PoV: Thomas
Wir betraten das hübsche, kleine Restaurant in das uns Rosa geführt hatte. Sie wusste wirklich immer, wo es etwas leckeres zum Essen gab.
Der ganze Raum hatte schmale Säulen, an denen Efeu herunter wuchs. Ebenso wurden die Decken dekoriert und zwischen jeder dieser Säulen waren Tische aufgebaut mit ähnlicher Dekoration. Ein bisschen erinnerte mich dies an das Restaurant, in das sie mich geschliffen hatte, als Dylan und ich uns kennengelernt hatten. Anscheinend ging es ihm genauso, denn er sah mich breit lächelnd an. "Das erinnert dich auch an etwas, oder?", fragte er mich leise. Ich grinste ihn ebenfalls an und nickte leicht mit dem Kopf. Er schnappte sich meine linke Hand und verschränkte sie mit seiner.
Wir liefen ein wenig in den Raum rein und sofort kam uns eine kleine, zierliche Frau entgegen. Mit einem asiatischen Dialekt und einem breiten Lächeln begrüßte sie uns. Ki Hong war sichtlich begeistert. "Guten Abend. Hatten Sie reserviert?", fragte sie uns und nahm uns unsere Jacken entgegen. Kaya schüttelte nur mit dem Kopf. Die Frau zählte einmal kurz durch und führte uns dann in einem etwas abgelegenen Raum. Dieser war in Orange und Grüntönen dekoriert und hatte in seiner Mitten einen großen Tisch stehen. Das dunkle Holz gab einen wundervollen Kontrast zu den Wandfarben. Die Frau drehte sich wieder zu uns. "Ist dieser Tisch in Ordnung?", fragte sie höflich. "Wunderbar!", sagte Dylan sofort und setzte sich hin. Ich gesellte mich neben ihn und sah den anderen dabei zu, wie sie sich ebenfalls setzten. "Möchten Sie lieber Büffet oder Karte?", fragte sie wieder höflich. Wir entschieden uns für Büffet und Ki Hong bedankte sich auf asiatisch. "War ja klar, dass du wieder angeben musst!", lachte ich und sah ihn verschmitzt an. "Ach komm. Hast du dir die mal angesehen? Die ist super süß!", lachte er und wurde etwas rot. "Ich organisiere was für dich Ki! Die kriegst du!", lachte Rosa und sah ihn an. Dieser wurde noch etwas röter. "Wie willst du das bitte hinbekommen?", fragte er und sackte ein wenig in sich zusammen. "Ich bin die Verkupplungskönigin! Wäre ich nicht gewesen, wären unsere Turteltauben da drüben immer noch zu feige um sich auch nur anzusehen!", lachte Rosa und sah uns dabei an. Mir wurde unglaublich heiß und die Röte stieg mir ins Gesicht. Dylan lachte nur, legte eine Hand auf mein Bein und küsste meine Schläfe.
Sobald wir unsere Getränke bestellt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Büffet. Doch ich blieb schlagartig stehen, als ich erkannte, wer dort ebenfalls stand. Meine Schwester Ava schaufelte sich gerade gehörig gebratene Nudeln auf einen Teller. "Ist das nicht deine Schwester?", fragte Dylan leise und legte seine Arme schützend um meine Taille. Ich nickte mit dem Kopf. Wenn sie hier war, war meine Mutter auch nicht weit. Ich verspannte mich extrem, als sie ihren Kopf hob und direkt in meine Augen sah. Auch sie verspannte sich schlagartig und ließ fast ihren Teller fallen. Dank dieser Reaktion wusste ich, dass meine Mutter auch hier war.
Ich musste keine zwei Sekunden warten, da kam sie auch schon lächelnd um die Ecke. Ava hatte es zum Glück schnell bemerkt und tat so, als hätte sie mich nicht gesehen. Meine Mutter linste lächelnd auf ihren Teller und sprach irgendetwas, das ich nicht verstehen konnte. Jedoch lenkte Ava anscheinend vom Thema ab und schob sie ein wenig zur Seite. "Sollen wir gehen?", flüsterte Dylan leise und drückte mich an sich. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nie im Leben. Ich will einen schönen Abend mit euch verbringen. Ich verstehe mich gerade wieder gut mit Bella und Ki Hong hat vielleicht gerade seine Traumfrau gefunden. Das lasse ich mir durch sie nicht vermiesen!", entschied ich entschlossen und beeilte mich, um bei den anderen am Büffet anzuschließen. Ava hatte meine Mutter zum Glück schon wieder zu ihrem Tisch befördert und sie saß mit dem Rücken zu uns, weshalb sie mich nicht sehen konnte.
Dylan lächelte mich an und sofort vergaß ich die Welt um mich herum. Wir befüllten unsere Teller und waren schnell an unserem Tisch wieder angekommen.
Ki Hong hatte sich jedoch noch ein wenig zu dieser Frau gestellt. Wie sich herausstellte, war sie gerade einmal ein Jahr jünger als er und machte gerade eine Ausbildung. "Also wenn das nichts wird, fresse ich einen Besen!", lachte ich und zwinkerte Ki Hong von der Weite an. Dieser verdrehte lächelnd die Augen und versank wieder in das Gespräch mit diesem Mädchen. Doch sie hatte anscheinend auch Interesse an ihm. Die strahlte ihn förmlich an.
Die anderen waren schon von ihrer zweiten Reise zum Büffet zurück, als auch Dylan und ich uns zum zweiten Mal auf den Weg machten. Ich hatte meine Mutter völlig vergessen, weswegen ich nicht aufpasste, wer in meiner Nähe stand oder was Dylan und ich machten. Ich war fertig mit meinem Teller, als ich mich leise an Dylan heranschlich und seine Wange küsste. Er schreckte zusammen und ließ fast seinen Teller fallen. Wir lachten und auch er küsste mich noch einmal.
Plötzlich hörten wir, wie es hinter uns schepperte. Wir drehten uns besorgt um und blickten auf den Boden. Zwei Teller waren herunter gefallen. Als wir nach oben blickten, hätte ich meinen gleich dazu fallen lassen können, denn niemand anderes als meine Mutter stand vor uns. Ihre Augen leuchteten vor Wut und ihre Hände zitterten.
"Du! Was macht dieser Abschaum hier?!", fauchte sie uns sofort an. Dabei sah sie vor allem Dylan an. "Mom, bitte!", sagte ich nur leise, doch sofort kam sie einen Schritt näher. Ich konnte so schnell gar nicht schauen, da spürte ich ihre Handfläche auf meiner Wange. Schmerzerfüllt hob ich mir meine linke Wange und sah meine Mutter schockiert an. "Ihr solltet es nicht einmal wagen auch nur einen Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen! Ihr seid Abschaum für die Gesellschaft!", fing sie an zu schreien. "Mrs. Sangster, ich bitte Sie! Sie können doch nicht einfach ihren Sohn schlagen!", fauchte nun auch Dylan zurück. Ich konnte Sorge in seinem Blick sehen, doch auch gleichzeitig rasende Wut. "Und ob ich das kann! Dieser Mensch ist nicht mehr mein Sohn!", schrie sie weiter. Mir trieb es die Tränen in die Augen. So etwas von seiner eigenen Mutter zu hören, war unerträglich. "Mrs. Sangster! Was haben Sie getan?", hörte ich eine aufgebrachte Mädchenstimme. Es konnte niemand anderes als Bella sein. Sie kam auf mich zugerannt und legte behutsam eine Hand auf meine Wange. Als sie sich sicher war, dass nichts weiter passiert war, drehte sie sich wutentbrannt um und begann zu schreien. "Sie können ihren Sohn nicht für so etwas verurteilen! Sehen Sie nicht, das er glücklich ist? Das ist alles was Sie sich wünschen sollten!" "Du gehörst also auch dazu. Ich hätte besseres von dir erwartet, Isabella!", wurde meine Mutter nun ruhiger. Niemand konnte mehr etwas sagen.
Nach einer kurzen Pause, setzte meine Mutter jedoch wieder an. "Ich habe deinen Platz auf dem Internat frei gemacht. Nun kann ein weitaus talentierterer Junge deinen Platz einnehmen. Ich werde dich auf eine gewöhnliche Schule gehen lassen, so dass du deine Freunde nie wieder sehen wirst! Lass es dir eine Lehre sein, Thomas!"
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Wenn Welten kollidieren (Dylmas)
FanfictionDylan: Ein ganz normaler Junge in der 10. Klasse eines Internates für begeisterte Schüler in Sachen Musik und Schauspielerei. Er ist eher unauffällig, ruhig und nicht überall bekannt. Thomas: Ebenfalls auf dem Internat für Musik und Schauspielerei...