Nur kein Streit!

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Verblüfft sah ich ihm nach, wie er ins Badezimmer ging. Ich knöpfte meine Bluse zu und ging ihm nach.

„Harry! Was soll das denn jetzt?“ fragte ich. Er hatte sich bereits Boxershorts und T-Shirt angezogen und war dabei ein Jeanshose aus dem Koffer zu wühlen. Er sah mich an.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“ sagte er resigniert. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Warum haust du einfach ab?“ fragte ich ihn leicht bissig.

„Wie gesagt, ich muss zu Louis.“ sagte er kalt und zog sich die Jeans an.

„Ach jetzt tu doch nicht so. Bist du etwa beleidigt weil ich gesagt hab; Ich glaub, das kriegst du hin?“ Ich runzelte die Stirn. Harry schien verärgert.

„Nenn' es wie du willst. Ich geh jetzt.“ sagte er und klappte mit einem Rumms den Deckel auf den Koffer. Er lief die Treppe hinunter. Ich folgte ihm etwas aufgebracht.

„Das ist doch wohl nicht dein ernst! Was ist denn los mit dir?“ fragte ich. Harry nahm seine Jacke vom Haken und drehte sich wütend zu mir um.

„Was mit mir los ist? Weiß ich nicht sag du's mir.“ sagte er.

„Wie bitte?“ ich sah ihn verwirrt an.

„Naja, ich scheine jawohl ein ziemlich großes Problem zu haben.“ sagte Harry und zog seine Jacke an.

„Harry, ich...-“

„Ja, klar war nur ein Scherz. Ich will gar nicht wissen, was von den Dingen du da oben abziehst noch alles nur ein Scherz ist.“ rief er wütend und knallte nach dem hinaus gehen die Haustür zu. Tränen stiegen mir in die Augen. Tränen der Wut und des Entsetzens. Wie hatte er das denn gemeint. Was dachte er von mir? Ich schluchzte und Tränen kullerten meine Wange hinunter. Ich riss eine Jacke vom Haken und warf sie wütend gegen die Tür. Schluchzend sank ich an der Wand auf die Knie. So einen Streit hatten wir schon lange nicht mehr. Das letzte mal, als er die Villa ganz allein bezahlt hatte. Aber dieses Mal hatte er mich echt verletzt. Vor fünf Minuten war noch alles in mehr als bester Ordnung. Hätte ich doch nur diesen klitzekleinen Satz für mich behalten. Ich konnte ja nicht ahnen, wie ernst er das nehmen würde. Normalerweise war er doch sehr humorvoll. Ich verstand es nicht. Er war einfach gegangen ohne ein „Auf wiedersehen“ und hatte mich hier stehen lassen.

Ich hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. War das Harry?

Ich sprang auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Die Haustür ging auf und erschrocken blieb Liam in der Tür stehen als er mich sah. Danielle lugte ihm über die Schulter.

„May?!“ flüsterte Liam mit großen Augen. Danielle schob sich an ihm vorbei und kam schnellen Schrittes auf mich zu. Sofort nahm sie mich tröstend in den Arm. Liam stand immer noch wie angewurzelt in der Tür.

„Was ist den passiert, Süße?“ fragte Danielle behutsam und strich mir über der Rücken.

„Harry und ich hatten nur einen kleinen Streit. Halb so wild.“ versicherte ich ihr, doch ein tiefer Schluchzer strafte mich lügen. Liam schloss die Haustür und kam auf mich zu gelaufen.

„Was?! Worum gings denn?“ fragte er verwirrt. Danielle zischte ihn an.

„Sowas fragt man nicht!“

„Ich hab wohl einen kleinen Spruch gemacht und hab ihn sehr verletzt. Dabei war es nur ein Scherz.“ murmelte ich unter Tränen. Liam seufzte.

„Auch, May. Er wird sich schon wieder ein kriegen. Du kennst doch Harry.“ sagte Danielle.

„Ja, das hab auch gedacht.“ flüsterte ich eher an mich selbst gerichtet.

„Hat Harry dich angeschrien?! Soll ich mit ihm reden?“ fragte Liam euphorisch. Ich schüttelte die beiden ab.

„Hört auf mich zu trösten. Es ist alles meine Schuld, okay!“ rief ich und rannte nach oben. Ich ging ins Badezimmer und meine Augen abzutrocknen und und mein Make-up aufzufrischen. Ich entschloss gleich zu meiner Mom loszufahren, so wie ich es geplant hatte, bevor Eleanor offiziell schwanger war und bevor Harry und ich den Streit hatten. Ich sammelte meine Sachen zusammen und ging runter in die Küche. Danielle und Liam saßen am Tisch. Liam telefonierte und Danielle blätterte in der Zeitung auf dem Küchentisch.

„Ja, ist gut. Mach ich. Tschau.“ sprach Liam in den Hörer und legte auf.

„Das war Harry. Er hat mich angerufen. Nicht ich ihn.“ sagte Liam schnell. Ich lächelte müde.

„Ist schon gut, Liam. Tut mir Leid wegen vorhin. Ich war einfach...“

„May, Harry hat gesagt, er kommt sich so bescheuert vor. Es tut ihm richtig Leid. Er ist gerade bei Louis.“ sagte Liam und lächelte.

„Oh.“ sagte ich nur. Wärme breitete sich in mir aus.

Between Tears And Kisses - 1D FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt