Kapitel 20

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Wutschnaubend lief ich im Zimmer auf und ab. Mir schlug das Herz bis zum Hals.

Dieser Mann bringt mich noch um den Verstand. Weshalb ist er so? Warum kann er nicht so sein wie Azad.
Humorvoll, Nett und Fürsorglich.

Nein, Dastan strahlte nur Härte und maskuline Stärke aus.

Beide waren vom Aussehen heraus attraktive Männer. Auch wenn ich ungern zugeben muss, dass Dastan viel viel männlicher und attraktiver aussah. Dastan wirkte viel reifer als sein Alter und von Gefühlen hatte er wahrscheinlich noch nie etwas gehört.

Was hat ihn zum jetzigen Dastan gemacht?
Er wurde von der ganzen Familie geliebt.

Wieder fielen mir Onkels Anils Worte ein.

'Doch es hat definitiv mit einer Frau zu tun'

Welche Frau? Und was hat sie getan, um ihn so negativ verändert zu haben.

Anita?
Hohstwahrscheinlich nicht, da er sie gezwungen hat, die Verlobung zu lösen. Vielleicht seine eigene Mutter, da sie ihn so früh verlassen hat. Ist das vorstellbar? Ich kenne ihn doch kaum. In den letzten Monaten, die ich hier verbracht habe, sah ich Dastan kaum.

Wie konnte ich mir da ein festes Bild von ihm machen? Doch seine Arroganz und die Kälte, die er ausstrahlt, brachten mich immer wieder dazu ihn, wie eine verwöhnte Katze, anzufauchen.

Langsam beruhigte ich mich. Ich hatte nicht mehr die Kraft gegen einen Felsen, namens Dastan, zu kämpfen. Mir fiel ein Gespräch vor einigen Tagen ein, als mein Opa kräftig genug war, um aufrecht in Bett zu sitzen.

-Flashback-

"Warum verstehst du dich mit Dastan nicht, mein Kind?", fragte er mit leiser Stimme.

Ich hörte die Neugier in seiner Stimme. Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, blieb ich ruhig und schaute auf meine Hände hinab.

"Es ist mein sehnlichster Wunsch, dass ihr euch wie Geschwister mögt. Er soll für dich wie ein großer Bruder sein, den du nie hattest, und du seine kleine Schwester, die er nie hatte.", sprach er brüchig.

Mir lief unbewusst eine Träne über die Wange. Alles würde ich für ihn machen. Selbst wenn es hieß, dass ich Dastan wie ein Bruder behandeln sollte.

"Es ist nichts zwischen uns, Opa.
Wir müssen uns nur besser kennenlernen. Dann ergibt sich alles."

-Flashback zu ende-

Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und straffte meinen Rücken. Ohne länger zu überlegene, ging ich mit entschlossenen Schritten die Treppen runter. Ich schaute in einigen Räumen rein, ohne eine Spur von Dastan zu finden.

Wo war er?

Eilig lief ich Raus und sah das sein Auto immer noch vor dem Haus stand. Er war also noch hier, aber wo?
Ich ging mit gesenkten Kopf wieder in Haus rein und stoß hart gegen jemand. Wahrscheinlich einer der Bediensteten. Ohne aufzuschauen, entschuldigte ich mich und wollte weiter gehen, als mich der Jenige von hinten an der Taille festhielt.

Verärgert drehte ich mich um. Vor mir stand kein Bediensteter. Nein, zwei dunkel grüne Augen sahen mich an. Er schauten mir tief in die Augen. Mir fiel nicht auf, dass ich den Atem anhielt. Ich bemerkte nicht einmal den warmen und starken Arm um meine Taille. Ich hatte nur Augen für dieses Paar grüne Pupillen.

Warum fiel mir erst jetzt auf, wie schön und ausdrucksvoll diese Augen waren.

Er zog mich näher zu sich und plötzlich spürte ich einen Blitzschlag durch mein Körper schlagen. Ich fing an zu zittern und die Stelle um meine Taille wurde unerträglich warm. Mein Körper fing unkontrolliert an zu kribbeln. Immer noch schauten wir uns ununterbrochen in die Augen. Doch unterbrach er diesen, als er sich laut räusperte.

Schlagartig wurde ich wieder in die Gegenwart versetzt und sah Dastan vor mir stehen. Diese Gefühle verursachten ein Chaos in meinem Inneren.

"Tut mir leid. Ich habe dich nicht gesehen.", flüsterte ich immer noch verwirrt.

"Das nächste Mal kannst du nach vorne schauen.", sagte er wieder mit harter Stimme und wollte an mir vorbei zur Haustür.

Da ich mir in den Kopf gesetzt habe Frieden mit ihm zu schließen, fasste ich ihm ans Handgelenk und hielt ihn auf.

Er drehte sich zu mir um und schaute mich mit undefinierbaren Blick an.

Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt