Kapitel 21

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"Ja?", fragte er und wartete auf meine Antwort.

Plötzlich spürte ich die eiserne Kälte um mich herum. Die Kälte, die er, alleine mit seinen Augen, ausstrahlte.

Mein Herz pochte so schnell und hart, dass ich angst hatte, er würde es hören. Immer noch fixierte er mich mit seinen grünen Augen.

Verdammt, war dieses Grün schön.

Die Farbnuance hatte den perfekten Grünton. Sein Knurren holte mich mal wieder aus meiner Schwärmerei raus.

'Schwärmerei?  Zara, du bist höchstwahrscheinlich auf den Kopf gefallen. Dastan und schwärmen?
Zwei unterschiedliche Elemente, die nicht zusammen harmonieren.'

"Ehm.. I-ich.. Also..", stotterte ich los.

"Wird es heute noch? Ich hab noch ein wichtiges Meeting", sagte er kalt.

Sein Satz brachte wieder meinen Stolz und meine Sturheit zum Vorschein.

"Nichts!", zischte ich und ging mit erhobenen Haupt weg.

Dastan bleibt und ist ein Arschloch!

Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett sinken und dachte an Azad.

Er rief mich jeden Tag an.

Immer wieder wollte er mich sehen, doch ich ließ dies nicht zu. Zu groß war meine Angst, dass irgendetwas in meiner Abwesenheit passieren könnte. Gerade als ich an ihn dachte, klingelte mein Handy. Auf dem Bildschirm war der Name 'Azad'  zu sehen.

Sein Name zauberte mir ein lächeln auf die Lippen.

"Hallo", sagte ich mit unbewusster hohen Stimme.

"Was macht mein Engel gerade", rief er, wie immer gutgelaunt, ins Hörer.

Wir unterhielten uns einige Minuten, bis ich auflegte, da es Zeit war, um mein Abendessen mit meinem Opa einzunehmen.
Vorher musste ich ihm jedoch versprechen mich mit ihm in zwei Tagen zu treffen. Er war der Meinung, dass er es keine Sekunde länger ohne mich aushalten würde. Auch wenn es sich schräg anhört, so freute ich mich über seine Worte. Er gab mir das Gefühl erwünscht zu sein.

Glücklich lief ich zu meinem Opa, der zu meinem erstaunen aufrecht im Bett saß. Sein Gesicht hatte eine gesunde Hautfarbe angenommen und er konnte wieder lachen. Während des Essen erzählte er mir einige seiner Jugendgeschichten, die mich jedes Mal zum lachen brachten. Meine trübe und schlechte Laune, die mich in den letzten Tagen belasteten, waren wie in Luft ausgelöst. Und das nur weil es ihm wieder gut ging.

"Opa?", fragte ich leise.

"Ja, mein Kind"

"Ich habe in zwei Tagen eine Verabredung mit Azad. Wenn du nicht willst, dass ich gehe, kann ich auch absagen.", fügte ich schnell hinzu, da ich auf seine Meinung zählte und sie respektierte.

Er wurde plötzlich ruhig und nachdenklich.

"Ich will nicht den selben Fehler bei dir machen, den ich bei deiner Mutter gemacht habe.", sprach er mit festen Stimme und lächelte mich traurig an.

Ich wusste, dass er in diesem Moment an meine Mutter dachte. Immer wieder erzählte er davon, dass sie sein Sonnenschein war und es ihm schwer fiel zu realisieren, dass sie nicht mehr unter uns weilte.

Die nächsten zwei Tagen vergingen wie im Fluge. Meinem Opa ging es, zu meiner Freude, immer prächtiger.

Ich zog mir gerade schnell noch eine Jacke über und lief gutgelaunt die Treppen runter.

Und da stand er.

Angelehnt an seinem schwarzen BMW.
Eine lange rote Rose in der Hand.
Mein Grinsen wurde größer und ich schmiss mich förmlich in seine Arme.

Seine Arme zogen mich enger an sich und ich konnte seinen guten Duft einatmen.

"Ist die Rose für mich", fragte ich grinsend und befreite mich aus der Umarmung.

"Nein, die ist für die Laterne da hinten", verspottete er mich.

'Na, ja Zara. Er holt dich ab und hat eine Rose in der Hand. Für wem soll die den sein, außer für dich?' Verspottete ich mich jetzt selber.

"Witzbold!", hänselte ich.

"Hier, die ist für dich, Schönheit. Wenn ich könnte, würde ich alle rote Rosen auf dieser Welt dir schenken!", versicherte er mir.

"Ja, deswegen kommst du auch nur mit einer Rose an, was?", drückte ich mein Senf drauf.

Ich fing laut an zu lachen. Neben ihn konnte ich einfach ich selbst sein. Er verzog sein Gesicht und kratzte sich nervös am Nacken.

'Hab ich dich'

"Wohin geht es?" fragte ich ihn, um ihn von seiner Verlegenheit abzulenken.

"Steig ein. Ich hab eine Überraschung für dich!"

Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt