When the dead return

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Damon's P.O.V

Draußen dämmerte es bereits und es wurde merklich kühler. Nur ein leichter Wind wehte und keine Wolke verhing den Himmel. Perfekte Bedingungen also, damit Bonnie ihren Zauber sprechen konnte.
Sie hatte bereits alles vorbereitet, mit Sand ein Pentagramm in den Rasen gezeichnet, an dessen Spitzen Klaus und ich nun Fakeln aufstellten.
Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, machte ich mir sorgen, was dieser Hokus Pokus anrichten könnte. Um keinen Preis wollte ich Zweifel sähen und dafür sorgen, dass hier alles den Bach runterging.
Als Bonnie Jeremy nach seinem Tod ins Leben zurückgeholt hatte, konnte er Geister sehen und war mit der anderen Seite verbunden. Würde sowas auch mit Giuseppe passieren?
Während Klaus schon zu den anderen gegangen war, die es sich auf der Terasse und den Gartenmöbeln bequem gemacht hatten, schien Bonnie meine Abwesenheit zu bemerken, stellte die letzte Fakel an ihren Platz und kam dann zu mir.
>>Möchtest du was fragen, Damon?<<, wollte Bonnie von mir wissen und runzelte die Stirn.
Ich schluckte und nickte leicht.
>>Kann es irgendwelche Konsequenzen geben, Bonnie? Hexen, die dir danach an die Gurgel wollen oder was anderes Übernatürliches?<<, entgegnete ich.
Die Sorge um meinen Vater stand hinten an, ich machte mir dabei mehr sorgen um Bonnie.
>>Nein, wir holen deinen Vater aus dem Licht zu uns und nicht von der anderen Seite. Damon, es wird laufen wie geplant, du musst dir keine Sorgen um mich machen<<, kicherte Bonnie.
Wunderbar, die Hexe hatte mich erwischt. Mein Ruf als Bad Boy ging den Bach runter und egal was ich auch versuchte, ich schaffte es einfach nicht mehr, so wie früher, grundlos wegen egal was auszuflippen.
>>Bild dir bloß nichts ein, Bonnie Bennett<<, erwiderte ich.
Ich setzte mich neben meinen Bruder auf das Gartensofa und verschränkte die Arme Brust, um mich irgendwie abzulenken. Nur noch Zwei Stunden und dann würde Bonnie den Zauber, vor dem ich mehr Angst hatte als ich zugeben würde, brechen und meine Welt aus den Fugen geraten. Stefan und ich in einem Haus zusammen mit unseren Eltern. Schon lange hatte ich es aufgegeben mir vorzustellen, wie das wohl wäre, weil es einfach keinen Sinn machte. Selbst jetzt, wo meine Mutter in dem Korb Sessel vor mir saß und nachdenklich in den Nachthimmel schaute, wollte ich mir nicht vorstellen, wie es sein würde. Einfach, weil die Anwesenheit meiner Eltern im Moment noch keine Bedeutung für mich hatte. Was sollte ich mit ihnen anfangen, jetzt wo ich 24 Jahre alt war, glücklich Verheiratet und Vater?
Wenn das alles passiert wäre, bevor ich Ashley kennengelernt hatte, würde ich mich vielleicht darüber freuen, aber jetzt konnte ich das nicht. Wenn ich morgens die Augen aufschlug, wusste ich endlich was mit meinem Tag anzufangen. Jeden Tag passierte etwas neues und unglaubliches. Ob es die Kinder waren, die wieder etwas neues dazu lernten, oder meine Frau, von der ich jeden Tag neue Eigenarten kennenlernte.
>>Was ist los?<<, fragte Ashley, die sich inzwischen neben mich gesetzt hatte und mich besorgt musterte.
Ich lächelte leicht, schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie auf meinen Schoß. Sich sorgen zu machen, war nicht nötig, dass wusste ich. Für mich würde sich nichts ändern, aber für meinen Bruder und die Kinder schon. Ich musste Damian, Aiden und Emilia erklären, dass ihre Großeltern, die eigentlich schon lange Tod waren, jetzt für eine unbestimmte Zeit bei uns lebten und ich musste ihnen beibringen, dass all die Geschichten, die ich ihnen zum einschlafen von den Salvatore Brüdern erzählt hatte, der Wahrheit entsprachen und sich wirklich so zugetragen hatten.
>>Ich denke nur darüber nach, wie wir den Kindern Morgen beibringen, wer dieser Mann ist<<, gestand ich und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
Stefan legte mir eine Hand auf die Schulter und räusperte sich.
>>Ich überlege auch, wie wir das schaffen<<, entgegnete er.>>Aber die Kinder wissen doch schon, dass wir nicht so normal wie andere Familien sind. Vielleicht wird es garnicht so schlimm...lassen wir es einfach auf uns zukommen.<<
Anstatt etwas zu sagen, hauchte ich einen Kuss in Ashley's Nacken und legte dann den Kopf wieder zurück, um in den Himmel zu sehen.
Wir versuchten die Zeit wirklich mühsam Todzuschlagen. Irgendwann kam Kol dann mit einem Football aus dem Haus und warf ihn Stefan zu.
>>Lasst uns was machen, bevor wir hier noch versauern<<, schlug der Urvampir grinsend vor und wartete auf unser einstimmiges Nicken.
Ich setzte Ashley neben mir ab und gab ihr noch einen Kuss, bevor ich Stefan mit mir hochzog.
Eine Weile schmissen wir uns nur gelangweilt den Ball zu, bevor ich beschloss etwas Spannung in das Spiel zu bringen und Klaus zunickte. Da Jeremy sowieso nicht mitspielen wollte und lieber Bonnie half, Konzentration aufzubauen, passte es genau.
>>Okay, machen wir das ganze doch etwas Spannender<<, erklärte Klaus und drehte den Ovalen Ball grinsend in seinen Händen.>>Spielen wir Bruder gegen Bruder, aber um nicht unfair zu sein, spielen die älteren gegen die jüngeren. Also Damon und ich, gegen Stefan und Kol und wir können ja Wetten abschließen, wer gewinnt.<<
>>Damon und du in einem Team?<<, spottete Kol.>>Das könnte interessant werden.<<
Ich lachte über Kol's Art und musste zugeben, dass er wirklich Leben ins Haus brachte. Er war nicht so ruhig wie sein Bruder und um einiges Impulsiver, aber ich hatte schon gesehen, dass er sich mit allen verstand und es ihm hier wirklich zu gefallen schien.
Klaus und ich gaben uns wirklich alle Mühe, nicht zu schroff mit unseren kleinen Brüdern umzugehen, wobei ich sagen musste, dass Kol mir einiges Vorraus hatte, dafür das er Jahrhunderte lang in einem Sarg gelegen hatte.
>>Wir fangen jetzt an!<<, rief Bonnie durch den Garten und riss uns somit aus dem Spiel.
Sofort stieg meine Nervösität und ich half Bonnie dabei, die Fakeln anzuzünden.

Ashley's P.O.V

Ich spürte ein unruhiges Ziehen in meiner Magengegend und versuchte krampfhaft, nicht umzufallen. Mir war nicht schlecht und ich hatte auch sonst keine Krankheit, aber Damon's Gefühle übertrugen sich mal wieder auf mich und lösten somit den Schmerz aus, der dafür sorgte, dass ich Krämpfe bekam, die den Wehen meiner Schwangerschaft wirklich nahe kamen. Während Damon und Bonnie mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt waren, ging ich nocheinmal ins Haus, um nach den Kindern zu sehen, die alle friedlich in ihren Betten lagen, und mir einen von Damon's Pullovern aus seinem Kleiderschrank zu klauen, den ich mir im gehen überzog. Für mich fühlte es sich an, wie ein Déja Vu, als ich den Garten betrat. Das Pentagram auf dem Boden, die brennenden Fakeln, und Damon, der nicht still stehen konnte und durch den Garten tigerte, wie ein Löwe im Käfig.
Nur diesmal war Stefan dabei und der Rest der Familie, was den beiden Brüdern den nötigen halt gab.
Wie beim letzten Mal auch, trat ich neben Damon und nahm seine Hand in meine. Das Gefühl in meinem Magen flaute ein wenig ab, doch es schmerzte noch immer.
>>Da ich Giuseppe mit deinem Blut zurück geschickt habe, brauch ich es jetzt um ihn wiederzubeleben<<, erklärte Bonnie und hielt Damon ein Dolch hin. 
Er löste seine Hand von meiner, schnitt sich mit dem Dolch in die Handfläche, ballte die Hand zur Faust und ließ das Blut in eine Schale träufeln. Bonnie nahm ihm die Schale ab und verschwand damit.
>>Es ist alles inordnung<<, beantwortete Damon meine unausgesprochene Frage und deutete auf die Wunde an seiner Hand, die schon wieder verheilt war.
Damon trug ständig Verletzungen davon, wenn er sich mit Stefan und Nik raufte, oder mit Damian und Jeremy im Wald trainierte und immer wenn er nach Hause kam, von Oben bis Unten beschmiert mit Blut und Dreck, bekam ich einen neuen Anfall, obwohl die Wunden meist schon verheilt waren und nur noch das trockene Blut daran erinnerte, dass da mal etwas gewesen war.
Von selbst nahm Damon meine Hand wieder in seine und hauchte mir einen Kuss auf den Handrücken.
Bonnie hatte sich derweil in die Mitte des Pentagrams gestellt und ein Buch aufgeschlagen, das vor ihr ausgebreitet auf dem Boden lag. Die Schale mit Damon's Blut hatte sie auf den Fünf Zacken verteilt. Stefan hatte sich mit Elena an der Hand auf die andere Seite seines Bruders gestellt und ihm eine Hand auf die Schulter gelegt.
Dann wurde es leiser und meine andere Hand wurde genommen. Als ich neben mich blickte, sah ich Nik, der mich sanft anlächelte und dann in richtung Bonnie nickte, die bereits leise und undeutlich vor sich hin murmelte.
Der Himmel verdunkelte sich, wenn das überhaupt noch möglich war, und ließ den Mond noch heller scheinen, als er es ohnehin schon tat. Der Wind frischte auf und ließ die Bäume rascheln und die Flammen der Fakeln schossen unnatürlich in die Höhe.
Damon hatte sich so verkrampft, dass er meine Hand zu zerquetschen drohte, aber äußerlich zeigte er keine Regung. Das anfängliche Murmeln von Bonnie wurde immer lauter und verwandelte sich in einen Sprechgesang. Um das Pentagram herum, bildete sich eine Kuppel aus seichtem, weißen Licht, dass entspannend auf alle Anwesend wirkte, jedoch trotzdem die Unruhe nicht nehmen konnte.
Bonnie verschwand vollkommen im Licht und ich war mir sicher, man konnte die Kupel, und den von ihr ausgehenden Lichtstrahl, noch Wohnblocks weiter sehen.
Dann ging alles ganz schnell. Das Licht und die Kuppel verschwand, die Flammen erloschen und übrig blieb Bonnie, die aussah, als wäre sie grade aufgestanden und der Blut aus der Nase lief. Fast schon dachte ich, es hätte nicht funktioniert, doch dann sah ich das Bündel Mensch, das vor ihr auf dem Boden saß und die Augen geschlossen hielt.
So war es also, wenn Menschen von den Toten zurückkehrten.


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