Chapter 33

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PoV: Dylan
War das gerade sein Ernst? Gerade machte er mich heiß und dann verpisst er sich einfach mit einem schelmischen Grinsen! Das würde er zurück bekommen!
Ich hörte, wie er gerade die Treppen nach unten lief und anscheinend direkt in die Arme meiner Mutter lief. Sie begrüßte ihn ganz lieb und führte ihn in unsere Küche. Ich stand ebenfalls gequält auf, zog mir etwas über und wusch mir noch schnell meine Hände, bevor ich nach unten stürmte. Julia saß mit Thomas am Küchentisch und unterhielt sich gerade mit ihm über Musik, als ich auch endlich auftauchte. Sofort erschien das schelmische Grinsen wieder in Thomas Gesicht und Julia stimmte direkt mit ein. Jedoch vermutete ich mehr einen anderen Grund bei ihr. Ich versuchte Thomas böse anzuschauen, doch seinen glitzernden Augen und diesem Lächeln konnte ich nicht widerstehen. Ich drehte mich blitzartig wieder um, damit er nicht sehen konnte, dass sich ein breites Lächeln in meinem Gesicht ausbreitete. Ich kramte mir ein Glas aus den oberen Wandschränken heraus, zog mir meinen Lieblingstee, Arizona, heraus und setzte mich zu ihnen. Im Vorbeigehen versetzte ich Thomas noch einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf. Ich setzte mich neben meine Schwester und schlug auch sie leicht gegen die Schulter. Einfach aus Prinzip.
"Dylan, ich denke, ich sollte dir jetzt etwas sagen.", begann Julia und wurde dabei total ernst. Ich wurde totenblass und auch Thomas sah ziemlich besorgt aus. "Was ist denn?", fragte ich unsicher und rutschte dabei auf meinem Stuhl hin und her. "Ich muss heute wieder abreisen. Ich gehe wieder auf meine Schule zurück." Das traf mich hart. Ich wusste, dass sie bald wieder hätte zurück gehen müssen, doch trotzdem. Es war ein weiterer Abschied den ich verkraften musste. Ich würde sie dann eine Weile nicht mehr wieder sehen. "Heute schon? Warum nicht erst morgen?", fragte Thomas auf einmal los. So schnell hatte ich noch gar nicht denken können. "Morgen gibt es einen Aufbaukurs, den ich besuchen muss. Und es ist ziemlich weit von hier.", erklärte Julia und nahm dabei meine und seine Hand in ihre jeweiligen. "Wann musst du gehen?", war die einzige Frage die ich heraus bekam. "In einer Stunde." Das tat jetzt noch mehr weh. Ich blickte zu Boden und mir traten Tränen in die Augen. Thomas rutschte sofort zu mir und legte einen Arm um meine Schultern, während Julia fest meine Hand drückte. Meine Schwester war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich konnte ihr alles anvertrauen, sie war eine der Personen, denen ich blind vertraute. Mein Herz zog sich jedes mal ein wenig mehr zusammen, wenn sie wieder gehen musste. "Weißt du wann du wieder kommen wist?", fragte ich leise, fast schon flüsternd um die Tränen noch zurückhalten zu können. "Ich weiß es nicht. Aber es wird nicht all zu lang dauern, versprochen!", versicherte sie mir und drückte noch einmal meine Hand. "Dann denke ich, sollten wir auch zurück fahren.", sagte ich ohne darüber nachzudenken und stand auf. "Ihr müsst nicht wegen mir auch gehen!", versuchte Julia meine Entscheidung zu verhindern, doch so liebend gern ich geblieben wäre, ohne sie wäre es nicht das gleiche. Thomas nickte traurig mit dem Kopf und stand ebenfalls auf. "Wir müssen nicht gehen.", flüsterte er auch mir zu, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf und versuchte zu lächeln. "Ich wollte sowieso nicht all zu lang noch bleiben. Dann trifft sich das gut.", gestand ich und die beiden nickten mit dem Kopf. Meine Eltern waren ebenfalls in der Küche gewesen und so war meine Entscheidung getroffen.
Die Stunde verging viel zu schnell und schon bald saßen wir wieder in Julias Opel auf dem Weg zu unserem Internat. Der Abschied von meinen Eltern war sowohl Thomas, als auch mir schwer gefallen.
Der Opel hielt vor meinem Wohnheim an und Julia blieb noch einen Moment ruhig stehen, bevor wir aussteigen und uns verabschiedeten. Sie fing an zu weinen, doch ich konnte mich noch gut beherrschen. Auch Thomas hatte gläserne Augen. Er mochte sie, das war mir von Anfang an klar gewesen. Ich nahm seine Hand und verstrickte sie mit meiner, als Julia winkend in ihren Opel zurück stieg und immer noch mit Tränen in den Augen davon fuhr. Wir blieben so lang noch draußen, bis wir sie am Horizont verschwinden sahen.
Thomas zog mich sofort zu sich und legte seine Hände in meinen Nacken. Er lehnte seine Stirn gegen meine und flüsterte leise: "Ist alles in Ordnung?" Zur Antwort gab ich ihm einen leichten Kuss und legte meine Hände um seine Taille, damit ich ihn umarmen konnte. Er gehörte ebenfalls zu diesen Personen, die ich niemals verlieren wollen würde. Er sah es als Ja an und zog mich in das Wohnheim hinein. Drinnen hörten wir schon bekannte Stimmen. Ki Hong und Will standen im Gang und unterhielten sich. Als sie uns sahen, fingen beide an zu lächeln und kamen auf uns zu. "Hey! Ich dachte ihr kommt erst morgen wieder?", fragte Ki Hong und tätschelte unsere Schultern leicht. "Pläne haben sich geändert.", antwortete Thomas für mich. "Hey, habt ihr Lust gleich mit uns zu zocken? Wird bestimmt lustig.", fragte Will. Ich sah Thomas fragend an, doch er stimmte sofort mit ein. Sein Blick zu mir verriet, dass er es als gute Ablenkung sah.
So geschah es, dass wir in Wills Zimmer vor einem riesigen Flatscreen saßen und Mario Kart zockten. Ich lachte viel mehr, als eigentlich erwartet, doch das war das gute daran, wenn die besten Freunde um einen herum waren.

Wenn Welten kollidieren (Dylmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt