Just normal Kids

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Ashley's P.O.V

Damon und die Kinder hatten sich im Park genügend ausgetobt, also beschlossen wir zu Charlie und Magret zu fahren, damit die Kinder sich ausruhen konnten.
Ich blieb im Flur stehen und sog den mir vertrauten Geruch auf. Hier, in diesem Haus, hatte ich
einen sehr großen Teil meiner Kindheit verbracht.
Damon schien nicht mehr so abgelenkt zu sein, viel mehr konzentrierte er sich jetzt auf etwas von dem ich noch keine Ahnung hatte.
Emilia und Aiden waren schon im Auto eingeschlafen, aber Damian lag noch in den Armen seines Vaters, als wir uns auf das Sofa im Wohnzimmer setzten.
Charlie und Magret beobachteten fasziniert, wie Damon seinen Sohn keinen Moment aus den 
Augen ließ und ihm immer wieder durch sein schwarzes Haar strich, während Damian die Augen langsam zufielen.
>>Möchtest du nicht lieber ins Bett?<<, fragte Damon ihn.
Damian schüttelte nur mit dem Kopf und kuschelte sich an die Brust seines Vaters, was dieser mit einem sanften Lächeln quitierte.
>>Wie geht es Stefan?<<, fragte mein Großvater an Damon gewandt und stellte ihm eine Tasse mit heißem Kaffee hin.
>>Er versucht sich grade mit unserer Mutter anzufreunden, aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich keineahnung wie es ihm geht, obwohl wir imselben Haus wohnen<<, erklärte Damon und wiegte Damian in seinen Armen, als wäre dieser noch ein Baby.
Ich bemerkte die Veränderung in den Gesichtern meiner Großeltern und wusste, was mich nun erwarten würde. 
>>Eure Mutter? Ist die nicht schon lange Zeit Tod?<<, fragte Magret schließlich und sah ihn an, als könne sie die Antwort allein in seinem Gesicht finden.
>>Vor ein paar Jahren ist unser Vater in Mystic Falls aufgetaucht. Wir haben uns nichts dabei gedacht, Hexen hatten da wohl ihre Finger im Spiel, und ihn zurückgeschickt. Ich wollte ihn nicht bei uns haben. Danach haben wir nicht mehr darüber gesprochen und dann stand vor Zwei Tagen plötzlich unsere Mutter vor der Tür und wollte uns sehen.<<
An dieser Stelle brach Damon ab, denn er war nicht viel weiter gekommen. Auch wenn wir erst am nächsten Tag abgefahren waren, hatte er nicht mit ihr gesprochen, obwohl sie lange Zeit alleine im Wohnzimmer gesessen hatten, während sie darauf warteten das wir vom Einkaufen heimkehrten.
War er doch einmal gezwungen sie anzusprechen, hatte er sie immer nur mit ihrem Namen angesprochen, sie immer nur Sarah genannt. 
Durch unsere besondere Verbindung konnte ich fühlen was er fühlte, auch wenn er alles tat um seine Gefühle abzuschotten.

