Kapitel 35

165 10 0
                                    

"Alles in Ordnung." meine ich dann und bewege mich langsam mit ihm unpassend zum Beat.

"Willst du noch was trinken? Oder vielleicht was anderes? Ich hab alles was dein Herz begehrt." meint er lächelnd und fährt mit seiner freien Hand durch meine Haare. Auch wenn ich weiß, dass ich es eigentlich nicht sollte, bitte ich um ein zweites Bier. Ryan ruft einen Kumpel zu, der gerade in die Küche geht, dass er mir eine Flasche mitbringen soll. Dieser nickt und zwinkert mir dann zu.

"Hast du überhaupt schon mal Drogen genommen?" fragt er mich interessiert und ich zögere kurz, ehe ich antworte.

"Leider ja. Ziemlich oft." ich sehe zu ihm hoch und bekomme einen erstaunten Blick von ihm.

"Aber jetzt nicht mehr." stellt er halb fragend fest.

"Ne, nicht so." der Typ aus der Küche kommt zu uns und reicht mir mein Bier. Ich bedanke mich bei ihm und er verschwindet nach einem kurzen Handschlag mit Ryan wieder.

"Ok. Eigentlich ist das auch scheiße, aber ich kann nicht aufhören." meint er schulterzuckend und ich trinke von meinem Bier.

Das ganze geht so weiter, bis ich merke, dass ich schon zu viel Flaschen getrunken habe und mich zur Couch begebe. Ryan folgt mir währenddessen und gibt meinem wackelndem Ich eine Stütze.

Diesmal schaut mich Hannah nicht nur geschockt an, sonder auch wütend und fragt was zum teufel ich gemacht habe.

"Hey, wenn du es so schlimm findest, hättest du mich ja davon abhalten können." meine ich und lande grinsend im Schoß von Ryan, der ganz locker seinen Arm um meinen Po legt und sich von Liam eine Zigarette geben lässt.

"Ich bin nicht dein Aufpasser, du bist erwachsen." da ich keinen Bock auf Stress habe, zucke ich einfach mit den Schultern und hebe lachend die Hände. Ist ja nicht mein Problem dann.

Ich bin eine Weile lang ruhig und erblicke dann eine Flasche Vodka auf dem Tisch. Ich weiß nicht wieso, aber ohne groß zu überlegen greife ich danach und lege sie an die Lippen. Ich höre Hannah protestieren, aber ich hebe die Hand um ihr zu signalisieren, dass sie mich lassen soll und gieße die eigentlich total widerliche Flüssigkeit in mich.

Ich huste stark, aber in gewisser Weise gefällt mir das total. Ich fühle mich wie von allen Sinnen verlassen und bekomme mit, wie ich mehr davon nehme und Hannah wütend aufsteht und die Sitzecke mit James verlässt. Anstatt mich zu schlagen, verschwindet sie. Auch gut. Dann scheint es ja keinen Unterschied mehr zu machen.

Irgendwann ist es dann soweit, dass ich mich mit geschlossenen Augen gegen Ryans Brust lehne und er mir die Flasche wegnimmt.

"Besser du hörst jetzt auf damit." meint er und ich bekomme seinen rauchigen Atem in Gesicht. Wie gern ich jetzt eine rauchen würde. Fast erwäge ich zu fragen, doch ich lasse es sein und genieße stattdessen die Nähe zu Ryan.

"Hey Ryan, bock auf was grünes?" fragt plötzlich Dave aus der anderen Ecke der großen Couch und ich werde hellhörig. Sie meinen doch nicht etwa Gras? Bestenfalls sollte ich jetzt aufstehen und gehen. Aber als ich mich erheben will, spüre ich, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Also lasse ich es sein. Ich weiß, dass ich gegen den Drang ankämpfen kann.

Dave kramt einige Sachen aus einer kleinen Kiste unterm Tisch und legt sie auf die Platte. Ich erblicke das Kraut und die Longpapes. Außerdem ein paar Pillen, die ich aber gekonnt ignoriere. Ich ignoriere das alles, denn das ist Geschichte.

Während die anderen reden, habe ich die Augen geschlossen. Ryan fragt mich ab und zu, ob es mir gut geht, was ich mit einem nicken bestätige. Mir geht es gut. Ich will nur das alles nicht mehr sehen. Das ist nicht gut.

Ich kann es eine Weile ignorieren. Solange, bis Ryan an der Reihe ist und ich ungewollt den Rauch in mir aufnehme, den er ausbläst. Ich öffne die Augen und setze mich aufrecht hin. Ich sollte eigentlich verschwinden. Aber ich habe es vermisst. Oh Gott nein ich habe es nicht vermisst.

"Also entweder du stehst auf oder du bleibst still sitzen, das fühlt sich echt zu gut in meiner Hose an." meint Ryan dann ernst und rutscht weiter an die Lehne. Mit einem kichern entscheide ich mich, sitzen zu bleiben.

Der Joint wird herumgereicht und als Ryan nocheinmal dran zieht, kann ich nicht anders als ihm dabei zuzusehen. Er sieht wirklich heiß aus, muss ich ehrlich sagen.

Er sieht zu mir, inhaliert den Rauch ganz tief, beugt sich zu mir und lässt mich per Shorty den Rauch selbst aufnehmen. Ich fühle mich zuerst so schlecht dabei, dass meine Brust schmerzt und ich am liebsten heulen will, aber als ich es spüre, ändert sich das. Zwar muss ich einmal husten, aber es ist verdammt gutes Zeug.

Ich weiß nicht was mit mir los ist. Es war ein Fehler, aber dennoch ist es zu gut.

Die Tüte wird weiter rumgereicht und sie landet in meinen Händen. Ich will sie zuerst weitergeben. Aber mal ehrlich, ich habe sowieso schon angefangen, also warum? Ich werde sowieso in der Hölle landen wenn ich in einem Jahr sterbe, also was solls.

Ich nehme einen langen Zug, ich muss mich zwar erstmal wieder dran gewöhnen und das Husten unterdrücken, aber ich bekomme es gut hin. Ryan beobachtet mich dabei ganz genau, fährt sich mit der Zunge über die Unterlippe und als ich den Rauch ausblase, presse ich meine Lippen auf seine. Doch es vergeht nicht eine Sekunde und ich werde gewaltsam zurückgezogen und blicke total abgefuckt in das wütende und rote Gesicht von Hannah.

"Ist das dein Scheiß ernst, Blake?" ich verdrehe die Augen und sehe genervt zu ihr hoch.

"Was ist dein Scheiß Problem schon wieder?"

"Mein Scheiß Problem ? Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber weißt du noch, wie das geendet hat? Bist du völlig bescheuert? Denkst du ich will das nochmal mit dir durchmachen ?" keift sie und ich frage mich ernsthaft, warum sie hier so ein Fass aufmacht.

"Ich habe dich ja nicht gezwungen zu bleiben, oder? Wenn du hier drauf kein Bock hast und mich nur anschreien willst, kannst du ja gehen. Denn darauf habe ich keine Lust." ich ziehe noch ein weiteres kurzes Mal an dem Joint, gebe ihn weg und puste den Rauch Hannah entgegen. Sie knallt ihr Glas, welches sie in der Hand hält, auf den Tisch, dreht sich um und verschwindet. Ich schaue ihr genau zu, wie sie die Tür aufreißt und sie hinter sich zuzieht.

Ich weiß, jetzt gerade bereue ich nichts, aber ich hoffe sie kann mir das ganze gerade irgendwann verzeihen...

Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt