Wütend holte ich die drei größten Taschen aus meinem Kleiderschrank und packte so viel ein, wie rein passte. Klamotten, Zahnbürste, Make-Up, mein Laptop, Handyaufladekabel. Mit den Taschen bepackt ging ich die Treppe runter. Meine Mutter saß immer noch mit verborgenem Gesicht auf dem Hocker. Meinen Dad hatte ich nicht gesehen, aber das Auto war weg. Dylan war bei meiner Mom. Er saß neben ihr auf der Couch, doch sagte nichts. Als Dylan mich im Flur sah warf er mir einen vernichtenden Blick zu und nickte bedeutungsvoll in Moms Richtung. Ich stöhnte leise und ging ins Wohnzimmer. Meine Mom sah auf. Ihre Augen waren glasig und rot. Ich setzte mich ihr gegenüber. Ich sah zu Dylan.
„Dylan.“ sagte ich schnippisch. Er zog eine Grimasse, stand aber auf und ging. Ich sah meine Mom an.
„Du kannst gehen, May.“ sagte Mom leise. „Ich verstehe deinen Hass auf mich. Ich hätte es dir schon vor langer Zeit sagen sollen. Jetzt habe ich alles kaputt gemacht. Ich habe Josh verloren. Ich habe dich verloren. Und du hast deinen Vater verloren. Ich kann nicht von dir verlangen, dass du mir verzeihst. Ich hoffe nur, du kannst mir eines Tages wieder in die Augen sehen.“ sagte sie heiser.
„Das tue ich.“ sagte ich, doch mein Lächeln blieb aus. „Ich hasse dich nicht. Aber brauche eine Pause...“ sagte ich dann. Sie nickte.
„Kann ich dich mal was fragen?“ sagte ich zu ihr. Sie hob eine Augenbraue und nickte wieder.
„Wieso hast du es mir gesagt?“ fragte ich und als ich merkte, wie dämlich die Frage klang korrigierte ich sie.
„Ich meine, warum hast du es mir ausgerechnet gestern gesagt?“
„Ich habe mit der Mutter von Niall gesprochen. Sie hat mir von ihrem Mann erzählt. Ich habe ihn sofort erkannt und da hat es mich alles wieder eingeholt. Es war alles schon längst verjährt. Wir waren eine Familie. Du hast Josh geliebt, wie einen Vater und er dich, wie seine Tochter. Wir gehören zusammen. Aber als ich gehört habe, dass James tot ist und sein Junge im Krankenhaus liegt... Ich musste er dir sagen.“ Ich nickte langsam und stand auf. Ja, sein Junge lag im Koma. Mein Junge. Mein Bruder. Ich atmete tief durch und schluckte die Tränen runter. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging aus dem Wohnzimmer in Richtung Haustür, die Taschen unter den Armen.
„Ich liebe dich, May. Es tut mir Leid.“ flüsterte meine Mom schwach.
„Bye Mom.“ antwortete ich und lies die Tür ins Schloss fallen.
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Between Tears And Kisses - 1D FF
FanfictionBetween Tears And Kisses erzählt von der Geschichte eines Mädchens, dass aus unerklärlichen Gründen entführt wird und feststellt, dass sie nicht die einzige Entführte ist. Zu den anderen Gefangenen gehört die Weltbekannte Boyband One Direction. Zusa...