Kapitel 11

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Er nahm meine Hand und führte mich zur Tanzfläche. Fragend schaute ich ihn an. Wollten er mir nicht was erzählen? 

Wie das Schicksal wollte wurde ein Walzer angestimmt. Ich verdrehte genervt meine Augen. Bei den meisten Walzer traten mir die Männer auf die Füße, da sie den Tanz einfach nicht beherrschten. Ich liebte es zu Tanzen und da ich früher auf einer Tanzschule war, konnte ich die meisten Tänze einwandfrei tanzen.

Azad legte mir eine Hand um die Taille und mit der anderen umfasste er meine Hand.

Ich ließ dieses freiwillig gewähren und schon schwung er mich in Kreise. Ich merkte erstaunt, dass er kein schlechter Tänzer war. Ich lächelte ihn strahlend an, den der Tanz gefiel mir sehr. Wir drehten uns mehrmals und ich ließ mich ganz von ihm führen. Ich bemerkte kaum, dass wir uns der Terrasssentür nährten. Azad machte einen letzten kraftvollen Schwung und schon waren wir draußen. Ein angenehmer kühler Wind streichelte meine nackten Arme.

"Komm", flüsterte Azad und nahm meine Hand fest in seiner.

Ich folgte ihm und befand mich plötzlich in einen Art Labyrinthgarten.

Wir bogen mehrmals nach rechts und links. Ich verlor langsam die Orientierung und musste wohl oder übel ganz Azad vertrauen. Etwas, was ich nicht ganz konnte. Ich kannte ihn doch erst seit kurzem.

"Hier sind wir", sagte er.

Wir befanden uns höchstwahrscheinlich in der Mitte des Labyrinths. Es hatte ein riesen Springbrunnen Ein kahler Kirschbaum stand neben den Springbrunnen und darunter eine Bank. Wir setzten uns auf die Bank und schauten zum Stern übersäten Himmel. Plötzlich flog eine Sternschnuppe über uns.

"Azad, hast du die Sternschnuppe gesehen?", hauchte ich glücklich.

"Wünsch dir was, Prinzessin."

Ich befolgte seinem Befehl und wünschte mir was.

"Was wolltest du mir erzählen, Azad?"

"Ich weiß nicht recht, wie ich es formulieren soll."

Bei seinem verzweifelten Gesichtsausdruck musste ich laut auflachen.

"Lach nicht", sagte er und versuchte sauer zu schauen, was ihm jedoch nicht gelang. Ich fing noch mehr und lauter an zu lachen.

"Dann bleibt mir ja nichts anderen übrig, als dich zum Schweigen zu zwingen", sagte dieser und schon lagen seine Lippen auf meine.

Ich hielt erschrocken die Luft an. Azad war doch nur ein guter Freund. Mehr nicht, oder?

Er drückte mich gegen die Bank und vertiefte seinen Kuss. Ich versuchte ihn von mir weg zu kriegen. Ich wollte das nicht! Doch er ließ nicht locker. Nein, er drückte mich härter an die Banklehne und presste seine Lippen brutal auf meine.

*Dastans Sicht*

Nachdem Zara eilig wegging, schaute ich mich im Saal etwas um. Ich hörte die Leute, hinter vorgehaltener Hand, über mich reden, doch es interessierte mich nicht sonderlich. Hat es mich nämlich noch nie. Plötzlich sah ich unter den Tanzenden etwas goldenes glitzern. Ich schaute genauer hin und erkannte Zara, die mit Azad tanzte. Wie naiv konnte ein Mädchen nur sein? Ich würde am liebsten zu ihr gehen und sie da wegnehmen, doch ich wollte keine Aufsehen erregen. So musste ich vom weiten zu sehen, wie Azad Zara immer näher an sich zog. Gerade als ich wegschauen wollte, sah ich wie sie zwei heimlich durch die Terrasssentür verschwanden. Mit wütenden Schritten ging ich ihnen hinter her.

Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt