Chapter 38

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PoV: Thomas
Es waren mittlerweile wieder zwei Tage vergangen. Weitere zwei Tage voller Qual. Weitere zwei Tage ohne einen Ton von Dylan zu hören. Nicht einmal Kaya erzählte mir noch etwas über ihn. Alle schienen auf einmal völlig verschlossen zu sein. Oder war ich derjenige, der verschlossener wurde? Ich konnte nichts mehr auseinander halten. Keine Gefühle, keine Reaktionen, keine Blicke konnte ich mehr verstehen. Es war nur noch ein großes Warum? in meinem Kopf. "Thomas, du solltest heute wieder zur Schule gehen. Ich weiß, das wird schrecklich für dich werden, aber vielleicht ist es auch eine Ablenkung.", schlug mir Rosa vor, als sie Morgens zu mir und Kaya kam. An diesen Gedanken hatte ich auch schon gedacht. Ich nickte leicht mit dem Kopf und verschwand ins Bad. Ich hörte wie die beiden noch über mich redeten, aber ich konnte und wollte auch nicht verstehen, was sie sagten. Ich blickte mich im Spiegel an und sah einen Toten vor mir. Eine körperlich noch lebende aber seelisch schon lange gestorbene Gestalt, die mich emotionslos anstarrte. Meine Augen waren matt und hatten die braune Farbe ein wenig verloren. Ich war deutlich schmaler im Gesicht und meine Wangenknochen kamen noch stärker zum Vorschein. Was ein paar Tage doch ausmachen können. Ich blickte an mir herunter und sah nicht unbedingt besseres. Meine Hände waren schmal und sämtliche Venen schauten heraus. Ich starrte wieder mein Spiegelbild an und der Selbsthass packte mich. Bevor ich etwas dummes anstellen konnte, schwang ich mich in die Dusche und versuchte mich halbwegs herzurichten. Ich trocknete mich ab, zog mir etwas normales an und stylte meine Haare ein wenig. Ich sah schon nicht mehr ganz so schlimm aus, doch man konnte immer noch erkennen, dass etwas nicht stimmte. Spätestens wenn man mein Lachen nicht mehr erkannte. Ich kam wieder heraus und blickte in zwei besorgte Gesichter. "Es ist schön, dass du das durchziehen willst.", begann Rosa mir Mut zuzusprechen und reichte mir meinen Rucksack. Darin waren sämtliche Dinge, die ich heute brauchen würde.
Ich versuchte sie anzusehen und zu lächeln, doch dies hielt nicht lang an. Wir drei traten also aus der Tür. Was mich jedoch dann erblickte, ließ mich zusammenzucken. Die gegenüberliegende Tür wurde ebenfalls aufgemacht und ein erschrockener Dylan stand im Türrahmen. Wir starrten ins gegenseitig in die Augen und blieben wie erstarrt stehen. Wir betrachteten und gegenseitig von oben bis unten. Seine Augen hatten ebenfalls den Glanz verloren und er war ebenfalls dünner geworden. Jedoch war es bei ihm bei weitem nicht so schlimm, wie bei mir. Als er mir wieder in die Augen sah, konnte ich einen leichten Anflug von Traurigkeit und Mitleid erkennen, doch sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck wieder und er senkte schmerzverzerrt das Gesicht. Er trat heraus, schloss mit zitternden Händen die Tür, warf seinen Rucksack über und rannte los. Er rannte zur Haupttür, öffnete diese und war so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
Ich stand immer noch wie eine Salzsäule versteinert da und starrten auf die Haupttür. "Thomas, wir wussten das nicht! Wir...", versuchte Rosa sich herauszureden, doch ich unterbrach sie. "Ist okay." Kaya und Rosa tauschten schnell einen Blick bevor Kaya ebenfalls los rannte. Wahrscheinlich um zu Dylan zu kommen. Ich wollte zu ihm. Mehr als alles andere. Ich wollte ihn wieder in meine Arme schließen, seine Wärme auf meinem Körper spüren und ihn einfach bei mir haben. Doch ich durfte nicht und das war das schlimmste.
Rosa nahm mich in den Arm, als sie meine Tränen in den Augen erkannte und drückte mich fest an sich. "Es wird wieder. Du wirst ihn wieder haben.", versicherte sie mir. Das wurde mir schon einmal gesagt und dann hatte ich ihn fast eine Woche nicht mehr gesehen.
Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und den Weg zur Schule wieder anzusetzen, was ich auch gut schaffte, dann bald standen wir wieder auf dem Campus. Ich konnte die Stelle erkennen, an der Dylan zugegeben hatte, dass ich gut küssen konnte. Als ich zu den Biosälen lief könnte ich die Stelle erkennen, an der ich meine Kette verloren hatte. Unser erstes Gespräch... Ich wäre fast schon wieder zusammengebrochen, wäre nicht eine bestimmte Person mir schelmisch grinsend entgegen gekommen. "Oh Wow. Du siehst ja gut aus, Thomas! Na, mit Dylanboy nicht mehr so glücklich? War wohl doch nicht so geil mit einem Kerl, wie mit mir, was?", sprach sie mich gehässig an. Isabella. Ich blickte sie böse an. Sie hatte meinen Engel nicht gerade im Ernst Dylanboy genannt? Ich musste mir ein Lachen verkneifen, weil dieser Name einfach nur dämlich war aber perfekt zu ihrer Dummheit passte. "Mit ihm ist es viel besser, als es mit dir jemals gewesen wäre.", brachte ich trocken heraus. Ich blickte sie wieder bitterböse an, doch das ließ sie nicht erschaudern. "Baby, früher oder später wirst du zu mir zurückkommen. Du wirst auf Knien betteln, dass ich dich zurücknehme!" Als sie das sagte kam sie immer näher auf mich zu, legte eine Hand auf meine Schulter und grinste mich noch hässlicher an. Das ich so etwas einmal lieben konnte? "Fass mich noch mal an und du wirst dir wünschen mich niemals kennengelernt zu haben!", flüsterte ich ihr ins Ohr und schlug etwas zu hart ihren Arm von meiner Schulter. Sie starrte mich schockiert an und stolzierte den Gang zu unserem Klassenzimmer entlang. Stimmt, wir hatten ja gemeinsam Unterricht... Würde es heute keine Toten geben, müsste ich eine verdammt gute Selbstbeherrschung haben.

Leute, ich will das noch einmal kurz verdeutlichen. Ich liebe Bella über alles *-* aber sie passt so gut in den Storyverlauf, also bitte nichts falsches denken

Wenn Welten kollidieren (Dylmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt