Als ich fertig mit Auspacken war, gab es für mich auch nichts mehr nachzudenken. Naja, fast. Ich wusste immer noch nicht, wieso Malfoy ausgerechnet mich bei sich haben wollte.
Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Er konnte doch auch mal einen Sommer alleine leben. Oder kannte ich ihn so wenig, dass er das allein sein hasste? Das passte garnicht zu ihm.
Ich musste wohl eingenickt sein, denn als ich aufwachte war es draußen dunkel und es war stockduster im Zimmer. Da ich zu faul war aufzustehen, blieb ich einfach liegen und streckte mich. Aber es war verdammt kalt. Nichtmal eine Heizung war hier, geschweige den von einem Kamin. Da mir langweilig wurde, beschloss ich auf Erkundungstour zu gehen. Wenn Malfoy ein Problem damit haben sollte, sollte er es sagen oder dulden, ich musste schließlich einen ganzen Sommer hier verbringen. Da konnte es nicht schaden, sich im Haus auszukennen.
Ich zog mir eine leichte Sommerjacke über und öffnete die Tür. Im Flur war weit und breit niemand zu sehen, also schloss ich die Tür und ging zur gegenüberliegenden. Ein Raum mit Toilette, Waschbecken, Dusche und Badewanne tat sich mir auf. Vieles war mit Silber überzogen, sowie der kleine Spiegel der über dem Waschbecken hang. Das war also das Bad. Ich schloss die Tür wieder und ging die Treppe hinunter.
Meistens war im Haus das obere Stockwerk für die Schlafzimmer bestimmt, und ich wollte nicht in ein fremdes Schlafzimmer platzen, villeicht sogar in Malfoys, wenn ich Pech hatte. Beim Gedanken daran, wie ich ihn in seinem Schlafzimmer überraschte, wurde ich rot. Gottseidank war es dunkel und Malfoy war nicht zu sehen.
Im 1. Stock angekommen, öffnete ich einfach igendeine Tür. Es war die Küche. Die Tür daneben war noch ein Bad. Ich öffnete weiter Türen, aber in keiner war was spannendes drin, womit ich mir die Zeit vertreiben konnte.
Schließlich öffnete ich eine Tür aus irgendeinem Holz. Dahinter verbarg sich ein großer Raum mit ziemlich vielen Regalen drin, den Shilouetten nach. Ich suchte nach einem Lichtschalter (villeicht hatte er wenigstens sowas im Haus) fand aber keinen. Als Ersatz dafür, ertastete ich mir eine Kerze, die auf einem kleinen Tisch stand (wo ich mit dem Schienbein gegengetreten war - Aua!).
Mit meinem Zauberstab entzündete ich sie, und sah mich um. Obwohl von der Kerze nur ein schwacher Lichtschein ausging, konnte ich Bücherregale erkennen. Eine Bibliothek! Ich ging zwischen den Regalen entlang, und schaute nach interessanten Büchern. Als ich schließlich ein gutes (und dickes) Buch gefunden hatte, ging ich wieder in "mein" Zimmer und begann zu lesen.
Aber bald waren meine Augen so angestrengt, dass das lesen selbst im Licht der kleinen Lampe anstrengend war.
Ein wirklich tolles Zimmer hatte ich. Man konnte bei Dunkelheit nichts spannendes machen, außer sich zu langweilen, und das war wirklich nicht spannend. Aber ich würde mich nicht bei Malfoy beschweren gehen, diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben. Also legte ich das Buch weg und setzte mich wieder auf mein Bett, wo ich Däumchendrehte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte es an der Zimmertür und Malfoy streckte den Kopf herein. "Also ich ess jetzt was, willst du auch was?" Essen? Gerne doch, ich war total hungrig. Aber ich würde nicht mit diesem eingebildeten Mistkerl zu Abend essen, das konnte er sich abschminken. Außerdem hatte ich noch das Essen von Mrs. Weasley, dass sie mir gestern eingepackt hatte.
"Nein, danke. Kein Hunger."sagte ich nur und schüttelte mit dem Kopf. "Okay. Du weißt schon, dass du dich hier frei bewegen kannst, und nicht nur in deinem Zimmer hocken musst." "Ja, ich weiß." Ich verschrenkte die Arme und er schloss die Tür.
Ich würde auch frei rumlaufen, wenn ich es wollte, von Malfoy würde ich mir nichts vorschreiben lassen. Außerdem wollte ich nicht ständig Malfoy begegnen, ihm in Hogwarts über den Weg zu laufen war schon schlimm genug.
Aber irgendwie fühlte ich mich wie eine Gefangene, ich musste gegen meinen Willen hier sein und hatte noch nicht mal ein Zimmer mit Elektronik (die schwache Lampe mal ausgeschlossen).
Ich aß das Essen von Mrs. Weasley langsam, dann ging der Hunger schneller weg und ich hatte noch was zu Essen übrig. Trotz befolgen dieser goldenen Regel, war das Essen schnell alle. Die 2 kleinen Pasteten, das Butterbrot und der Apfel hatten köstlich geschmeckt. Mein Hunger war aber nur zur Hälfte gestillt (die Pasteten, das Brot und der Apfel waren echt klein gewesen, und ich war definitiv nicht verfressen!). Außerdem hatte sie mir nichts zu Trinken eingepackt, und ich hatte höllischen Durst.
Ich wartete noch ca. eine Virtelstunde, und schlich mich dann runter in die Küche. Ich hätte auch ins Bad gehen können, aber ich hatte ganz bestimmt nicht vor aus dem Wasserhahn zu trinken.
In der Küche war zum Glück kein Malfoy, und auf den Flur auch nicht. Barfuß tappte ich zum Schrank (man war das kalt) und öffnete ihn. Nur Teller. Im nächsten standen die Gläser und ich nahm mir eins um es mit kühlem Leitungswasser zu befüllen.
Hoffentlich hörte niemand den Wasserhahn. Währendessen suchte ich im Kühlschrank (wenigstens hatte er sowas, sowie einen Herd) nach etwas essbaren, wo es nicht auf fallen würde, wenn etwas fehlte.
Ich entschied mich für einen Apfel, der musste für heute reichen. Während ich aß und trank, drehte ich mich natürlich nicht um. Und so merkte ich erst, als eine Stimme hinter mir erklang, dass ich beobachtet wurde.
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Ein etwas längeres Kapitel für euch, weil ich erstens eine neue Leserin dazu gewonnen habe (HHAANNNNAA, vielen, vielen Dank ❤), und zweitens, weil ich grade Langeweile habe und nicht weiß, was ich mit meiner Zeit anstellen soll (und weil ich keine Lust habe, Hausaufgaben zu machen). Das nächste Kapitel kommt bald ❤
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Dramione
Fanfiction[Harry Potter-FanFiction] Hermine wollte eigentlich einen ganz entspannten Sommer bei den Weasleys verbringen. Doch ihr Plan wird vereitelt, als sie einen Brief von McGongall bekommt und erfährt, dass sie ins Malfoy Manor ziehen muss - für die gesam...