Schnell lief ich die Treppen hoch und zog währenddessen die schlichten, schwarzen Pumps aus. Mit einem Seufzer der Erleichterung, nahm ich sie in die Hand und lief weiter.
Im Zimmer angekommen, ließ ich das enge Kleid an meiner Haut hinunter gleiten und warf gleichzeitig die Pumps in die Ecke. Auf meinem Bett, unter der Decke, lagen schon meine Kleidung für die Flucht bereit. Eine schlichte Jeans und ein schwarzes Oberteil. Mein Koffer wartete schon bereits im Schrank verstaut, mit all den Sachen, die ich für Unterwegs benötigte. Eilig zog ich mich um und befreite meine Haarpracht von den unzähligen Spangen und band diese schnell zu einem Pferdeschwanz. Nachdem ich dies schaffte, holte ich aus meinem Nachttisch die drei Briefe hervor.
Für Opa, Tante Rosi und...Dastan.
Hastig strich ich die Tränen, die über meine Wangen flossen, weg. Jetzt blieb keine Zeit für Zweifeln und Tränen. Ich durfte jetzt bloß nicht den Mut aufgeben. Ich hatte ein Ziel vorm Auge! So kam es, dass ich die Briefe nahm und leise meine Zimmertür öffnete, um zu sehen, ob Jemand im Flur war. Zu meinem Glück sah ich keinen Mensch und schlich auf leisen Sohlen zu erst zu Opas Zimmer, das ganz hinten im Flur lag. Nachdem sein Brief auf seinen Nachttisch legte, schlich ich weiter zu Tante Rosis Zimmer, das gleich neben meinem lag.
Aufatemd lief ich zurück in mein Zimmer, ohne gesehen zu werden. Jetzt blieb nur noch Dastans Brief übrig. Zärtlich legte ich seinen auf meinem Kopfkissen und streifte meinem Ring vom Finger. Das letzte Mal küsste ich diesen und legte ihn, schweren Herzens, auf den Brief. Die Kette, die er mir heute zum Geburtstag geschenkt hatte, behielt ich um den Hals. Vielleicht hörte es sich egoistisch an, aber ich wollte wenigstens etwas von ihm bei mir haben. Etwas, was mich Tag und Nacht an meine große Liebe erinnerte.
Laut schniefte ich und fuhr mir erschöpft durch das Haar. Jetzt war es vollbracht. Ich musste nur noch unentdeckt aus dem Haus.
Leise schnappte ich mir mein kleinen Koffer, streifte mir meinen langen, dunklen Mantel über und ging die Treppen hinunter. Die Vordertür konnte ich nicht benutzen, da mich die Gäste sehen würden, so blieb nur noch die Hintertür übrig. Ich zog mir die Kapuze tief in die Stirn und lief durch die Tür, ohne das Jemand Verdacht schöpfte. Ich blickte mich hektisch im Garten um und stellte fest, dass nur zwei ältere Männer auf der Terrasse standen und eine Zigarre rauchten. Hastig drehte ich mich in die andere Richtung und ging aus dem Gartentor raus, ohne von den zwei älteren Herren angesprochen zu werden.Vom weiten sah ich ein Auto stehen und plötzlich überflutete mich das Gefühl der Erleichterung.
Ich eilte konfus zum stehenden Taxi und erblickte den Taxifahrer, dessen Gesicht ich jedoch nicht erkennen konnte, da seine Cappy einen dunklen Schatten auswarf. Er nahm mir mein Koffer entgegen und nachdem er diesen in den Kofferraum lagerte, überreichte ich ihn ein Zettelchen.
Nur ein Wort stand drauf.Bahnhof
Der Fahrer nahm ihn, ohne einen Kommentar, entgegen und steckte ihn in seine Hosentasche.
Ich achtete nicht weiter auf ihn, sondern ließ mich durchwühlt auf den Hintersitz gleiten.
Ob sie meine Flucht schon bemerkt hatten?Der Fahrer stieg ein und fuhr Kommentarlos los. Keiner von uns sprach. Er machte seine Arbeit und ich hatte ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Ich hatte jegentliches Zeitgefühl verloren und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Plötzlich hielt das Taxi abrupt an. Verwundert sah ich den Fahrer, vom Rückspiegel her aus, an."Sind wir schon da?", fragte ich zögerlich.
Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl und die Gegend entpuppte sich nicht als Bahnhof.
Ohne mir eine Antwort zugeben, stieg der Fahrer aus und öffnete mir die Tür. Immer noch ratlos stieg ich aus dem Auto und blickte den Fahrer wütend an.
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Herz aus Eis (Abgeschlossen)
Romance*NOCH NICHT ÜBERARBEITET* (Lesen auf eigener Gefahr ! Rechtschreib-, Grammatik- und Gott weiß was für Fehler die Geschichte noch enthält) Meine Augen wanderten angstvoll zum brennenden Haus. Sie war da drin! "Lasst ihn nicht fliehen", schrie ich de...