Kapitel 45

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Mein Kopf dröhnte und mein Arm tat weh, ebenfalls wie meine Hüfte. Langsam öffnete ich die Augen, konnte jedoch in der Dunkelheit nicht viel erkennen.

Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich mich aufmerksam um. Neben wir waren Kisten aufgestapelt, ein paar Meter entfernt von mir nocheinmal und neben einer Wand auch. An einer anderen Wand stand ein Regal, welches bis zur niedrigen Decke reichte und mit Krimskrams gefüllt war, den ich allerdings nicht erkennen konnte.

Ich wollte aufstehen, doch ich konnte meine Hände nicht bewegen, denn sie waren vor mir mit Seilen zusammengebunden. War das eine Entführung oder so? Erneut wollte ich aufstehen, doch die Seile waren an einer Kiste festgemacht, sodass ich mich nicht groß bewegen konnte.
Irgendetwas lief hier ganz und gar nicht richtig. Der Boden war aus Betong, so fühlte es sich zumindest an. Mein Unterbewusstsein hatte die Ohren gespitzt und lauschte auf jedes, noch so kleine Geräusch, während es mir Warnungen zuflüsterte.

Ich riss an den Seilen, doch sie gaben nicht nach. War ja auch nichts anderes zu erwarten. Also ging ich durch, was passiert war und woran ich mich noch erinnern konnte. Wütend war ich aus dem Malfoy Manor gestürmt und dann aufs offene Feld hinausgerannt. Dann blieb ich stehen und hatte einen hysterischen Lachanfall, doch dann schlug irgendetwas auf mich ein und ab da konnte ich mich nicht mehr erinnern, war wahrscheinlich bewusstlos geworden.

Eigentlich hätte ich doch gesehen, wenn eine Person mir aufgelauert hätte, schließlich konnte man sich auf offenem Feld nicht gut verstecken. Es musste ein Muggel gewesen sein, denn ein Zauberer hätte mich mit einem Fluch erledigt. Allerdings hätte sich ein Muggel nicht verstecken können, es sei denn, er wäre mir hinterhergelaufen, was bedeutete, das er am Malfoy Manor war. Dabei hätte ich ja auch nicht aufs Feld hinausrennen müssen.

Wäre ich nur im Malfoy Manor geblieben, dann hätte ich das alles jetzt nicht. Ob mein Entführer auch Malfoy auflauern würde? Eins wäre klar, ich hätte keine Lust, mit Malfoy hier eingesperrt zu sein. Beim Gedanken daran, wie es wäre, wenn Malfoy entführt würde, stieg keine Besorgnis in mir auf - sondern Schadenfreude.

Er hatte es verdient, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ein kleiner Teil in mir war entsetzt, dass ich ihn so hasste, obwohl ich ihn anfangs geliebt hatte. Wie hatte ich mich jemals auf ihn einlassen können?

Ich schüttelte den Kopf, das war jetzt nicht wichtig, denn ich musste herausfinden, wer mein Entführer war, was er wollte und wo ich hier war, denn die Antworten konnten mein Leben retten. Beim Gedanken daran, dass er mich töten könnte, überlief mich ein Schaudern. Hoffentlich hielt mich kein Vergewaltiger und Mörder hier fest.

Erneut zerrte ich an den Seilen, doch natürlich brachte es nichts. Also versuchte ich, meine Hände herauszuwinden, doch sie waren zu fest um meine Handgelenke geschwungen.

Plötztlich hörte ich Schritte und die dunkle, abgenutzte Tür ging auf.

DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt