Chapter 15

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PoV: Thomas
Ich hatte also mit Dylan gestern Abend rumgemacht und zwar nicht unbedingt schwach. Er schien sich aber anscheinend überhaupt nicht für diese Knutschflecken zu schämen und er hatte zugegeben, dass ich gut küssen konnte. Anscheinend hatte er sich kein Stück gewehrt und ihm hatte es gefallen. Ich konnte mich an überhaupt nichts von gestern Abend erinnern. Ich wusste nur, dass ich mit ihm reden wollte und auf einmal meinen Kopf auf seiner Schulter hatte. "Zu meiner Verteidigung, er hat mich weder gefickt noch sonst irgendwas!", schrie Dylan auf einmal. Also dagegen hatte ich nun auch nichts, dachte ich mir.
Ich hatte mir mittlerweile eingestanden, dass ich wohl mehr Gefühle für Dylan hatte als geplant und so ließ ich alles einfach auf mich zukommen.
Sofort stiegen mir dreckige Gedanken in den Kopf und ich musste mich beherrschen nicht zu grinsen.
Doch plötzlich schrie Dylan wieder einmal auf und drehte sich im Kreis. Er blieb auf einmal abrupt stehen und sah etwas verwirrt aber auch schockiert aus. Scheiße, hatte er mich entdeckt? Ich zog mich an der Mauer, an die ich mich gestellt hatte, etwas zurück, sodass er mich nicht mehr sehen konnte und lehnte mich gegen sie. Ich war verzweifelt. Ich würde mich wohl nie wieder bei ihm blicken lassen können. Er konnte sich an jedes einzelne Detail erinnern, jede einzelne Bewegung und Berührung die ich gemacht hatte und ich wusste einfach überhaupt nichts mehr. Ich rutschte an der Mauer nach unten auf den Boden und verschränkte meine Hände hinter dem Kopf. "Shit!", flüsterte ich zu mir selbst und blickte nach oben in den blauen Himmel. "Ich, eh, sollte wohl besser gehen!", hörte ich Dylan noch sagen, bevor er sich in Bewegung setzte und man nur noch die sich entfernenden Schritte hören konnte.
"Fuck!", schrie ich, ohne, dass ich an seine Freunde dachte, die dort noch standen. Ich hörte Schritte auf mich zukommen. "Lasst mich in Ruhe!", schrie ich ihnen entgegen, ohne dass ich mich umdrehte, um zu schauen wer dort auf mich zu kam.
Doch plötzlich stand dieser jemand vor mit. Es war Will, der mich böse anschaute. Mit ihm hatte ich wirklich am wenigstens gerechnet, wenn ich ehrlich war. Ich hatte eher geglaubt, dass Kaya auf mich zukommen würde. "Bruder, hast du eigentlich eine Ahnung, wie verletztend so etwas sein kann? Erst krass mit einer Person rummachen und dann am Ende nicht mit ihr darüber sprechen. Alkohol hin oder her. Entweder du reißt deinen hässlichen, kleinen Arsch auf, oder ich werde dir die Hölle heiß machen. Dylan hat es nicht verdient so ausgenutzt und verletzt zu werden, hast du das verstanden?", ermahnte mich Will und sah dabei sehr ernst aus. Aber warte, hatte er gerade gesagt, es würde Dylan verletzten, wenn ich so mit ihm umging? Hatte er doch Gefühle für mich? Ich sah Will etwas verwirrt aber auch fragend an. "Man, du kapierst auch überhaupt nichts. Dylan steht auf dich und du machst ihn mit deinem scheiß Verhalten extrem fertig. Ich habe ihn noch nie so gesehen und er hat so was einfach nicht verdient!", machte er endlich alles klar.
Dylan hatte also Gefühle für mich und ich machte ihn fertig. Ich blickte verletzt zu Boden, da ich anfing mich selbst zu hassen. Ich wollte ihm niemals weh tun. "Das war niemals meine Absicht!", versuchte ich mich zu verteidigen und blickte wieder nach oben in das immer noch ernste Gesicht Wills. "Dann zeige ihm das, verdammt. Ich will nicht wissen, was er gerade wieder Dummes anstellt, wegen dir! Du stehst anscheinend ja auch auf ihn, also tu etwas dagegen. Ich will meinen besten Freund nicht leiden sehen!", schrie Will mich schon fast an und kam mir gefährlich nahe, da er sich währenddessen auf den Boden gekniet hatte. Ich blickte nur mit verzogenem Gesicht zur Seite, um wieder etwas Abstand herzustellen, als er von selbst wieder etwas zurückging. "Ich gebe dir zwei Tage, dann werde ich es selbst machen!", drohte er mir, bevor er sich umdrehte und wieder zu den anderen ging, die anscheinend nichts davon mitbekommen hatten, da sie laut lachten.
Ich schlug meinen Kopf wieder an die Wand und schloss meine Augen. Ich hatte zwei Tage. Zwei Tage in denen ich es schaffen musste Dylan anzusprechen und ihm zu sagen, was ich fühlte. Dazu sollte ich mich auch noch für den gestrigen Abend entschuldigen und mich das alles erst einmal trauen. Er war ja jetzt schon abgehauen, als er mich nur für ein paar Sekunden gesehen hatte. Scheiße. Ich schwor mir nie wieder Alkohol zu trinken.
Ich stützte mich ein bisschen am Boden ab und richtete mich auf. Ich schüttelte den Dreck ein bisschen von meinen Klamotten und machte mich auf zum Unterricht, schließlich gab es den auch noch.
Doch Rosa kam mir schreiend entgegen. "Thomas! Warte kurz!", schrie sie und ich blieb abrupt stehen. "Wenn du mich auch noch fertig machen willst, kein Problem. Hat Will auch schon gemacht.", versuchte ich kalt zu sagen, doch man sah mir meine Enttäuschung an. "Vergiss das von Will. Ich habe eine andere Idee. Dann stehst du erstens nicht so unter Druck, zweitens Dylan kann den gestrigen Abend ein bisschen ruhen lassen und ist nicht mehr ganz so aufgewühlt und ihr lernt euch bisschen besser kennen.", schlug sie vor und sah mich aus leuchtenden Augen an. "Man, ihr habt ja Stimmungsschwankungen. Aber lass hören!", sagte ich und meine volle Aufmerksamkeit galt ihr. "Ich tu so, als müssten wir ein Projekt gemeinsam machen und du tust so, als hättest du das Gespräch vorhin gar nicht gehört. Da du dich sowieso an nichts erinnern kannst, wird das für dich nicht ganz so schwer werden. In ein paar Tagen treffen wir uns dann ausversehen und die anderen sind auch alle dabei.", erklärte sie ihren Plan. "Bist du dir sicher, dass das funktioniert?", fragte ich leise. "Nein. Aber die anderen spielen mit. Will bestimmt auch. Und dann mal sehen wie es läuft.", antwortete sie mir und knuffte mich leicht an der Schulter. Ich lächelte sie an und sagte: "Lasst die Spiele beginnen!"

Wenn Welten kollidieren (Dylmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt