Die nächsten Tage bestanden aus Laufen, Stolpern und Schlafen. Ich hatte überhaupt keinen Hunger mehr, und mein Durst hatte sich auch reduziert. Die baumlose Landschaft erstreckte sich weit vor mir.
Müde stolperte ich weiter. Es war furchtbar heiß, keine einzige Wolke war zu sehen. Meine Schuhe waren zerlaufen und hinderten mich daran, schnell vorwärts zu kommen. Ich streifte sie mir ab und ging barfuß weiter. Das Gras war weich, ab und zu pieksten mich ein paar Steinchen unter meinen nackten Füßen.
Weit und breit gab es keine Tiere, nur manchmal eine Biene und ein paar Vögel. Ich war mit meinen Gedanken völlig allein.
Und so langsam warf sich mir die Frage auf, ob das nicht ein bisschen übertrieben war, wegzulaufen und mitten in der Pampa zu hungern und zu dursten (heißt das so?).Nein, das war nicht übertrieben Hermine! Das hast du genau richtig gemacht, und wenn McGongall das rausfinden wird, wird sie dieses eingebildete, arrogante, selbstverliebte, verlogene Ekelpaket zur Schnecke machen, genauso wie Harry und die Weasleys, verlass dich drauf!
Mein gutes Gewissen hatte seinen Hintern endlich aus der Ecke geschwungen, um mir Mut zu machen.Stimmt, McGongall, Harry und die Weasleys würden sehr sauer sein. Und was hätte ich denn machen sollen, da bleiben und so tun als wäre nichts gewesen? Oder mir seine Erklärung anhören, von wegen es war nur ein dummes Missverständnis? Er hatte mich getroffen, und zwar im Herzen. Verdammt nochmal, ich war in ihn verliebt! Ein Schlammblut war in einen eingebildeten Reinblüter verliebt, das konnte doch nicht gehen!
Als mein Kopf das endlich kapiert hatte, sank ich auf dem Boden nieder und weinte mir die Seele aus dem Leib.
Als mein Körper keine Tränen mehr zuließ, stand ich auf und ging weiter. Ich schob die Gedanken, die mich an Malfoy errinerten weg und konzentrierte mich auf andere Dinge. Wo ich zum Beispiel Wasser hernehmen sollte. Wenn ich so langsam keins fand, würde ich verdursten.
Und so verging ein weiterer Tag, an dem ich nur rumgelaufen war. Mein Körper stellte um auf Sparmodus, und so schwitzte ich weniger und schlief mehr.
Währendessen wurde es immer heißer, als ob ich tatsächlich in der Wüste gelandet wäre. Naja, es war Hochsommer, die Temperaturen waren dafür normal, es war aber trotzdem sehr, sehr warm. Vermutlich hatte sich eine Dürre über zumindest diesen Teil des Landes gelegt.
Obwohl ich meine Gedanken so gut es ging zurückhielt, schoben sich manchmal unfreundliche und beängstigende in meinen Kopf, die ich aber schnell verdrängte. Ich durfte mich von ihnen nicht depriemieren lassen, geschweige denn zulassen!
Eines Abends, nachdem ich eigentlich den ganzen Tag nur gejoggt und gerannt war, war ich so müde, dass ich mich einfach an Ort und Stelle ins Gras sinken ließ, und gar nicht darauf achtete, ob ich blickgeschützt war oder nicht. Meine Haare waren verfilzt und meine Klamotten dreckig, genauso wie meine nackten Füße, aber das interessierte mich nicht, und ich schlief sofort ein.
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Dramione
Fanfiction[Harry Potter-FanFiction] Hermine wollte eigentlich einen ganz entspannten Sommer bei den Weasleys verbringen. Doch ihr Plan wird vereitelt, als sie einen Brief von McGongall bekommt und erfährt, dass sie ins Malfoy Manor ziehen muss - für die gesam...