Albtraum

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Schweißgebadet und mit einem lauten Schrei erwachte ich und saß kerzengerade in dem großen Bett. Ich sah mich in dem dunklen Zimmer um und eine unbeschreibliche Panik stieg in mir auf. Ich spürte eine Hand über meinen Rücken streichen und drehte mich hastig mit einem schrillen Kreischen um, wobei ich die Hand wegschlug. Ich sah in der Dunkelheit zwei grüne Augen aufleuchten und langsam beruhigte ich mich wieder und mein Atmen wurde regelmäßiger.

„May, Süße, alles ist gut du hattest nur einen Alptraum.“ sagte Harry raue und doch weiche Stimme beruhigend. Tränen kullerten mir über die Wangen und ich schluchzte. Mit schreckgeweiteten Augen nahm Harry mich behutsam in den Arm.

„Willst du mir davon erzählen?“ fragte er vorsichtig. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machten, aber ich wusste, dass ich ihm immer alles anvertrauen konnte.

„Da war Niall... im Badezimmer...“ begann ich schluchzend. Harry sah mich überrascht an.

„Aber ist das denn nicht gut?“ fragte er mich verwirrt. Ich schüttelte gequält den Kopf.

„Er lag in... er war in einem...“ brachte ich heiser hervor. Harry verstand mich und nahm mein Gesicht in seine Hände.

„Schon gut, Süße. Mach dir keine Sorgen. Jetzt bin ich da. Alles ist gut.“ sagte er doch beim letzten Satz brach seine Stimme. Nein! Nichts war gut! Eben nicht. Jeder andere Mensch könnte einen solchen Alptraum haben. Doch würde er danach beruhigt weiter schlafen können, weil er nichts zu befürchten hatte. Ich jedoch lebte in einem solchen Alptraum. Ich lebte in Angst um meinen großen Bruder. Wir alle lebten in Angst. Und die Anspannung wuchs. Sie wuchs mit jeder Sekunde, die der kleine fröhlich Ire im Krankenhaus lag. Ungewiss ob er jemals wiederkommen würde.

„Harry. Ich möchte ihn heute besuchen. Ich möchte Niall besuchen.“ sagte ich mit zittriger Stimme. Harry nickte zustimmend.

„Wir besuchen ihn. Aber jetzt schlaf dich erst mal aus.“ sagte Harry, der sich wieder gefasst hatte. Ich lehnte mich zurück und kuschelte mich dicht in seine Arme. Harry umschlang mich und barg mich so in seinen sicheren Armen. Trotz des Schutzes, den Harry mir bot, konnte ich nur schwer wieder einschlafen. Irgendwann lauschte ich Harrys gleichmäßigem Atem und die Müdigkeit überkam mich.

Between Tears And Kisses - 1D FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt