sind wir.

Also verschaffen wir uns Eintritt und als wir drinnen stehen, wissen wir erst gar nicht, was wir tun sollen.

"Mensch, wir sind doch nicht zum ersten mal in einem Club." lache ich und ziehe sie auf die Tanzfläche. Es ist natürlich ungewohnt. Normalerweise würde ich jetzt Sachen fühlen die nicht wirklich da sind und ich wüsste, wie ich mich leicht bewegen könnte. Aber so schwer kann es ja gar nicht sein.

Und das zeigt sich dann etwa zwanzig Minuten später, als sich mir einer an den Rücken wirft. Aber da ich ja Zayn vergessen will und sonst nichts zu tun habe, tanze ich einfach mit ihm und lasse seine Hände auf meiner Hüfte ruhen. Und auch als sie ein wenig tiefer rutschen, bleibe ich entspannt in seinen Armen. Oder in ihren? Nein, dafür ist er zu groß und zu kräftig.

"Wie heißt du?" ruft er mir ins Ohr und ich muss es unterdrücken, mir die Hand auf die Ohren zu legen. Das war echt laut.

"Blake. Wie heißt du?" frage ich lächelnd, auch wenn er das Lächeln gar nicht sehen kann, und lege meine Hände auf seine.

"Ryan." Klingt durchschnittlich. Aber hey, ich sollte ja nicht urteilen, wenn ich noch nicht mal herausgefunden habe, wie er aussieht. Ich drehe mich zu ihm um und betrachte ihn. Und Ryan sieht gut aus. Sehr gut sogar. Ich lege meine Hände um seinen Nacken und lasse zu, dass er mich an den Hüften näher zu sich ran zieht, sodass unsere Körper aneinander gepresst sind.

Selbst als ich seine Lippen an meinem Hals spüre, bin ich noch ganz entspannt. Ich genieße es, auch wenn ich dann an Zayns Lippen denken muss, die sich so schön angefühlt haben.

Es werden nicht viele Worte gewechselt, nur so übliche Fragen wie wer wo herkommt und sowas. Irgendwann unterbricht dann Hannah uns, die mir Bescheid gibt, dass wir gehen müssen.

"Gibst du mir deine Nummer?" fragt er mit einem hinreißenden Lächeln und ich gebe sie ihm. Seine Nummer kriege ich nach einer halben Stunde tanzen. Zayns Nummer habe ich nicht einmal nach einem Monat bekommen. Wenn unser Kennenlernen überhaupt schon so lange her ist.

"Dann sehen wir uns? Ich schreib dir." er gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange und lässt mich dann gehen.

"Na, wer war das?" meint Hannah lächelnd, als sie sich bei mir unterhakt und mich nach draußen führt. Der Himmel ist nur noch leicht Rosa, typische Sonnenuntergangsfarbe. Aber mit Hannah an meiner Seite fühle mich nicht so schlimm. Und solange sie mit mir redet bin ich sehr gut abgelenkt.

"Das war Ryan."

"Hübsch. Wirklich gutaussehend. Das könntest du vielleicht auch mal gebrauchen. Einen Typen, der dich nicht ständig zurückweist." sie meint es gut, aber ich empfinde es nicht als gut. Das lässt mich nur wieder daran denken. An Zayn, der der totale Arsch ist.

"Tut mir leid." sagt sie dann, als ich nichts weiter erwidere. Ich tue es nur mit einem Schulterzucken ab und lächle sie an.

"Wie lief es denn bei dir. Hast du dir auch jemanden gekrallt?" frage ich dann und schaue auf den Boden. Ich möchte nicht zu viel von der Umgebung mitbekommen, also lasse ich mich einfach nur von Hannah führen, bis wir an einer Haltestelle ankommen und in den nächsten Bus steigen können.

"Joar, hier und da, aber nichts besonderes. Keine Nummern." meint sie gespielt traurig und lacht dann.

"Dabei bist du eine so hübsche Frau." lache ich mit. Sie ist wirklich hübsch, sie sollte einfach mal selbst dafür sorgen, dass die Typen auf sie aufmerksam werden. Dann würde sie vielleicht nicht immer bei mir sein und mir hässliches Entlein dabei zusehen, wie ich kaputt gehe.