Stefan's P.O.V

Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, lag ich auf dem Sofa im Salon und betrachtete Gedankenverloren die kunstvoll gestaltete Zimmerdecke, während ich im Haus nach Geräuschen lauschte. Für meinen Geschmack war es zu still. Ich hatte mich an den Lärm der Kinder gewöhnt und an Damon und Klaus, die sich immer gegenseitig aufzogen.
Ich konnte meinem Bruder nicht verübeln, dass er sich entschlossen hatte, für ein paar Tage die Stadt zu verlassen. Für ihn war das alles zuviel. Er hatte mir immer voller Stolz von unserer Mutter erzählt, von ihrer Güte und Lieblichkeit, von dem Versprechen, dass er ihr stumm gegeben hatte, als ich zur Welt kam. 
Und dann stand sie aufeinmal vor der Haustür und hatte nichts mehr mit der Frau gemein, von der Damon mir immer erzählt hatte. Zwar sah sie aus wie die Frau auf den Fotos, die Damon reihenweise in seinem Zimmer hatte, aber sonst war da nichts mehr. Sie lebte schon seit Sieben Jahren auf dieser Welt, hatte gelernt sich anzupassen, war ein Mitglied der Gesellschaft geworden. Ihm gegenüber hatte eine Fremde gestanden, die behauptete seine Mutter zu sein und erwartete von ihm, dass er sich damit abfand. 
Doch das konnte Damon nicht und ich wusste das. Schmunzelnd hatte ich Damon und Sarah beobachtet, als sie im Wohnzimmer gesessen hatten. Sarah hatte versucht ein Gespräch mit ihm zu beginnen, indem sie von seiner Kindheit erzählte, was Damon nur mit einem schnauben und einem genervten Augenrolle zur Kenntnis genommen hatte. Spätestens als er höhnisch aufgelacht hatte, hätte jeder der ihn kannte das Weite gesucht, denn wir wussten wann Damon dabei war die Kontrolle über seine Geduld zu verlieren.
Er hatte es vermieden mit ihr zu sprechen und wenn es doch einmal nötig war, hatte er sie nur Sarah genannt.
Aus seiner Stimme war keine Emotion zu lesen und genau das hatte Sarah so verschreckt.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich Schritte hörte, die immer näher kamen und schließlich standen Klaus und Caroline vor mir.
>>Wie geht's dir?<<, wollte Caroline von mir wissen.
>>Ich hab keineahnung<<, gestand ich.
Ich hatte wirklich keineahnung, was ich fühlen sollte. Sollte ich mich freuen, dass unsere Mutter wieder lebte? Ich versuchte es wie Damon zu machen und meine Mimik unter Kontrolle zu halten, aber ich bemerkte selbst, wie mein ruhiger Gesichtsausdruck einem qualvollen wich. Klaus setzte sich an mein Fußende und Caroline setzte sich so hin, dass mein Kopf in ihrem Schoß gebettet war und strich mir dann durch die Haare.
>>Wenn du nicht willst, dass sie hier ist, musst du es nur sagen<<, bemerkte Caroline.
>>Ich weiß nicht, ob ich sie hier haben will<<, murmelte ich, aber die beiden konnten trotzdem alles hören.>>Ich kenne sie nur aus Erzählungen meines Bruders. Eigentlich ist sie mir Fremd.<<
Klaus seufzte und legte seinen Kopf nach hinten.
>>Mit anderen Worten: Du bist dir nicht sicher, ob du sie als deine Mutter akzeptieren kannst<<, stellte er klar.
>>Du hast auch Familie, Nik, du kennst das selbst<<, beteuerte ich.>>Damon hat mich großgezogen, war immer für mich da und hat mir alles beigebracht. Egal was ich vor mir sehe, er ist immer da.<<
Verstehend nickte Klaus und klopfte mir auf das Bein.
>>Warum müsst ihr Salvatores nur immer so kompliziert sein?<<, murmelte er grinsend.>>Ich hab das immer an euch bewundert, aber ich ihr könnt nicht immer auf der selben Seite stehen. Du musst dich nicht gegen deine Mutter wenden, nur weil er es tut.<<
Ich schüttelte den Kopf.
>>Ich tue das nicht deswegen. Er hat Giuseppe weggeschickt, obwohl er ihn geliebt hat. Nur meinetwegen hat er ihn zurückgeschickt, weil er wusste, ich könnte nicht mit der Schuld leben ihn zu sehen, obwohl ich ihn umgebracht hab<<, erklärte ich.
Caroline's Blick verdunkelte sich und sie lachte kehlig.
>>Stefan, wir haben alle mitbekommen, wie das mit Giuseppe abgelaufen ist. Damon hasst euren Vater<<, protestierte sie.
>>Er hat auch Bonnie gehasst und Rebekah, aber heute würde er alles für sie tun. Jemanden zu hassen, ist Damon's verkorkste Art jemanden zu lieben und es nicht zu zeigen<<, versuchte ich zu erklären und setzte mich auf.
Ich wollte vor den anderen nicht schwach wirken, es reichte schon aus, dass Damon immer den Beschützer miemte. Grade als ich noch was sagen wollte, betrat Sarah den Raum und sah uns fragend an.
>>Wir lassen euch alleine, wenn du uns brauchst, ruf einfach<<, sagte Klaus.
Caroline drückte mir einen Kuss auf die Wange und strich mir nocheinmal durchs Haar, bevor sie Klaus' Hand nahm und mit ihm den Raum verließ.
Unschlüssig blieb sie vor mir stehen, also rutschte ich ein Stück und bot ihr den Platz neben uns an, ließ aber genug Abstand zwischen uns.
Eine Weile herrschte eine bedrückende Stille, die ich nutzte, um meinen Gedanken nachzuhängen.
>>Ich hab dich nicht aufwachsen sehen, Stefan, also könntest du mir doch etwas von deiner Kindheit erzählen<<, schlug sie vor.
Mit ihr zu reden würde wahrscheinlich besser sein, als sie die ganze Zeit anzuschweigen und ihr das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein, was ja auch irgendwo so war.
>>Meine Kindheit war super<<, antwortete ich in Gedanken versunken.
>>Möchtest du mir auch sagen, warum?<<, hackte sie nach.
Um ein Gespräch mit ihr herumzukommen, würde ich nicht schaffen, wurde mir in diesem Moment klar, aber ich wollte nicht so naiv sein und sie einfach an meinem Leben teilhaben lassen. 
>>Um genau zu sein, willst du wissen, ob Damon sein Versprechen gehalten hat, oder?<<, stellte ich klar.>>Hat er. Damon war da, wenn ich ihn brauchte.<<
Ein Teil von mir sträubte sich dagegen, mit ihr zu reden. Was wusste ich schon über sie?
>>Stefan, dass ich nicht bei euch sein konnte, tut mir leid<<, entschuldigte sie sich.
>>Es muss dir nicht leid tun, dass du nicht bei uns sein konntest, Sarah, okay?<<, sagte ich verzweifelt und rieb mir durchs Gesicht.
Ihr Gesicht verzog sich schmerzlich, als ich sie bei ihrem Vornamen ansprach, aber ich konnte nicht anders.
>>Die Hexe bei der ich war, hat mir viel von euch erzählt<<, begann sie.>>Die Legendären Salvatore Brürder, ihr habt euch auf der anderen Seite einen sehr respektabelen Namen aufgebaut.<<
Wollte sie jetzt wirklich darüber reden, dass Damon und ich nicht immer brav gewesen waren?
>>Ich kann dir nichts darüber erzählen<<, blockte ich ab.>>Ich rede nie darüber, nur mit Damon, und der ist ja nicht hier. Irgendwann werde ich dir alles erklären, aber nicht jetzt.<<

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