Chapter 14

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PoV: Dylan
Ich ging immer noch total neben der Spur zu Ki Hong. "Na, krasse Knutscherei hinter dir, was?", fragte er mich und grinste mich schelmisch an. Fuck! Hatte er es doch gesehen? Scheiße, wie rede ich mich denn da jetzt wieder raus? "W..woher weißt du das?", fragte ich, um auf verwirrt zu tun. "Naja du atmest wie ein Pferd, du bist knall rot im Gesicht und naja, du bist total neben der Spur.", sagte er trocken. Scheiße, war das echt so extrem gewesen? Was wäre wohl passiert, wenn Thomas und ich nicht aufgehört hätten? Ich dachte wohl lieber nicht darüber nach, doch ich musste wie ein Vollidiot grinsen. "Plus, du grinst wie ein Vollidiot!", lachte Will hinter uns. "Also, scheiß los, wer war es?", fragte Ki Hong. "Das bleibt mal besser für mich!", versuchte ich mich heraus zu reden und lächelte beine verschmitzt an. Ich konnte seine Berührungen und seine Küsse auf meiner Haut und auf meinen Lippen immer noch spüren und legte meine Finger auf meine Lippen. Es war unglaublich schön gewesen, doch so völlig ohne Bedeutung. Es machte mich ein wenig traurig, doch vielleicht hilft es mir so, ihn mir aus dem Kopf zu schlagen. Aber ich fragte immer noch, warum er ausgerechnet mich genommen hatte. Vielleicht hatte er mich auch für jemand anderen gehalten, denn er hatte nicht einmal meinen Namen genannt und er war wirklich extrem dicht gewesen. Wenn dies der Fall gewesen war, würde ich mich so selbst hassen.
"Hey Jungs, es ist echt schon spät. Wir haben morgen wieder Schule und ich will noch ein bisschen Schlaf abbekommen. Ich gehe schon mal, ihr könnt noch bleiben, wenn ihr wollt.", verabschiedete ich mich von den Jungs und ging weg. Eigentlich wollte ich noch einmal nach Thomas sehen, doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Hoffentlich konnte er sich an nichts mehr erinnern und würde mich nicht darauf ansprechen. Das würde verdammt peinlich werden.
Mit einem guten Gefühl ging ich nach Hause und ließ mich direkt in mein warmes Bett fallen. In meinen Träumen verfolgte mich Thomas wieder einmal. Ich träumte davon, wie es weiter gegangen wäre, wenn ich nicht abgebrochen und zu Ki Hong gegangen wäre. Ich musste zugeben, es ging heiß her und es gefiel mir verdammt gut.
Am nächsten Morgen stand ich ein wenig verkatert auf. Ich wunderte mich, denn eigentlich hatte ich überhaupt nicht viel getrunken, doch anscheinend war es etwas starkes gewesen. Ich stöhnte leise auf, als ich bemerkte, dass ich immer noch meine Klamotten von gestern Abend an hatte und mir wirklich alles weh tat. Ich musste bestimmt wieder Augenringe bis zum Kinn haben. Ich schlurfte zu meinem Kleiderschrank, zog irgendetwas, das halbwegs zusammenpasste, heraus und zog mich weiter ins Bad. Es war eine schwarze Jeans mit einem schwarzen V-Ausschnitt T-shirt und einer blauen Jacke drüber geworden. Das T-shirt mochte ich eigentlich extrem, denn es betonte meine Schlüsselbeine, doch heute wollte mir so gar nichts recht sein. Ich vermied den Blick in den Spiegel und versuchte einfach so meine Haare zu machen, als ich auf die Uhr sah und mit Schrecken feststellte, dass ich nur noch 10 Minuten Zeit hatte. Plötzlich war ich hell wach und packte mein restliches Zeug zusammen, sprintete nach draußen und kam doch noch rechtzeitig an.
Als ich ankam stellte ich zu meinem Pech fest, dass die erste Stunde ausfiel und ich somit überhaupt keinen Stress hätte machen müssen, doch zum Glück sah ich meine Freunde an unserer üblichen Ecke. Will und Ki Hong sahen überhaupt nicht gut aus. Es wirkte, als würden beide gleich im Stehen einschlafen, doch die Mädchen waren hell wach. "Guten Morgen!", begrüßte ich sie fröhlich. "Guten Morgen, Dylan!", begrüßte Kaya mich und umarmte mich fest. Rosa bekam kein Wort heraus, sondern starrte einfach nur auf mein T-shirt. Nun fing auch Kaya an auf mein Shirt zu starren. "Hey, warum starrt ihr denn so? Habe ich da irgendwie einen Fleck oder so?", fragte ich verwirrt und blickte an mir herab. Ich konnte jedoch nichts erkennen. "Ach, du hast nur einen fetten Knutschfleck an deinem rechten Schlüsselbein. Ist nur verdammt rot und an der Seiten ist es sogar blau!", rief Will viel zu laut und unglaublich trocken, als würden wir zehn Meter weiter weg stehen. "Was? Fuck! Echt jetzt? Oh man...", regte ich mich auf, doch automatisch musste ich an die Szene mit Thomas zurückdenken und wie schön es doch gewesen war. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, doch sofort wurde ich wieder ernst, als Kaya etwas sagte, das mich schockierte: "Ich glaube, ich weiß auch, wer dir diesen absolut krassen Knutschfleck verpasst hat!" Scheiße.. Sie wusste es! Aber woher? Ich blickte beschämt zu Boden. "Kann Thomas wenigstens gut küssen?", fragte sie und sah mich etwas enttäuscht an. Ich nickte schwach. "THOMAS HAT DICH SO KRASS GEFICKT?!", schrien nun die Jungs umher. "Zu meiner Verteidigung, er hat mich weder gefickt noch sonst irgendwas! Wir haben uns einfach nur geküsst und irgendwann ist es halt mehr als nur Lippen aufeinander legen geworden!", beschrieb ich kurz den Abend und wurde augenblicklich rot. "Aber woher weißt du das?" "Ich stand quasi neben euch. Ihr wart nicht unbedingt leise und Thomas hat die ganze Zeit deinen Namen gesagt. Ich wollte es nicht wahr haben und dachte er küsst einen anderen, aber jetzt macht das Sinn." Jetzt war ich wohl ziemlich am Arsch, aber ändern konnte man es jetzt auch nicht mehr. "Scheiße!", rief ich laut und drehte mich einmal im Kreis.
Doch im Augenwinkel konnte ich Thomas entdecken. Er hatte alles gehört.

Wenn Welten kollidieren (Dylmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt