Kapitel 25

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Die Fahrt verlief stillschweigend. Keiner von uns sagte etwas. Ich riskierte zwischendurch mal ein Blick zu Dastan, der jedoch mich völlig ignorierte. Als wir endlich ankamen, stieg ich aus und wollte direkt in den Saal gehen, als mich Dastan von hinten festhielt und ein Arm um meine Schulter legte. Fragen sah ich ihn an, doch wie immer ignorierte er meinen Blick und führte mich rein. Der Saal war überfüllt mit Menschen. Wir gingen direkt zum Verlobungspaar. Dort stellte mich Dastan seinem besten Freund

Metin und dessen Verlobtin Rita vor.

Rita strahlte mich freundlich an und Metin war ganz der Gentleman. Plötzlich kam eine weitere Person dazu, die sich stürmisch in Dastans Arme schmiss.

"Dastan, wie ich dich vermisst habe. Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen.", schrie die Frau durch den ganzen Saal.

Ich bekam die Unterhaltung der zwei nur mit halben Ohr mit, da Rita mir einige neugierige Fragen stellte. Ich sah nur noch, wie diese unbekannte Frau Dastan lachend mitnahm.

"Ich muss mich für die Manieren meiner Schwester Mila entschuldigen. Sie ist manchmal zu aktiv im Leben. Hast du vielleicht Lust zu tanzen?", stellte Metin mir die Frage.

Ich schüttelte hastig mein Kopf, da ich nicht wollte, dass Rita ohne Mann da steht. Und so verging der Abend. Ich sah Dastan mehrere Male mit Mila tanzen, die sich jedesmal lachend in seine Arme warf. Die meiste Zeit saß ich neben Metin und Rita und lernte sie besser kennen. Metin besaß eine eigene Firma, die bis nach Amerika verbreitet war. Er war und hatte somit mächtige und einflussreiche Freunde. Rita war genau das Gegenteil. Die hatte vor kurzem noch als Finazwirtin gearbeitet. Jetzt arbeitete sie bei Metin in der Firma, da dieser sie immer in seiner Nähe haben wollte.

Ein weiterer Mann stellte sich zu uns und entpuppte sich als besten Freund von Dastan. Beide kannten sich seit der Grundschule und ihre Freundschaft hielt die ganzen Jahren über. Naif lächelte mich immer wieder aufmunternd zu und bat mich zwischendurch mal nach einem Tanz.
Ich lehnte jedoch immer freundlich ab, da ich nicht das Bedürfnis hatte zu tanzen. Wohl kein Hindernis für ihn, denn er blieb hartnäckig neben mir stehen und versuchte eine Unterhaltung zwischen uns aufzubauen.
Ich hörte ihm nicht wirklich zu, sondern verfolgte Dastan mit einem Auge. Er stand gerade mit Mila neben ein älteres Paar und unterhielt sich mit ihnen. Er warf nur einen kurzen Blick rüber zu mir und wandte sich wieder ab, als er sah, dass sein Freund neben mir stand.
Widerwillig drehte ich mich zu Naif um, der mich verschmitzt anlächelte. Verwirrt lächelte ich zurück und widmete ihm jetzt vollkommen meine Aufmerksamkeit. Wie sich raus stellte war Naif genau so ein einflussreicher Geschäftsmann wie Metin, vielleicht noch einflussreicher.

Nachdem der Abend zu ende war, brachte mich Dastan nach Hause. Zuhause duschte ich schnell und telefonierte noch mit Anita. Sie ladete mich zu einem Maskenball ein und bestand drauf, dass ich kam, da Azad auch kommen würde. Da ich nichts an dem Abend vor hatte, stimmte ich gezwungenermaßen zu. Diese Partys nahmen mir noch den letzten Nerv.

*Einige Tage später*

"Anita, dass ist doch kein Maskenball! Azad, wo sind wir hier?", fragte ich wütend.

Zwar hatten die Menschen Masken an, doch es war definitiv kein Ball!

Wir waren auf einem verlassenen Feld, nur umgeben vom Wald. Die Männer und Frauen waren enganeinander gepresst und fassten sich, ohne Scham, überall an. Azad sah mich mit gerunzelter Stirn an. Also wusste er auch nichts davon.

"Oh, es ist nicht direkt ein Ball, meine Schöne. Habe ich das den nicht erwähnt? Aber wenn wir schon hier sind, können wir ja unseren Spaß haben.", gurrte sie.

Verständnislos schaute ich sie an und wendete mich an Azad, der die ganze Zeit über schwieg.

"Kannst du mich nach Hause fahren?", fragte ich Azad zornig.

Er nickte lediglich. Wir ließen Anita bei all den Leuten zurück und stiegen wieder ins Auto. Azad fuhr los und wir redeten über belanglose Sachen. Trotzdem war meine Stimme auf den Null Stand. Wir schnitten das Thema von eben nicht an. Besser so. Doch plötzlich hielt Azad, vor einen Häuschen welches Mutterseelenallein mitten im Wald stand, an.

"Azad was wollen wir hier. Hast du dich Verfahren?", fragte ich panisch, da mir wieder die Nacht mit Dastan anfiel.

Dastan!

Wenn er wüsste, dass ich allein mit Azad im Wald bin, würde er ein Wutanfall bekommen.

"Wir haben uns nicht verfahren, mein Engel.", sagte er.

Auf einmal hörte sich seine Stimme nicht mehr liebenswürdig an, sondern spöttisch. Fragend sah ich ihn an.

"Das alles gehört zum Plan, Zara", rief er Lachend.

Ein Lachen, welches mir durch Mark und Bein ging.



Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt