Time Out (1)

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Damons P.O.V

Ich schloss die letzte Tasche und trug sie nach Unten. Die ganze Nacht hatte ich mir Carolines Vorschlag, Zwei Tage mit Ashley wegzufahren, durch den Kopf gehen lassen. Klaus und sie würden auf Damian und Emilia aufpassen und wir würden Zwei Tage nicht erreichbar sein und uns einfach nur um uns kümmern. Ich hoffte wirklich, dass uns das alles einen guten Schritt nach vorne bringen würde. Elena hatte mir die Schlüssel für das Haus am See ihrer Eltern überlassen und mir viel Glück gewünscht. Das Haus am See. Das würde nicht nur heißen, dass wir alleine waren, sondern auch völlig abgeschieden. Heute Nacht war ich durchs Haus geirrt hatte sie schlafend in der Bibliothek vorgefunden und sie dann ins Bett getragen. Ich selbst hatte die Nacht in einem der Gästezimmer verbracht und ich war mir fast sicher, dass ich das heute wieder tun würde.
>>Pass gut auf Mommy auf<<, sagte Damian eindringlich und schlang seine Arme um meinen Hals.
Ich drückte ihn und ließ ihn dann wieder runter. Ich musste ihm keine Antwort geben und die verlangte er auch nicht von mir. Jetzt wandte ich mich an Emilia, hockte mich vor sie auf den Boden und zog sie in meine Arme.
>>Hör auf deine Brüder und Klaus<<, flüsterte ich und gab ihr einen Kuss aufs Haar.
Als ich sie losließ, rannte sie sofort zu Klaus und er nahm sie hoch. Ashley verabschiedete sich ebenfalls noch von Klaus und meinem Bruder, bevor sie stur ihre Tasche nahm und an mir vorbeiging. Ich hatte keineahnung, wie ich die nächsten Zwei Tage überstehen sollte, wenn wir so miteinander umgingen. Selbst als ich ins Auto stieg und losfuhr, wechselten wir kein Wort miteinander. Sie sah einfach nur aus dem Fenster. Seufzend umklammerte ich das Lenkrad und drückte das Gaspedal weiter runter. Drei Stunden fahrt standen uns noch bevor, und da wir eh nicht redeten, konnte ich inruhe meinen Gedanken nachhängen. Mir war klar, einfach beenden würde ich diese Ehe nicht. Ich würde um Ashley kämpfen und wenn das bedeutete, das ich die nächsten Fünf Jahre meines Lebens in diesen Kampf investieren müsste, ich würde es tun. Gestern Nacht, als ich sie schlafend in der Bibliothek vorgefunden hatte, war mir klar geworden, dass unsere Liebe nicht wegen dieser Legende existierte. Diese Legende existierte wegen unserer Liebe und nicht umgekehrt. Daran würde ich einfach festhalten, aber ich konnte Ashley keinen Vorwurf daraus machen, dass sie nicht mit mir sprach. Immerhin war ich es, der Mist gebaut hatte und jetzt zu Feige und zu Stolz war, das einzusehen.
An einer Raststätte machte ich halt, damit sie ihren menschlichen Bedürfnissen nachkommen und ich mir die Beine vertreten konnte. Heute Morgen war alles ziemlich schnell gegangen und sie hatte keine Zeit zum Frühstücken, also ging ich rein, holte ihr ein Brötchen und ein Kaffee und setzte mich auf die Motorhaube.
>>Danke<<, sagte sie nur und nahm mir die Tüte und den Pappbecher aus der Hand, bevor sie sich neben mich setzte und schweigend aß.
Ich sah einfach nur nach vorne und atmete tief durch. Mit Ashley hatte ich ein solches Glück. Elena hatte meinen Launen nicht standgehalten und Caroline auch nicht. Ashley war die einzige, die sich die Mühe gemacht hatte hinter die Maske zu sehen und ich hatte das einfach für Selbstverständlich genommen.
Nachdem sie aufgegessen hatte, stiegen wir wieder ein und fuhren weiter. Wieder redeten wir nicht miteinander, aber ich konnte spüren wie sie sich fühlte. Manchmal konnte ich diese Seelenverwandtschaft wirklich verfluchen.
>>Wir müssen anhalten, wenn wir durch Mystic Falls fahren und Lebensmittel kaufen<<, durchbrach ich die Stille und bekam nur ein: >>Okay.<<
Vor dem Supermarkt suchte ich mir einen Parkplatz, stieg aus und öffnete Ashley die Autotür. Meine Manieren hatte ich auch nach Sieben Jahren nicht verloren und zu meinem Glück brachte diese vertraute Geste sie sogar zum Lächeln. Wir holten einen Einkaufswagen und schlenderten dann durch die Gänge. 
>>Was möchtest du zum Abendessen?<<, wollte ich von ihr wissen und packte ein paar Sachen in den Wagen.
>>Keineahnung, lass dir was einfallen<<, erwiderte sie und schob den Wagen vor sich her.
So würde das sicherlich nichts werden, schoss es mir durch den Kopf. Irgendwie musste ich es schaffen zu ihr durchzudringen und ihr zu beweisen, dass es mir Ernst war. Ich kaufte also einfach alles was ich für Nudelauflauf brauchte und hoffte, dass sie ihn essen würde. Bei uns wurde zu Hause immer seltener gekocht, wir bestellten häufig Essen, weil die Zeit fehlte. Damian und Aiden mussten zum Fußball, Emilia ging tanzen und selten waren alle zusammen zu Hause.

New Life 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt