Chapter 6

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PoV: Dylan
"Wo habt ihr denn Will gelassen?", fragte ich Ki Hong, als wir zu unserem Biologiesaal liefen. "Dem ging es nicht so gut. Ich habe keine Ahnung, warum. Gerade eben war er noch super gut drauf. Aber dann hat er gesehen wie du mit Rosa geredet hast und ihm war auf einmal total schlecht und er ist abgehauen.", erklärte Ki Hong. Ich nickte nur mit dem Kopf und lief weiter.
"Hat Rosa es euch eigentlich erzählt?", fragte ich in unseren kleinen Kreis, als wir auf unseren Lehrer warteten. "Ja hat sie. Warum hast du uns nie etwas gesagt, Dy?", beantwortete Kaya meine Frage. Dy, mein Spitzname von Kaya seit wir klein waren. "Du wusstest es doch eh schon beziehungsweise hast es dir denken können, genauso wie Rosa. Ki Hong ist auch nicht gerade blöd und Will... Ihr wisst wie Will auf dieses Thema zu sprechen ist.", gab ich zurück. "Ja okay, das stimmt. Aber jetzt müssen wir erstmal diesen Thomas aus deinem Kopf bekommen.", schlug Kaya vor. Kaum als sie den Namen ausgesprochen hatte, wurde die Tür zu unserem Gang aufgerissen und eine wutentbrannte Isabella lief in den Gang hinein. Sofort schoss ihr Blick zu mir und durchbohrte mich förmlich. Ich ging reflexartig einen Schritt zurück und hob schützend meine Hände nach oben, denn sie sah so aus, als würde sie gleich auf mich losgehen. "Du wirst ihn niemals bekommen!", schrie sie mir entgegen, bis sie sich in eine andere Ecke des Raumes stellte. "Wow, Prinzessin heute mal nicht so nett!", brachte Ki Hong leise den Kommentar. Ich musste ein bisschen grinsen, bis die Tür ein zweites Mal geöffnet wurde. Wer hätte es anderes auch sein können, Thomas schritt durch diese und sein Blick schoss sofort zu mir. Wir starrten uns gegenseitig ein paar Sekunden an, bis er sich umdrehte und zu Isabella lief. Was will er denn jetzt wieder bei ihr? Er versuchte anscheinend noch einmal mit ihr zu reden. Ein paar mal fiel mein Name. "Anscheinend versucht er dich aus der Sache rauszuholen. Vielleicht bedeutest du ihm doch mehr.", flüstere Kaya mir zu und stütze sich ein bisschen auf meiner Schulter ab, um besser sehen zu können. Ich musste ein bisschen anfangen zu lächeln, doch brachte einen bissigen Kommentar dazu: "Ach, halte doch die Klappe." Ich hatte es ein bisschen zu laut gesagt und Thomas Blick schnellte zu mir. Wir starrten uns wieder eine Weile an, doch ich wich seinem Blick aus und sah zu Kaya. Sie starrte ihn ebenfalls an, doch ihr Gesichtsausdruck sah eher fragend aus. Thomas richtete seine Aufmerksamkeit wieder Isabella zu, doch diese schlug ihm einmal kräftig ins Gesicht und verschwand wieder aus der Tür. Er hob sich automatisch die schmerzende Seite seines Gesichtes. Ich wollte fast zu ihm hin rennen und ihm helfen, doch Kaya hielt mich davon ab.
"Was machen die Elfer eigentlich hier?", fragte ich in die Runde, als Thomas ebenfalls wieder verschwunden war. Ich wäre ihm gerne hinterher gekommen. "Sie haben hier Vertretung!", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in Wills Gesicht. "Oh, Hey Will! Geht es dir wieder besser?", fragte ich ihn und wollte eine Handbewegung machen, damit er einschlagen konnte, doch er schlug meine Hand beiseite und lief einfach weiter. "Wenn du nicht hier wärst, würde es mir noch besser gehen!", flüsterte er mir im Vorbeigehen noch zu. Ich war schockiert. Ich sah ihm fragend hinterher, doch er beachtete mich keines Blickes. "Ich gehe mal zu ihm.", sagte Ki Hong und machte sich auf den Weg zu ihm.
Man sah Will wie wild gestikulieren und er warf mir auch einige Blicke zu, doch herausflitern warum, konnte man nicht, bis Rosa auch endlich wieder auftauchte. "Will weiß es jetzt auch, Dylan.", sagte sie mir und legte entschuldigend eine Hand auf meine Schulter. Das erklärte auch seine abweisende Haltung mir gegenüber. Ich war einen Moment extrem enttäuscht von meinem besten Freund, jedoch entschloss ich schnell mit ihm zu reden. Ich eilte zu ihm und bittete Ki Hong uns für einen Moment allein zu lassen. "Will, bitte. Das ist doch keine große Sache. Ich habe ja niemanden im Moment und ich kann dir versichern, dass du absolut nicht mein Typ bist.", versuchte ich ihm seine mögliche Angst zu nehmen. "Ach, nein? Und was ist mit diesem reichen Sack da? Diesem, wie hieß er gleich, Thomas?", fragte er mich bissig. "Da ist nichts bei. Ich mag ihn vielleicht mehr als geplant, aber ich habe meine Antwort durch seine Freundin bereits bekommen. Das wird sowieso nie etwas.", versuchte ich ihm diesen Gedanken auszuschlagen. Es entstand eine peinliche Stille, in der wir uns einfach nur anstarrten. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich jedoch, je mehr Zeit verstrich und er wurde wieder einfühlsamer.
"Okay. Ich akzeptiere es. Aber gebe mir ein bisschen Zeit, um mich daran zu gewöhnen, dass du auf Schwänze stehst.", lachte er. "Okay, abgemacht!", lachte ich ebenfalls. Das lief besser, als erwartet! Ich dachte, es würde mehr Überredungskunst brauchen, Will zur Akzeptanz zu bringen, aber er war eben doch mein bester Freund und würde mich durch so etwas nicht hängen lassen. Ich hielt ihm meine Hand zum abklatschen hin, doch er stellte sich hinter mich und beuge sich etwas über mich drüber um mich brüderlich zu umarmen und zu knuffen.
Die anderen waren mittlerweile ebenfalls wieder zu uns gekommen.

Wenn Welten kollidieren (Dylmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt