Ashleys P.O.V
Mehr als Fünf Minuten warteten wir nun schon auf Doktor Jenkins. Seine Sprechstundenhilfe hatte uns in einen kleinen Raum gesetzt, der gemütlich eingerichtet war. Ein Sofa, ein paar Bücherregale und ein Sessel, der dem Sofa gegenüber stand.
>>Ich hoffe die berechnen die Wartezeit nicht auch<<, beschwerte sich Damon.
Ich traute mich gar nicht zu fragen, was eine Stunde hier kostete. Wahrscheinlich würde er mich sowieso nur anlügen. Den anderen hatten wir gesagt wo wir hingingen und uns ein paar merkwürdige Blicke eingehandelt. Letztlich hatten Klaus und Caroline sich Damian und Emi geschnappt um mit ihnen in den Zoo zu gehen, während Stefan und Elena mit Kol und Aiden das Haus verlassen hatten, um Meredith und Alaric zu besuchen. Wenn ich an Kol und Aiden dachte musste ich lachen. Zwanzig Jahre Altersunterschied und die Beiden konnten nicht alleine gelassen werden. Sie hatten nur Unsinn im Kopf.
>>Er wird wohl gleich kommen<<, versuchte ich Damon zu beruhigen und zu meinem Glück öffnete sich kurz darauf die Tür und Doktor Jenkins trat ein. Zu meiner Überraschung eine Frau mittleren Alters, mit kurzen blonden Haaren und braunen Augen.
>>Ich bin Doktor April Jenkins<<, stellte sie sich vor und reichte uns die Hand.
>>Damon und Ashley Salvatore<<, erwiderte Damon und setzte sich wieder auf das Sofa.
Ich setzte mich neben ihn und langsam wurde ich nervös. War es wirklich eine gute Idee herzukommen? Inzwischen war ich mir da nicht mehr so sicher.
>>Vielleicht fangen wir klein an<<, beschloss sie, nahm ihren Notizblock und den Stift dazu. >>Wie lange sind sie schon zusammen?<<
>>Sieben Jahre<<, antwortete Damon.
>>Und wie lange sind sie verheiratet?<<, fuhr sie fort.
>>Fünf Jahre<<, antwortete diesmal ich.
Überrascht sah sie auf und musterte uns skeptisch. Dann schluckte sie und zog die Augenbrauen zusammen.
>>Mr Salvatore<<, wandte sie sich an Damon. >>Wie alt war Ashley, als sie sie geheiratet haben?<<
Warum spielte das eine Rolle?
>>Ähm... Neunzehn<<, antwortete er verwirrt und spielte mit dem Ring an seinem Finger.
>>Und wie alt waren sie selbst zu diesem Zeitpunkt?<<, wollte sie nun wissen.
>>Vierundzwanzig. Aber warum ist das wichtig?<<, erwiderte Damon und zog die Stirn in Falten.
Wieder musterte sie uns nur und schrieb dann etwas auf ihren Block.
>>Wessen Idee war es herzukommen?<<, fragte sie jetzt und machte keine Anstalten Damon eine Antwort zu geben.
>>Das war meine<<, meldete ich mich erneut zu Wort.
>>Und warum?<<, hackte sie nach.
>>Ich dachte vielleicht, es würde helfen, mit einer Person zu reden die Objektiv an die Sache herangeht<<, gab ich zurück.
Langsam bekam ich ein seltsames Gefühl und in mir machte sich der Gedanke breit, einen riesigen Fehler zu machen.
>>Hm<<, murmelte sie und stellte ihre Fragerei für einige Minuten ein.
Verwundert wanderte mein Blick zu Damon, der nur mit den Schultern zuckte und sich dann wieder seinem Ring widmete. Ich wusste, wie sehr er es hasste ausgefragt zu werden.
>>Sind sie nervös Mr Salvatore?<<, durchbrach Doktor Jenkins die Stille.
Ihr Blick haftete an seiner Hand, wo Damon noch immer mit seinem Ring spielte.
>>Nein<<, gab Damon kühl zurück.
Jetzt wanderte ihr Blick zu meiner Hand und blieb an dem Ring haften.
>>Sind diese Ringe ihre Eheringe?<<, wollte sie wissen und sah Damon fragend an, der den Kopf hob und das Spielen einstellte.
>>Nur ihrer, meinen hatte ich schon vorher. Das hier ist mein Ehering<<, erwiderte er und hob seine andere Hand, an der sein silberner Ring prangte.
>>Sie gleichen sich<<, stellte sie fest. >>Hat das irgendeine Bedeutung?<<
Damon seufzte und beugte seinen Oberkörper nach vorne.
>>Mein kleiner Bruder hat denselben Ring wie ich<<, erklärte er. >>Darauf ist unser Familienwappen und deswegen habe ich Ashley einen anfertigen lassen, der unseren gleicht, aber dennoch etwas anders ist.<<
>>Warum sollte dieser Ring etwas anderes sein?<<, wandte sie sich erneut an Damon.
Offensichtlich sah sie in ihm das größere Problem.
>>Ich hab keine Ahnung<<, stellte Damon klar. >>Ich hatte eine bestimmte Vorstellung davon, wie der Ring sein soll und hab ihn anfertigen lassen.<<
>>Anfertigen?<<, hackte Doktor Jenkins erstaunt nach. >>Wieviel hat sie dieses " Anfertigen " gekostet?<<
Jetzt war auch ich hellhörig geworden. Damon hatte nie ein Wort darüber verloren, was ihn der Ring gekostet hatte.
Eine Zeit lang antwortete Damon nicht, aber das unsere Blicke auf ihm lagen, reichte offensichtlich aus. Seufzend ergab er sich.
>>25000 Dollar<<, nuschelte Damon.Damons P.O.V
Vorsichtshalber zog ich den Kopf ein. Ich wusste, wie sehr Ashley es hasste, wenn ich Geld für sie ausgab. Das wir verheiratet waren, machte dabei für sie keinen Unterschied. Entschuldigend sah ich sie an und fühlte mich augenblicklich schlecht. Das der Ring so teuer war hätte ich ihr nicht verschweigen dürfen, aber ich hatte gewusst, dass sie ihn niemals annehmen würde, wenn sie den Preis gekannt hätte. In Ashleys Gesicht zeichnete sich die Wut deutlich ab und ich witterte bereits einen erneuten Streit. sobald wir das Gebäude verlassen würden. Doktor Jenkins sah mich gespannt an. Wahrscheinlich wartete sie darauf, dass ich noch mehr dazu sagte, aber ich wusste nicht was und ich wusste nicht, was ich hier sollte.
>>Warum geben sie soviel Geld für einen Ring aus?<<, fragte Doktor Jenkins und zog interessiert die Augenbrauen zusammen.
>>Ich hab mehr als genug Geld und außerdem kaufe ich den Ring ja nur einmal<<, erklärte ich. >>Die 25000 Dollar waren es mir wert, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen und jeder das sieht.<<
>>Sie wollten mit diesem Ring also ihr Revier makieren<<, schlussfolgerte sie.
Drohend lehnte ich mich nach vorne.
>>Hören sie! Ich bin kein verdammter Hund, ich pinkel nicht alles an, aber es gibt bestimmte Dinge, die teile ich nicht gerne und Ashley gehört dazu<<, machte ich ihr klar und lehnte mich wieder nach hinten.
>>Wir schweifen sowieso vom Thema ab<<, meinte sie und schrieb etwas auf das Blatt vor sich. >>Sie sind hier, weil sie ein Problem in ihrer Beziehung haben und offensichtlich glauben, es so lösen zu können. Haben sie denn über eine Trennung nachgedacht?<<
Sofort wanderte mein Blick zu Ashley, die ihn erwiderte und mich bittend ansah. Niemand von uns wusste, was er antworten sollte, aber ich sah ihr an, dass diese Frage sie überforderte, also nahm ich ihre Hand und verschloss unsere Finger miteinander.
>>Natürlich haben wir darüber nachgedacht<<, antwortete Ashley endlich. >>Aber so einfach ist das nicht.<<
>>Und warum nicht?<<, hackte sie nach.
>>Nicht nur, dass wir schon aneinander gewöhnt sind, sondern auch das wir Kinder haben spielt eine Rolle<<, antwortete diesmal ich.
Überrascht sah sie uns an. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet.
>>Kinder?<<, fragte sie nach, um nocheinmal sicherzugehen, auch nichts falsch verstanden zu haben.
>>Zwillinge. Damian und Emilia sind Fünf Jahre alt.<<Nach weiteren Fragen über unsere Kinder wurden wir endlich aus diesem Verhör entlassen. Ich hatte nichts gegen Doktor Jenkins, allerdings konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie uns das helfen sollte. Mich wunderte es bloß, dass Ashley nichts sagte, als wir im Auto saßen. Eigentlich hatte ich angenommen, sie würde sich über die Sache mit dem Ring noch an mir auslassen, aber sie tat es nicht. Im gegenteil. Sie wirkte ruhig. Und das machte mir noch mehr sorgen. Sie war erschreckend ruhig. Zum Schluss hatte Jenkins ein Einzelgespräch angeordnet. Morgen wollte sie Ashley sprechen und Übermorgen kam ich dann an die Reihe. Ich würde ihr nicht vorschreiben was sie zu sagen hatte, immerhin hatte sie den Vorschlag gemacht herzukommen. Wenn es mir schon nicht half, dann wenigstens ihr. Das wünschte ich mir für sie.
>>Hey<<, ich zog sie an der Hand zu mir, als wir das Wohnzimmer betraten. >>Alles inordnung bei dir?<<
>>Nichts ist inordnung<<, sie löste sich aus meinem Griff und strich sich durchs Gesicht. >>Ich stecke fest, Damon.<<
>>Was soll das heißen?<<, wollte wissen und zog die Augenbrauen hoch.
>>Ich... ich weiß, dass du deinen Kindern nur ein besserer Vater sein willst, als dein eigener es für dich war<<, begann sie und schluckte hart. >>Und ich weiß, dass du mir ein guter Ehemann sein willst. Du willst nur das beste für mich und trägst mich auf Händen. Und, Gott, ich liebe dich so sehr, aber wenn wir nicht wissen wie das mit uns weitergeht... Ich will nicht Monate warten bis ich dich verliere und...<<
Abrupt brach sie ab. Die Tränen hatten sich ihren Weg an die Oberfläche gebahnt und nahmen Überhand. Wie Wasserfälle flossen sie über ihre Wangen und ich sah wie sie dabei war umzukippen. In Vampirgeschwindigkeit war ich bei ihr und fing sie auf. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass das irgendwann zuviel für sie werden würde. Immer miemte sie die Starke, aber sie war eben auch nur ein Mensch.
>>Du wirst mich nicht verlieren<<, versprach ich ihr und drückte sie an mich.
Nicht nur, um ihr halt zu geben, sondern auch, damit sie wusste, dass sie nicht alleine war. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und versuchte selbst die Tränen zu vermeiden.
>>Sieh mich an!<<, bat ich sie und drückte ihr Kinn nach Oben. >>Wir haben soviel zusammen durchgemacht und jedesmal hat es uns noch näher zusammengebracht. Wenn wir das hier überstanden haben und dann noch zusammen sind, kann nichts mehr zwischen uns kommen.<<
Sie schüttelte den Kopf und sah mich aus ihren grünen Augen an.
>>Wie kannst du dir da so sicher sein?<<, verlangte sie zu wissen.
>>Ich war noch nie jemand, der so leicht aufgibt<<, grinste ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Und ich log sie nicht an. Aufgeben würde ich sicher nicht.
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New Life 2.0
Fanfiction2 Teil von New Life... Seiner Freundin zuliebe ringt sich Damon durch das College zu besuchen, doch dann passiert etwas, womit niemand gerechnet hat und alle Zukunftspläne werden über Bord geworfen. Die Gefühle die Ashley und Damon für den jeweils a...