Kapitel 8

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Zuhause angekommen packte ich meine Einkäufe weg und ging runter zu meinem Opa. Ich fand meine Großtante bei ihm. Beide amüsierten sich mit einem Brettspiel.
Ich setzte mich höflich zu ihnen und checkte mein Handy ab. Viele Freunde hatte ich in Österreich nicht. Viele von denen hielten mich für eingebildet und verwöhnt, obwohl ich genau das Gegenteil war. Ich musste früher schon in der Firma meins Vaters nebenbei arbeiten, um so mein Geld zu verdienen. Mein Vater wollte mir so zeigen, dass das was wir jetzt haben, nicht vom Himmel gefallen war, sondern hart erarbeitet war.

"Zara hat heute Anita Seve kennengelernt. Sie wollen später etwas zusammen trinken gehen", erzählte meine Tante meinem Opa. Mein Opa schaute mich argwöhnisch an.

"Du solltest auf dich aufpassen. Sie ist nicht so, wie sie sich ausgibt.
Das ist das einzige was ich dir sagen kann, verbieten kann ich es dir nicht, da du alt genug bist.", warnte er mich vor.

"Wie ist sie den?", fragte ich neugierig.

Mein Opa schüttelte den Kopf. "Ich kann es dir leider nicht erzählen. Irgendwann wirst du es erfahren."

Wenn er es mir nicht sagen wollte, so muss ich halt die Person fragen, die gemeint war. Ich wartete bis Anita mir eine Nachricht schrieb, dass sie vor der Tür auf mich wartete.

Ich gab meinem Opa bescheid und lief raus zu Anita, die im Auto auf mich wartete. Fröhlich stieg ich ein und bekam einen unerwarteten Kuss auf die Wange.

"Ich weiß jetzt schon, dass wir uns wie Schwestern verstehen werden", sagte Anita lachend.

Ich nickte lächelnd.

"Mein Bruder wartet schon in unserem Stammcafé auf uns. Er freut sich, dich kennenzulernen. Du willst doch etwas trinken, oder? "

Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als zuzustimmen, denn sie wollte unbedingt mir ihren Bruder Azad vorstellen.

Als wir ankamen, liefen wir gemeinsam ins Café. Ich folgte Anita, die auf ein Tisch steuerte, der von einem Jungen Mann besetzt war. Dieser stand grinsend auf, als er Anita sah.

"Azad, das ist Zara. Zara, mein Bruder Azad.", stellte uns Anita vor.

Ich nahm die ausgestreckte Hand von Azad und schüttelte diese.

Wir setzten uns hin und fingen mit einem Smalltalk an. Azad kam mir sehr sympathisch rüber. Er hatte dunkelbraunes Haar und braune Augen. Diese funkelten humorvoll, nicht wie die von Dastan. Dastans waren kalt, ohne Gefühle.

Stopp! Warum muss ich gerade in diesem Moment an ihn denken?

Ich versuchte mich einigermaßen auf Anita und Azad zu konzentrieren, was mir auch sofort gelang, da Azad immer wieder uns mit seinen witzigen Bemerkungen zum lachen brachte. Irgenwann stand ich auf und wollte nach Hause, da es spät wurde. Azad stand ebenfalls auf, um mich nach Hause zufahren, da Anita dringend weg musste. Mir machte es nichts aus, da Azad sehr nett und lustig war. So liefen wir lachend aus dem Café und stiegen ins Auto.

*Dastans Sicht*

Da ich in der Stadt einige Geschäfte nach gehen musste, wollte ich noch schnell in ein Café, um mir ein Kaffee zum kaufen.

Ich wollte eben die Straße überqueren, als ich eine bekannte Person sah. Dieser verließ lachend das Café mit einer Frau. Typisch Azad. Immer wieder hatte er eine neue am Start. Beim genauen hinschauen erkannte ich, dass die Frau neben meinem Feind keine andere als Zara war.

Was machte sie da bei ihm? Und seit wann kennen sie sich?

Blind vor Wut ballerte ich meine Hände zu Fäuste zusammen.

Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt