Ich hielt die ganze Zeit über mein Kopf gesenkt. Ich schämte mich. Wie konnten wir nur solche Menschen sein. Wir machten ihm Hoffnungen, obwohl wir ihm alles vorspielten. Wie sollte ich es übers Herz bringen, ihm nach Monaten sagen zu müssen, dass wir uns doch trennen wollen.Ich bekam nichts mehr mit.
Ich ignorierte alles um mich herum. So lange, bis meine Tante einen freudigen Schrei ausstieß. Verwundert stellte ich fest, dass Dastan mir einen Ring über den Finger streifte. Ich sah den Ring genauer an. Ich hielt den Atem an. Ein großer Saphir schmückte die Mitte des Ringes. Er sah wunderschön aus.Mir stiegen die Tränen in die Augen. Hier wollte ich doch mit einem Anderen stehen. Einen den ich liebte. Und keine inszenierte Liebe. Ich blinzelte schnell die Tränen weg und schaute in Dastans Augen, der mich mit gerunzelter Stirn anschaute.
"Du musst hier die glückliche Verlobte spielen, Zara. Sonst glauben sie uns nicht.", flüsterte er und lächelte mich scheinheilig an.
'Wenn er lächelt, sieht er viel attraktiver aus'
War der erste meiner Gedanken. Schnell schob ich den Gedanken fort. Ich sah rüber zu meinem Opa, der uns immer noch verträumt anschaute. Plötzlich stand Dastan auf und wendete sich an Opa. Auch ich stand verwirrt auf und beobachtete ihn.
"Ich muss jetzt auch schon wieder los. Die Arbeit ruft.",rief er und zog mich an sich. Das alles ging so schnell, dass ich nicht reagieren konnte. Er drückte flüchtig einen Kuss auf meine Stirn und ging schon aus der Tür. Erschöpft ließ ich mich wieder auf die Couch sinken.
"Keine angst, mein Kind. Er wird so schnell wir möglich zu dir kommen", versuchte meine Tante mich zu beruhigen, doch genau davor fürchtete ich mich.
Das er zu schnell zu mir zurück kommt. Ich spielte aus Nervosität mit dem Verlobungsring.
"Der Saphir hat genau die selbe Farbnuance wie deine Augen. Er hat bestimmt lange gebraucht, so eine Farbe zu finden", sagte sie zufrieden.
'Ich muss ihn eh abgeben.'
Stumpf nickte ich.
So vergingen Tage. Wir sind heute genau einen Monat verlobt. Ich hörte kaum etwas von Dastan. Er war selten bei uns und wenn er es war, spielten wir beide das glückliche Paar. Als wenn diese Neuigkeiten eine geheime Medizin wäre, ging es meinem Opa von Tag zu Tag besser.
Unsere Verlobung war überall bekannt. Doch die große Verlobungsfeier sollte erst in in zwei Monaten stattfinden. Auch heute war Dastan zu Besuch da.
Wie immer saß ich neben ihm.
"Opa, ich habe mir gedacht, dass du und Zara nach Bayern in die Landvilla von mir geht, da die frische Luft euch beiden mal gut tun würde.", sprach Dastan.
Was sollten wir machen?
*Dastans Sicht*
Zara musste so schnell wie möglich weg. Immer wieder bekam ich Drohbriefe, die an sie gerichtet waren. Man wollte sie verletzten, sie mir wegnehmen. Sie wussten, dass sie mir dadurch Schaden zufügen würden. Ich wusste, dass ich genug Feinde hatte, so war es schwieriger rauszufinden, wer es sein könnte. Azad gehörte auch zu ihnen. So musste sie hier weg und zwar schnell.
"Du willst sie also wegschicken. Nach Bayern", stellte Naif fest, der gegenüber von mir saß und mich aus den Gedanken riß. Ich brummte nur und nippte weiter an meinem Glas.
Hier war sie nicht sicher. Da mein Opa gerne in Bayern ist, war es nicht allzu schwer ihn zu überreden. Zara weigerte sich anfangs, doch am Ende willigte sie ein.
"Du willst sie nach all den Drohbriefen, allein mit deinem Opa und deiner Tante wegschicken? Hier bei dir ist sie doch sicherer", sagte er irritiert.
Wieder brummte ich.
'Wie kann ein Mensch nur so viel reden?'
"Verdammt, Dastan. Ich rede mit dir!", schrie er diesmal laut.
Ich seufzte laut und sah ihn an.
"Ich fahre mit. Ich habe dort einige Meetings, darunter auch einen mit dem Universitätsprofessor von Passau.",erläuterte ich.
"Du gehst mit", rief er erstaunt.
"Ich will sie in Sicherheit haben und das schaffe ich nur, wenn ich in ihrer Nähe bin."
Naif nickte nachdenklich und schaute aus dem Fenster, auch ich tat es ihm gleich. Wieder gab Naif ein räuspern von sich. Genervt sah ich zu ihm rüber.
"Du glaubst, dass es Azad ist, oder?", stellte er endlich die Frage, die ihm auf der Seele brannte.
Wieder nickte ich. Er wollte Rache. "Die Sache mit Anita, die i..", fing er an, doch ich unterbrach ihn.
"Ich will nicht über sie reden", knurrte ich.
"Dastan, kann es sein, dass es sogar Anita ist ?", fragte er ernst und ignorierte meine aggressive Blicke.
Wieder nickte ich. Es kann genau so gut auch Anita sein. Auch sie war auf Rache aus.
"Sie hat Grund genug. Immerhin zwang ich sie die Verlobung aufzulösen.", stellte ich bitter fest.
"Sie hat gar keinen Grund verdammt noch mal", schrie Naif.
"Dastan, die Frau ist dir fremdgegangen, als du auf einer Geschäftsreise warst. Und das war nicht das erste Mal. Sie war vor eurer Verlobung so und war es, als ihr noch Verlobt wart. Noch heute springt sie von Bett zu Bett. Du hast sie doch mit deinem Sekretär im Bett erwischt. Du hast, als Gentleman, ihr die Chance gegeben die Verlobung zu lösen, damit sie nicht als 'Sitzengelassene' abgestempelt wird.", fuhr er wütend fort."Naif, halt deinen verdammten Mund.", kam es wutentbrannt aus mir heraus.
"Ich will nichts mehr von dieser widerwärtigen Frau hören. Eins jedoch ist klar. Keiner wird in die Nähe von Zara kommen und ihr gar wehtun.", sagte ich gedankenverloren und stand auf.
"Wir fahren schon morgen", rief ich, über die Schulter und ging.
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Herz aus Eis (Abgeschlossen)
Romance*NOCH NICHT ÜBERARBEITET* (Lesen auf eigener Gefahr ! Rechtschreib-, Grammatik- und Gott weiß was für Fehler die Geschichte noch enthält) Meine Augen wanderten angstvoll zum brennenden Haus. Sie war da drin! "Lasst ihn nicht fliehen", schrie ich de...