Ich apparierte direkt vor das Tor. Mein Oberschenkel brannte höllisch, und zugleich fühlte es sich an, als ob tausend kleine Nadeln ihn zerstechen würden. Meine Hose war vom vielen Blut dunkelrot und schwarz gefärbt und meine rechte Hand war blutverschmiert.
Ich versuchte aufzustehen, doch mein Oberschenkel versagte den Dienst. Nach mehreren Versuchen, bei denen ich mir klarmachte, wie wichtig es war, dass ich ins Haus kam, schaffte ich es, aufzustehen. Das Tor öffnete sich durch einen Zauberstabschlenker, den ich mir von Malfoy abgekuckt hatte, und vor Schmerz stöhnend humpelte ich den Weg zur Haustür entlang. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht laut loszuschreien und drückte die Türklinke herunter.
In der Eingangshalle war niemand zu sehen, und ich ließ die Tür ins Schloss fallen. Wahrscheinlich war Malfoy mit Parkinson oben im Schlafzimmer, und ich wollte mir nicht vorstellen, was sie da oben trieben. Irgendwie schaffte ich es, die Treppe zu erklimmen, und ins Badezimmer zu humpeln, wo ich den Notfallschrank durchsuchte.
Erstaunt und erleichtert darüber, dass die Malfoys Muggelsachen wie Verband, Einmalhandschuhe und Desinfiziermittel hatten (ich kannte sehr wenige Heilzauber), nahm ich es mir heraus und setzte mich auf den Rand der Badewanne. Erst jetzt bemerkte ich, dass in meiner Hose ein großes Loch klaffte, so dass ich meine Wunde direkt sehen konnte. Meine Haut war vom vielen Blut rot gefärbt, und... Ach, ich beschrieb sie lieber nicht weiter.
Ich schraubte den Deckel von der Sprühflasche mit dem Desinfieziermittel ab, krallte meine freie Hand um das kleine Stück vom Rand der Badewanne, machte die Augen zu und betätigte den Sprühknopf. Als das Desinfiziermittel meine Schusswunde berührte, schrie ich auf. Es brannte noch mehr, so höllisch und ich wünschte mir einfach nur, diese Schmerzen loszuwerden. Ich betätigte noch einmal, und der Schmerz wurde noch schlimmer. Unter zusammgebissenen Zähnen schrie ich auf und wollte aufhören, doch ich durfte nicht, ich musste weiter machen, sonst würde sich die Wunde entzünden. Ich betätigte nocheinmal und stöhnte laut auf, bevor ich die Flasche zur Seite stellte.
Dann griff ich zu den Einmalhandschuhen und zog sie über. Die Kugel in meinem Oberschenkel musste raus, und wohl oder übel musste ich das erledigen. Ich zog langsam, Stück für Stück, die Kugel heraus, nachdem ich sie gefunden hatte, sie war tief in meinem Oberschenkel gelandet. Ich schrie auf und schrie wieder und wieder, auch nachdem sie schon raus war.
Mit zitternder Hand griff ich wieder zum Desinfiziermittel und desinfizierte vier mal hintereinander. Jedes einzelne Mal schrie und stöhnte ich auf. Als ich mir sicher war, dass die Wunde desinfiziert war, nahm ich das Verbandzeugs und machte mir einen festen Druckverband, der die Blutung stoppen sollte. Die Kugel und die Handschuhe warf ich in den Mülleimer und suchte nach Schlaf - und Schmerztabletten, die ich auch fand.
Ich nahm eine Schmerz- und eine Schlaftablette, und spülte sie mit Wasser aus dem Waschbecken runter, dann räumte ich das Desinfiziermittel und das Verbandzeugs wieder in den Medizinschrank, bevor ich es irgendwie schaffte, in mein Zimmer zu humpeln. Mein Oberschenkel schmerzte immer noch höllisch, aber die Schmertablette kam langsam ihrer Wirkung nach, und betäubte ihn. Ohne mich umzuziehen (was ich auch nicht gekonnt hätte) ließ ich mich aufs Bett fallen, zog die Decke über mich und wartete darauf, dass die Schlaftablette ihre Wirkung tat.
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Dramione
Fanfiction[Harry Potter-FanFiction] Hermine wollte eigentlich einen ganz entspannten Sommer bei den Weasleys verbringen. Doch ihr Plan wird vereitelt, als sie einen Brief von McGongall bekommt und erfährt, dass sie ins Malfoy Manor ziehen muss - für die gesam...