Kapitel 27

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*Zaras Sicht*

'Niemals werde ich das tun, was er von mir erwartet!'

Wie konnte ich so naiv sein und auf ihn hereinfallen? Hat sein Charme und seine Komplimente mich so sehr geblendet? Frustriert ließ ich mich auf die Fensterbank gleiten. Hier konnte ich Azad nicht entfliehen. Die Fenstern waren mit Gitterstäbe gesichert. Er ließ mich zappeln und auf seine Rückkehr warten. Wieder fielen mir seine letzte Sätze ein, kurz bevor er mich einschloss.

-Flashback-

"Lass mich auf der Stelle los, Azad. Was soll dieser Mist!", rief ich alarmierend, als er mich in das Häuschen schubste.

"Wir werden hier zusammen die Nacht verbringen. Nur so hast du keine andere Wahl, als mich zu heiraten", sagte er scharf.

"Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen. Mein Opa würde so etwas niemals dulden! ", schrie ich unkontrolliert.

"Oh, doch. Du hast die Entscheidung. Entweder du wirst mich freiwillig heiraten, oder ich werde ein kleines Ding in dich hinein pflanzen, so dass selbst dein Opa für die Heirat wäre. Ich glaube wir haben uns verstanden, worauf ich hinaus will", rief er grausam lachend.

-Flashback zuende-

Warum habe ich nicht auf Dastan gehört. Warum muss ich immer mein Dickschädel durchsetzen. Warum muss ich immer nach der Verbotenen Frucht greifen, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Jäh hörte ich schwere Schritte vor der Tür.

Er ist zurück!

Ich stand hastig auf und drehte mein Rücken zur Tür. Ich wollte und konnte ihm nicht ins Gesicht schauen.

Die Tür wurde hart aufgerissen, so das sie fast aus der Türangel fiel.

"Ich werde meine Meinung nicht ändern. Niemals werde ich dich heiraten!", rief ich explosiv, ohne ihm die Gelegenheit zugeben zu reden.

"Was in Gottes Namen ist hier los!", schrie eine wütende Stimme.

Eine Stimme, die ich gut genug kannte, um sie überall zu erkennnen.

Völlig überrascht drehte ich mich um und sah Dastan in der Tür stehen. Mein Herz begann vor Glück unregelmäßig zu rasen.

'Er ist hier. Hier um mich zu retten!'

Augenblicklich schmiss ich mich ihm sentimental in die Arme. Ohne es zu merken flossen mir mehrere Tränen über die Wange. Ich hielt Dastan fest an mich gedrückt. Er war immer da, wenn ich in Schwierigkeiten oder Problemen steckte. Ich spürte an meiner Taille sein Arm, welcher mich fester an ihn zog.

"Pst. Ich bin ja hier. Es wird dir nichts geschehen.", versprach er mir beruhigend.

Ich nickte wortlos und nahm nur sein männlichen Duft war.

"Ach, wie bezaubernd ihr doch ausschaut", rief eine ironische Stimme.

Ich hielt erschrocken die Luft an, als ich sah, dass Azad eine Pistole auf uns gerichtet hielt. Dastan schob mich zügig hinter sich und schütze mich mit seinem Körper.

"Du verdammter Bastard. Reicht dir nicht die Schläge, die ich dir schon einmal verpasst habe? Hast du immer noch nicht genug", rief Dastan angeekelt.

Azad fiel in Gelächter aus.

"Ich habe hier die Pistole. Du und deine bezückende Cousine seid mir schutzlos ausgeliefert.", lachte er und wedelte mit der Pistole.

Ich umschlang meine Arme um Dastand Brust und hielt meine Hand direkt über seinen Herz. Fals Azad schießen sollte, so wollte ich, dass es wenigstens ein Hindernis zwischen der Kugel und Dastans Herzen gibt.

Erstaunt stellte ich fest, dass sein Herz, im Gegensatz zu meinem, regelmäßig und hart schlug.

"Du warst schon immer ein Feigling. Wie gesunken muss man sein, eine zu Frau zu entführen, nur damit sie keine andere Wahl hat einen zu heiraten."

"Dank dir ist meine Firma pleite gegangen. Da ist es doch nur gerecht, dass deine Cousine mit ihrem Erbe mir hilft. Findest du etwa nicht?",fragte er unschuldig.

"Du Mistkerl", zischte ich so leise, dass es nur Dastan hören konnte.

Unerwartet fiel die Tür, die noch offen stand, in den Rahmen. Diesen Moment wollte Dastan ausnutzen und  sich auf Azad stürzen. Dieser jedoch hatte sich sofort im Griff und richtete die Pistole wieder auf Dastan.

"Reicht dir die eine Narbe von mir nicht aus. Willst du eine weiter?", kam es dumpf von Azad.

'Dastan hatte seine Narbe, die er von der Augenbrauen bis zu Schläfe hatte, von Azad'

Fuhr es mir erschrocken durch den Kopf.
Aber warum?
Ohne ein Kommentar stürzte sich Dastan auf Azad.

Azad, der überrascht vom Angriff war, kam nicht dazu abzudrücken. Dastan schlug Azad hart gegen die Holzwand und schlug immer wieder auf ihn ein. So lange, bis ich nicht mehr nutzlos zusehen konnte.

Ich lief zu ihnen rüber und zog mit meiner ganzen Kraft Dastan von Azad weg. Immer wieder wollte sich Dastan auf, dem liegenden, Azad stürzen.

"Hör auf. Du bringst ihn sonst noch um", bat ich ihn und bemerkte erstaunt, dass ich weinte.

Dastan sah mich mit zusammengezogen Augenbrauen an. Wir beide waren so abgelenkt, dass wir nicht mitbekamen, wie Azad aufstand und raus lief.

Dastan lief ihm fluchend hinter her, aber Azad war schon in seinem Auto und fuhr wie ein Irrer weg. Nach einigen Minuten kam Dastan
aggressiv und deprimiert zurück. Er fuhr sich durch die Haare und trat mit voller Wucht gegen die Wand.

"Wa-as ist los", fragte ich ängstlich.

"Er hat meine Autoreifen aufgeschlitzt, das ist los!", rief er erregt.

Gerade wollte ich auf ihn zu gehen, als sein Handy ein Ton von sich gab.

Sein Handy lag auf dem Boden in der Ecke. Ich ging hastig drauf los und hob es auf.

Ich stieß ein Schrei aus, als ich die SMS las, die  von Azad stamm.

Dastan war mit einem Schritt bei mir und nahm mir das Handy aus der Hand.

> Die Presse wird jeden Moment bei euch sein. Viel Erfolg. Ich freue mich jetzt schon köstlich.<

"Scheiße", schrie Dastan.

Genau in diesem Moment wurden wir beide von einem Blitzstrahl unterbrochen.


Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt