Kapitel 37

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„Achja? Was denn?", schaue ich ihn nun auffordernd an.

„Als wir zusammen waren. Du hast mir damals eine Packung Koks weggenommen, weil ich dir versprach aufzuhören. Hast du die noch?"

„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?", lache ich kurz auf.

„Sehe ich aus als würde ich Späße machen? Ich brauch das Zeug und zwar dringend."

Ich schüttle den Kopf „Ich dachte du bist clean."

„Bin ich auch. Ich brauch es für jemand anderen. Bitte, finde es einfach."

Ich kneife meine Zähne zusammen „Ich glaub' ich habe die Packung noch irgendwo versteckt. Im Gegenzug dafür lässt du mich bitte in Ruhe, okay?"

„Werde ich machen. Samstag, in unserer Bar? Wie früher?", zwinkert er mir zu.

Ich bejahe seine Aussage und betrete nun endlich das Schulgebäude. Irgendwie bin ich froh mit ihm geredet zu haben, aber irgendwie habe ich auch Angst. Vielleicht führt er nur wieder was im Schilde, aber ich hoffe sehr, dass diese kindischen Streiche heute ein Ende haben. Reif genug muss er ja schon sein.

Die 8. Stunde ist bald vorbei und Matthew hat mich bis jetzt in Ruhe gelassen. Ich kann also in Frieden nach Hause gehen. Endlich wieder in mein Bett und vielleicht werde ich mit meinen Bruder auch noch ein bisschen über Lukes Aufenthalt recherchieren. Wer weiß, vielleicht werde ich ihn bald finden. Über das Treffen mit Matthew mache ich mir keine Gedanken. Ich mache es kurz und schmerzlos. Ich werde höchstens für eine Stunde bleiben, aber länger nicht. Eigentlich habe ich gar keine Lust meine Zeit an ihn zu verschwenden, aber das muss ich wohl tun, dass er mich in Zukunft auch in Ruhe lässt.

Nach der Schule beschließe ich zum alten Pavillon zu gehen, um nachzudenken und ein bisschen zu lesen. Es ist lange her, seitdem ich das letzte Mal hier war und ich habe es um ehrlich zu sein echt vermisst. Diese Stille. Und auch wenn es kalt war, hält es mich nicht davon ab hierzubleiben. Ich mag es hier. Ich habe es hier schon immer gemocht. Hier kann ich sein wer ich wirklich war und nicht diejenige die ich früher vorgab zu sein.

Ich beginne mit dem Buch, was mir meine Eltern zu Weihnachten schenkten und vergesse alles was um mich passiert. Ich konzentriere mich einzig und allein auf mein Buch und mich.

Nicht einmal, als sich plötzlich ein junger Mann an den Pavillon heranwagt, fokussiere ich auf ihn. Meine Augen hängen an dem Buch.

„Darf ich mich setzen?", höre ich eine Stimme fragen.

Ich nickte wie halluziniert in das Buch hinein und lasse mich nicht ablenken. Früher waren hier auch oft Leute, während ich gelesen habe, deshalb ist es für mich keine Überraschung und kein Grund sich abzulenken lassen.

„Na Püppchen, du lässt dich wohl echt nicht gern beim Lesen abhalten.", höre ich nun plötzlich von links.

Sofort fängt mein Herz an zu rasen. Ich bekomme Gänsehaut und traue mich nicht mal richtig zu sehen, aus Angst enttäuscht zu sein, wenn ich es tue. 


Nummer 213Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt