"Warte Victoria!", hält er meine Hand fest.
Ich sehe ihn erwartungsvoll an und bleibe stehen.
"Ich weiß wieso du Lancaster verlassen hast. Ich weiß, dass du geflohen bist und ich weiß auch wieso."
Durch seine Worte, bereitet er mir Gänsehaut. Kann er es wirklich wissen?
Vor Schock setze ich mich wieder gegenüber von ihm hin und sage kein Wort. Mit offenen Mund, schaue ich kurz auf mein Handy.
Ich habe 2 verpasste Anrufe und 3 Nachrichten. Von Luke.
Ich schlucke schwer und bringe kaum ein Wort aus meinem Mund. Meine Hände zittern und ich kann nicht richtig denken. Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich muss mich beherrschen nicht loszuheulen.
"Wie? Warum? Ich - Ich meine, woher...", stottere ich vor mich hin.
"Unser lieber Freund Daniel Westmount hatte anscheinend eine Allergie gegen Benperidol. Schade, oder?"
Benperidol? Das kann doch nicht sein.
"Ich kann mich ganz genau daran erinnern, ich habe ihm Benzodiaphine gegeben.", flüstere ich.
"Ich weiß, aber ich habe ihm die gegeben.", grinst er mich böse an.
Ich spüre wie mein Kopf dröhnt, als hätte ich zu viel getrunken. Wie die Welt um mich immer verschwommener wird. Ich sehe mich panisch um, um zu sehen ob uns vielleicht jemand beobachtet hat. Doch die anderen Menschen unterhalten sich vergnügt und scheinen mich nicht zu bemerken.
Ich musste mich abstützen um von der Bank hochzukommen und sobald ich stand, spürte ich wie meine Beine weich wurden und jeder Zeit schienen den Geist aufzugeben.
"Reiß dich zusammen!", schreie ich mir immer wieder in Gedanken zu.
"Ich gehe jetzt.", mehr bringe ich nicht aus meinem Mund.
Ich schnappe mir meine Tasche und versuche das Prince so schnell wie möglich zu verlassen. Eine ältere Dame, die mir entgegen kommt, schaut mich besorgt an und fragt "Meine Güte, ist alles okay mit Ihnen?"
Wie aus Reflex greife ich mir ins Gesicht und spüre wie ich unter meinen Augen feucht bin. Ich habe wohl nicht bemerkt, dass ich weine. Nicht aus Scham, sondern einfach aus Furcht, Matthew würde mir folgen, gehe ich auf die Frage der Dame nicht ein und setze meinen Weg fort.
Das einzige was ich jetzt will, ist zu Luke. Egal ob ich sauer auf ihn bin oder nicht, ich sollte die Zeit mit ihm schätzen. Immerhin dachte ich vor ein paar Monaten noch, ich würde ihn nie wieder sehen.
Gleich als ich Zuhause ankomme, laufe ich in mein Zimmer um Luke alles zu erklären, doch als ich in meinem Raum stehe, finde ich ihn nicht vor. Das kann doch nur ein dummer Scherz sein. Ich stürme in die Küche und ins Wohnzimmer, wo ich schließlich keinen meiner Familie finde. Völlig verzweifelt gehe ich in das Zimmer meines Bruders und frage ihn außer mir "Weißt du wo Luke ist? Hast du ihn gesehen? Hat er dir etwas gesagt?"
Leon sieht mich mit zusammengezogenen Augen an und stellt mir eine Gegenfrage "Ist er nicht in deinem Zimmer?"
Ich schüttle panisch meinen Kopf.
Er zuckt mit seinen Schultern und versucht mich zu beruhigen "Dann weiß ich auch nicht. Mach dir keine Sorgen, er wird vielleicht nur einkaufen sein oder so etwas."
"Vielleicht hast du Recht.", seufze ich und gehe zurück in mein Zimmer.
Um den ganzen Tag zu verarbeiten, lege ich mich in mein Bett und schließe meine Augen. In der Hoffnung, ich würde in Lukes Armen aufwachen und alles wäre wieder okay.
Doch dem ist nicht so. Ich wache alleine auf mitten in meinem Bett. Schnell schnappe ich mir mein Handy um zu sehen, ob mich jemand angerufen hat. Es ist 11.47 p.m.. Weder eine Nachricht, noch ein Anruf in Abwesenheit. Und Luke scheint noch immer nicht Zuhause zu sein. Sollte ich mir langsam Sorgen machen?
Mit hohem Puls versuche ich Luke zu erreichen, doch es ertönen nur schrille Pieps Töne und eine Frauenstimme die sagt "Unter dieser Nummer ist leider kein Gesprächspartner zu erreichen."
DU LIEST GERADE
Nummer 213
HorrorWas würdest du tun, wenn du gefangen wärst? In einer Anstalt, ohne jegliche Ausgänge.. Wenn du ein Geheimnis hättest, weshalb du in diese Anstalt kamst? Samara hat ein Geheimnis, weswegen sie in einer alten Psychiatrie festgehalten wird und ihr mon...